Seit sechs Wochen sollen die Waffen im Gazakrieg schweigen. Doch immer wieder kommt es zu Angriffen. Laut UNICEF sind auch viele Kinder unter den Opfern.

Seit Beginn der Waffenruhe am 10. Oktober sind im Gazastreifen nach Angaben von UNICEF mindestens 67 Kinder getötet, Dutzende verletzt worden. Das berichtete UNICEF-Sprecher Ricardo Pires in Genf unter Berufung auf Partnerorganisationen vor Ort.

"Gestern Morgen wurde Berichten zufolge ein kleines Mädchen in Khan Yunis durch einen Luftangriff getötet, während am Tag zuvor sieben Kinder in Gaza-Stadt und im Süden ums Leben kamen", sagte Pires in einer Erklärung vom letzten Freitag.

Kinder sollen aus dem Gazastreifen evakuiert werden

"Es gibt keinen sicheren Platz für sie", so der Sprecher mit Blick auf die Kinder. Die medizinische Situation vor Ort verbessere sich zwar, aber insgesamt warteten noch 4.000 schwer verletzte Mädchen und Jungen auf eine Evakuierung, damit sie in Kliniken außerhalb des Gazastreifens behandelt werden können.

Die medizinische Versorgung in Gaza ist weiterhin kaum vorhanden: "Die Ärzte in Gaza berichten uns von Kindern, die sie retten könnten, aber nicht retten können", erklärt Pires.

Es gäbe einerseits Kinder mit schweren Verbrennungen, Splitterwunden, Wirbelsäulenverletzungen oder traumatische Hirnverletzungen. Kinder mit Krebs hätten seit Monaten keine Behandlung mehr erhalten.

Israel und die Terrormiliz Hamas hatten im Oktober eine Waffenruhe vereinbart, die in der Zwischenzeit aber mehrfach verletzt wurde.

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Die Sorgen im Gazastreifen bleiben

Die Menschen hätten große Sorgen wegen des beginnenden Winters, erklärte Martin Penner vom Welternährungsprogramm (WFP). In den vergangenen Tagen hätten fallende Temperaturen und starker Regen die bevorstehenden Herausforderungen deutlich gemacht.

Die Bevölkerung sei dank der Hilfslieferungen inzwischen besser mit Lebensmitteln versorgt, hieß es vonseiten des WFP weiter. Örtliche Bäckereien und Küchen versorgten die Menschen mit Mahlzeiten. Auch die Märkte seien wieder gut bestückt.

Aber die Preise seien für die meisten Menschen unerschwinglich. So koste ein Hähnchen 25 Dollar (22 Euro). "Die Dinge sind besser als vor der Waffenruhe, aber es ist noch ein langer Weg", so WFP-Sprecher Penner weiter.

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Der Gazakrieg resultierte aus dem Massaker der Hamas und anderer Terrororganisationen an israelischen Zivilisten im Oktober 2023. (dpa/bearbeitet von cm)

Verwendete Quellen