Ernster Zwischenfall an Bord einer britischen Passagiermaschine: Beide Piloten haben während eines Fluges gleichzeitig geschlafen. Es wurde nicht bekannt, wie lange das gemeinsame Schläfchen gedauert hat - der Autopilot steuerte derweil alleine die Maschine. Nun wird darüber diskutiert, ob es sich um einen Einzelfall handelt oder ob Piloten zu häufig völlig übermüdet fliegen.
Der Vorfall geht aus einem Bericht der britischen Flugsicherheitsbehörde Civil Aviation Authority (CAA) hervor. Die beiden Männer hätten demnach in den beiden Nächten vor dem 13. August 2013 jeweils nur fünf Stunden Schlaf gehabt. "Das war ein ernster Zwischenfall, aber es war ein Einzelfall", sagte ein CAA-Sprecher.
Er verweigerte jedoch die Auskunft darüber, um welche Fluggesellschaft sich handelte und zwischen welchen Flughäfen die Maschine vom Typ Airbus A330 unterwegs gewesen war. Auch wie lange die beiden Piloten gleichzeitig geschlafen hatten, wurde nicht bekannt. Nach Medienberichten handelte es sich um eine Fluggesellschaft mit Sitz in Großbritannien, das Flugzeug sei auf einem Langstreckenflug gewesen. Das Flugzeug soll bis zu eine Stunde lang nur vom Autopiloten gesteuert worden sein.
Die britische Pilotenorganisation Balpa widersprach indirekt der Einzelfall-These. Die CAA sei bei weitem zu nachlässig mit dem Problem Müdigkeit im Cockpit umgegangen. "Müdigkeit ist die größte Herausforderung vor der wir stehen", sagte Balpa-Generalsekretär Jim McAuslan. Das Problem sei unterschätzt. Er kritisierte neue EU-Regelungen, die die Zahl der erlaubten Flugstunden im Vergleich zu derzeit geltenden Regelungen erhöhe. (jfi/dpa)
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