Von Torbole nach Riva: Diese Reise führt rund um den Gardasee. Bummeln in Malcesine, staunen am Monte Baldo, Wein kaufen in Bardolino, Eis essen in Sirmione, schwimmen in Limone und noch viel mehr. Eine Tour mit vielen Erkenntnissen – zum Beispiel über die Radwege am See und die Frage, ob man mit dem Gespann die Westküsten-Straße fahren sollte.

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Raus aus dem Camper und rein in den See – so beginnt für uns der perfekte Tag am Gardasee. Das haben wir uns für diese Reise vorgenommen: Jeden Morgen noch vor dem Frühstück eine halbe Stunde schwimmen – und das klappt hier wunderbar auf unserem kleinen Platz in Brenzone.

Nur die Promenade trennt den Caravan vom Kieselstrand. Das Wasser ist frisch und glasklar – und schon im Juni so, dass man, wenn man den Kälte-Moment überwunden hat, gerne reingeht.

Den Gardasee erkunden

Diese Reise führt ein Mal rund um den Gardasee. Ein paar Mal den Campingplatz wechseln – und so oft wie möglich mit dem Rad fahren. Radfahren am Gardasee ist ein großes Thema: zum einen, weil es dort immer mehr Radfahrer gibt, zum anderen, weil es nervt, wenn sie mangels Radweg auf die eh schon viel zu engen Uferstraßen ausweichen müssen und den Verkehr aufhalten.

Geht es mit dem Fahrrad rund um den Gardasee?

Der Ciclovia del Garda, der große Gardasee-Radweg, ist längst geplant, er soll später mal rund um den See führen, fertig sind aber nur wenige Teilstücke. Heute wartet auf uns eine Tour von Brenzone nach Malcesine, zehn Kilometer, auf denen man ahnt, wie wunderbar es später sein könnte: Den Weg teilen sich Spaziergänger und Radler, er ist aber auf der ganzen Strecke immer direkt am Ufer und immer gut vom ständig fließenden Autoverkehr getrennt.

Wir bummeln durch die schöne Altstadt von Malcesine, fahren mit der Seilbahn auf den Monte Baldo und freuen uns über die vielen Gleitschirmflieger, erkunden ein paar Tage später Garda, kaufen Wein in einem der berühmten Weingüter in Bardolino, verlieben uns ein bisschen in Sirmione.

Die Straße an der Ostküste führt ja mitten durch die Städtchen und oft direkt am Seeufer entlang. Aber an der Westküste des Gardasees ist die Lage anders: Hier sind die Berge steiler und die Straßen noch enger. Zwischen Gardone und Riva kommt ein Tunnel nach dem nächsten.

Mit dem Camper rund um den Gardasee

In den einschlägigen Foren wird immer wieder darüber diskutiert, ob man überhaupt mit dem Gespann von Salò nach Riva oder umgekehrt fahren sollte. Und die Fronten sind klar. Es gibt die, die sagen: Das ist der reine Horror. Und die anderen, die sagen: Kein Problem – bleibt weg, ihr Weicheier, dann gibt es mehr Platz für uns.

Fakt ist: Es gibt keine Breitenbeschränkung, nur eine 3,50-Meter-Höhenbeschränkung auf der Strecke. Und es gibt mehrere enge Tunnel ohne Mittelstreifen – da ist es gut, wenn man sein Gespann im Griff und gute Nerven hat. Und es gibt fast keine Möglichkeiten an der Strecke, an denen man gemütlich anhalten kann. Aber natürlich: Es fahren dort auch Busse und Lastwagen – die meisten der Tunnel sind ausgebaut. Und es gibt eine ganze Reihe schöner Campingplätze auf der Westseite.

Unser Fazit: Man kann die Westküsten-Straße mit dem Gespann befahren – und alle, für die enge Tunnel kein Problem sind, sollten dort gut unterwegs sein. Für alle anderen gibt es viele Möglichkeiten, zum Wandern oder Radfahren in die Berge auf die wilde Westseite zu wechseln, zum Beispiel mit den Linienschiffen oder Fähren.

Riva del Garda

Riva ist unsere letzte Station am Gardasee – und eines Abends, auf dem Heimweg von einer schönen Radtour auf der Ponalestraße, hören wir Musik an einer der vielen kleinen Ufer-Buchten: Ein Mann spielt Gitarre und singt Lieder von Simon und Garfunkel und den Beatles, hunderte Menschen sitzen auf den Ufermauern, singen mit und genießen den lauen Wind, der von den Bergen über den See weht.

Übrigens auch kein schlechter Abschluss eines heißen Sommertages: Nach dem Abendessen runter vom Rad und noch mal rein in den See – dann ist auch die Nacht dein Freund.

