Bangladesch ist ein Land im Wandel. In den letzten Jahrzehnten prägt eine starke Migration von ländlichen in städtische Gebiete die Entwicklung des Landes. Die Urbanisierung, das rasante Wachstum von Dhaka und der Klimawandel haben die Stadt vor große Probleme gestellt.
Dhaka ist mit seinem Ballungsraum die elftgrößte Stadt der Welt: Geschätzte 18 Millionen Einwohner leben in der Mega-City.
Die Textil- und Bekleidungsindustrie hat in den vergangenen 30 Jahren den Zuzug gefördert. Bangladesch zählt heute, nach China, zu den größten Textilherstellern der Welt.
Rund vier Millionen Menschen sind in ungefähr 3.500 Fabriken beschäftigt. Wohl bis zu 25 Millionen Menschen arbeiten zudem noch direkt oder indirekt für die Textilindustrie.
Auch für uns: In Deutschland stammt der größte Teil der importierten Bekleidung aus Bangladesch, China oder der Türkei.
Viele Migranten landen in Slums
Bei genauerem Hinsehen werden die Probleme schnell offensichtlich: Ein großer Teil der Migranten endet in den städtischen Slums, die über keine Infrastruktur, fließend Wasser oder Müllentsorgung verfügen.
Die schlechte Umweltabfallwirtschaft zeigt sich überall: Slumbewohner werden oft mehrmals zur Kasse gebeten und müssen die Kosten für Wasserleitungen bezahlen. Trinkwasserverschmutzungen, fehlerhafte Anschlüsse, offene Defäkation und schlecht verwaltete Latrinen erhöhen die Gesundheitsrisiken.
Mit den wachsenden Slums verschärft sich auch der Druck auf die städtische Verwaltung.
Bildung und Betreuung für Kinder essentiell
Frauen müssen meistens sechs Tage die Woche zur Arbeit gehen. Dadurch sind sie gezwungen, ihre Kinder alleine oder bei älteren Nachbarn zu lassen, da es keine oder keine kostenlose Betreuungsstellen gibt.
Dies lässt Millionen von Kindern schlecht versorgt und unvorbereitet auf eine schulische Ausbildung zurück.
Hier setzt unsere Arbeit gemeinsam mit UNICEF an: UNICEF hat in Partnerschaft mit dem Ministerium für Frauen und Kinderangelegenheiten zahlreiche Früh-Lernzentren für Kinder ab vier Jahren sowie Kinder- und Vorschulzentren für Kinder ab fünf Jahren eingerichtet.
Um das frühzeitige Lernen und die Vorschulbildung dieser benachteiligten Kinder zu sichern, werden die Einrichtungen kostenlos zur Verfügung gestellt.
Das Ziel von UNICEF und der Verwaltung ist, das allgemeine Bildungsniveau und somit den Erfolg des Landes für die Zukunft zu sichern.
Monsun kostet zahlreiche Menschenleben
Tagelanger Monsunregen hat Mitte August in Bangladesch zu schweren Überschwemmungen und Erdrutschen geführt. Bislang weiß man von rund 90 Todesfällen, knapp vier Millionen Menschen sind direkt betroffen.
Viele Gebäude wurden zerstört, darunter mussten ungefähr 1.000 Schulen aufgrund der Fluten geschlossen werden.
Sauberes Trinkwasser, Hygiene-Sets und Lebensmittel werden nun dringend benötigt.
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