Venedig bittet bald Tagestouristen zur Kasse, die die Lagunenstadt besuchen wollen. Wer benötigt die Eintrittskarten und ab wann?

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Kampf gegen den Massentourismus: Der Stadtrat von Venedig hat beschlossen, dass Tagesbesucher bald eine Gebühr bezahlen müssen, wenn sie die Lagunenstadt besichtigen wollen. Wie viel das Ticket kostet, wer genau Eintrittskarten braucht und wann das neue System in Kraft tritt - hier gibt es die bisher bekannten Informationen.

Kosten für die Venedig-Eintrittskarte

Das Zugangsticket zur Stadt sollen Touristen online buchen können, fällig werden dann fünf Euro pro Person ab 14 Jahren. Ziel ist es, die Touristenströme zu begrenzen und zu steuern, wie "Corriere Del Veneto" berichtete. Die Stadt erhofft sich auch, einen möglichst genauen Überblick über den Tourismus zu bekommen.

Wer muss zahlen?

Die Eintrittskarte für Venedig brauchen Touristen ab 14 Jahren, die nur für ein paar Stunden oder einen Tag in die Stadt kommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder privat anreisen. Anwohner und Touristen, die in einem Hotel der Stadt übernachten, müssen die Gebühr nicht bezahlen. Auch Personen, die zum Arbeiten in die Stadt pendeln, sind ausgenommen.

Ab wann brauchen Tagestouristen eine Eintrittskarte?

Im Frühjahr und an Sommerwochenenden 2024 will die Stadt laut italienischen Medienberichten beginnen, das Ticket versuchsweise einzuführen. Zunächst soll es an 30 Tagen ausprobiert werden, an denen die Touristenmassen besonders hoch sind, wie beispielsweise an langen Wochenenden.

Wo bekommen Tagestouristen die Tickets?

Reservierung und Bezahlung des Venedig-Tickets soll über ein Portal erfolgen, das in den kommenden Wochen vorgestellt und gestartet wird. Wer als Tagestourist nach Venedig reisen möchte, muss sich registrieren und erhält einen QR-Code, den man bei Kontrollen in digitaler Form vorzeigt. Bußgelder zwischen 50 und 300 Euro drohen, wenn Tagestouristen das System umgehen und erwischt werden.

Drohen Einlassbeschränkungen?

Die Stadt plant angeblich keine Begrenzung der Besucherzahlen. Das wurde bereits kritisiert - genau wie der Preis, denn von fünf Euro dürften sich nur wenige Touristen abschrecken lassen. Der Eintrittspreis könnte aber in Zeiträumen, in denen sehr viele Besucher nach Venedig strömen, erhöht werden. Es könnte auch Phasen mit weniger Tagesausflüglern geben, in denen diese sich zwar registrieren, aber nicht zahlen müssen.

Was macht die Stadt mit dem Geld?

Die Gebühr sei "kein Mittel, um Geld zu verdienen", hieß es italienischen Medienberichten zufolge in einer Stellungnahme der Stadt. Abgesehen von den Kosten für den Betrieb des Systems sollen alle Einnahmen aus den Eintrittsgeldern genutzt werden, um die Bewohner der Stadt zu entlasten, beispielsweise durch öffentliche Reinigungsarbeiten.   © 1&1 Mail & Media/spot on news

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