10 tolle Orte am Gardasee

Riva del Garda

Schickes, lebhaftes Städtchen ganz im Norden. Die Stadtfestung aus dem 12. Jahrhundert ist komplett von Wasser umgeben und beherbergt heute das Museo Alto Garda mit archäologischen Funden und einer Gemäldesammlung. Die "Hydrotour Dolomiti" in dem monumentalen Wasserkraftwerk überrascht alte und junge Besucher mit coolen Multimedia-Installationen.

Torbole

Ehemaliges Fischerdorf mit hübschem Ortskern. Und ein wahres Paradies für Wassersportfreunde aller Arten! Auch Wanderer, Kletterer und Mountainbiker finden rund um das Dorf ein breitgefächertes Angebot. Tipp: Von hier aus startet eine der schönsten Wanderungen der Region, die vom kleinen Tal Santa Lucia Richtung Nago bis zu Füßen des Felsen von Penede führt.

Malcesine

Am Ostufer des Gardasees, eine mächtige Skaligerburg prägt die Kulisse. Der romantische Ort besticht durch kleine Gassen, herrliche Bogengänge und wunderschöne Plätze. In der Hochsaison meistens ziemlich überlaufen. Warum also nicht mit der Seilbahn auf den Monte Baldo flüchten? Die Kabinen drehen sich um die eigene Achse und gewähren dem Gast einen grandiosen Rundumblick.

Brenzone

Die Gemeinde besteht aus 16 kleinen Dörfern, malerisch verstreut an den Hängen am Fuße des Monte Baldo. Castello ist der größte Ort, mit einer herrlichen Uferpromenade und schnuckeligen Altstadt. Hier sind noch Fischer aktiv, die Lokale rund ums Hafenbecken eine Art Geheimtipp. Besondere Spezialität: der Gardasee-Aal.

Garda

Zitronenbäume, Olivenhaine, Weinberge und von jeder Ecke aus ein atemberaubender Ausblick auf den See. Einer der ältesten Orte am Gardasee, das Wahrzeichen der kleinen Stadt, die Rocca di Garda, wurde von dem Gotenkönig Theoderich im 5. Jahrhundert errichtet. Die Uferpromenade ist die Perle Gardas – und der perfekte Ort für den Drink zum Sonnenuntergang.

Bardolino

Lebhafter Weinort an der Olivenriviera. Dank des erstklassigen Rotweins ist das Städtchen in aller Munde. Wunderschöne Innenstadt, verwinkelte Gassen, charmante Boutiquen. Das Museo dell’Olio präsentiert die Tradition der Ölgewinnung in der Region sehr anschaulich, im Shop gibt es Spitzen-Olivenöle und andere regionale Spezialitäten.

Sirmione

Zauberhafter Thermalkurort am südlichen Gardasee. Ein breiter Wassergraben trennt die schon kitschig schöne, verkehrsberuhigte Altstadt vom Festland. Die parkartige Inselspitze lädt zu einem idyllischen Spaziergang mit Seeblick ein. Hier befinden sich auch die "Grotten des Catull" – die Ruinen einer der größten römischen Villen Italiens mit kunstvollen Freskenresten und wunderschönen Mosaiken.

Desenzano

Venezianisch angehauchte Stadt, Zentrum ist die Piazza Malvezzi rund um den alten Hafen, gesäumt von schattigen Laubengängen mit netten Cafés und Restaurants. Besonders sehenswert sind das mittelalterliche Schloss im Herzen der Stadt und die Überreste einer römischen Villa aus dem 3. Jh. mit wunderschönen Bodenmosaiken.

Salo

Sehr italienisches Ambiente. Am mondänen Lungolago, der breiten Uferpromenade mit den schönen prachtvollen Palästen, findet man elegante Geschäfte, Bars und Restaurants. Wegen der geschützten Strände und des flachen Wassers kommen Familienurlauber gern hierher. Romantisch: der Bootsausflug zur Isola del Garda, der größten und schönsten Insel im Gardasee.

Limone

Übereinander geschachtelt kleben die Häuser am Felsen, die malerische Altstadt ist üppig blumengeschmückt. Oberhalb davon endlose Olivenhaine und alte Zitronengärten. Die Frucht ist allgegenwärtig, es gibt sie als Wandkachel, auf Handtüchern, in Gips oder echt. Unbedingt machen: den 2 km langen Rad- und Wanderweg Richtung Riva, der als Eisenkonstruktion 50 m hoch frei über der Küste schwebt.

Campingplatz-Tipps am Gardasee

Vom Camping Al Lago in Riva del Garda erreicht man das historische Zentrum zu Fuß in gut zehn Minuten. Wem der Trubel am Gardasee zu viel ist und wer zudem gern Wellness macht, bucht sich am besten im Camping Al Sole am nahen idyllischen Ledrosee ein. Mit Kindern unterwegs? Dann ist sicher das San Francesco Camping Village in Desenzano eine gute Wahl.

San Francesco Camping Village, Desenzano

Weitläufiger Campingplatz, umgeben von alpinem Bergpanorama. Von einem Kanal durchzogenes, mehrfach unterteiltes, geneigtes Wiesengelände mit hohen Pappeln und anderen Laubbäumen. Etwa 400 m langer Strand mit Molen, großem Badesteg und Liegewiese.

Badelandschaft mit Wasser-Spray-Park, Beachvolleyball, Bootsslip, Bootsverleih, E-Bike-Verleih, Radverleih, Mehrzwecksportfeld, Sportprogramm, Tennisplatz, Fitnessraum. Spielplatz, Planschbecken, Animation für Kinder.

10,4 ha, 319 Plätze, 202 Mietunterkünfte. Geöffnet 18.4. bis 13.10.

Camping Al Sole, Ledro

Luxuriöser Platz direkt am Ledrosee. Überwiegend ebenes, teils gestuftes Wiesengelände mit alten Bäumen. Durch einen Wanderweg vom ca. 120 m langen Kiesstrand mit Badeplattform und schmaler Liegewiese getrennt.

Extra Strand für Gäste mit Hund. Umfassendes Wellnessangebot mit Sauna, Whirlpool, Beauty etc. Beachvolleyball, E-Bike-Verleih, Fahrradverleih, Sportprogramm. Spielplatz, Animation für Kinder.

4 ha, 159 Plätze, 9 für Dauercamper. Geöffnet April bis Anfang November.

Camping Lombardi, Malcesine

Gemütlicher, familiengeführter Platz. Ebenes, teils leicht geneigtes Gelände unter alten Olivenbäumen. Stellenweise Blick auf den See. Zum See 600 m.

Gute Busanbindung zum Ort und zur Talstation der Seilbahn auf den Monte Baldo. Sehr gepflegte Sanitäranlagen. Spielplatz, Wickelraum.

1,2 ha, 81 Stellplätze, 19 für Dauercamper. Geöffnet 22.3. bis 3.11.

Camping La Rocca, Manerba del Garda

Überschaubarer Platz mit direktem Seezugang. Oberhalb einer Bucht, mit weitem Ausblick über den See. Ebenes, teils leicht geneigtes, teils gestuftes Wiesengelände mit langen Standplatzstreifen, von Laubbäumen begrenzt.

Beachvolleyball, Bootsslip, Bootssteg mit Liegeplätzen, Mehrzwecksportfeld, Sportprogramm, Tennisplatz/-halle. Spielplatz, Animation für Kinder.

4,5 ha, 180 Plätze, 30 für Dauercamper. Geöffnet bis 6. Oktober.

Le Palme Camping, Pacengo di Lazise

Top Platz direkt am See. Gestuftes Wiesengelände mit Hecken und Bäumen. Spielplatz, Animation, Poollandschaft, Rutschen, Baden im See, Badesteg, Fitnessraum, Beachvolleyball, Fußball, Radverleih.

3 ha, 115 Plätze, 3 für Dauercamper, 87 Mietunterkünfte. Geöffnet 22.3. bis 3.11.

Camping Bella Italia, Peschiera

5-Sterne-Platz direkt am See. Leicht geneigtes, weitläufiges Wiesengelände mit in Reihen angeordneten Laubbäumen, Hecken, Büschen und Blumen. Etwa 800 m langer und bis zu 15 m breiter, durch große Steine begrenzter Kiesstrand mit öffentlicher Promenade und Badesteg.

Großes Animations- und Veranstaltungszelt. Weitläufige Badelandschaft mit abwechslungsreichen Becken sowie Bereiche mit Wasserspielen. Parasailing, Wassersportbasis mit Stand-up-Paddling-, Wasserski- und Wakeboardkursen, Verleih von Ausrüstung sowie Bananaboat-Fahrten. Action-Park mit Trampolin, Rotationskreisel, Sprungplatten und Hochseilkletterpfad.

32 ha, 342 Plätze, 1456 Mietunterkünfte. Geöffnet 15.3. bis 3.11. (Mindestaufenthalt in der Hauptsaison 3 Nächte).

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Camping Al Lago, Riva del Garda

Gepflegter Campingplatz mit langer Tradition, direkt am Gardasee. Stellplätze zwischen Olivenbäumen, teils schattig, nur wenige Meter vom Strand entfernt.

Auf der Promenade zu Fuß oder mit dem Rad etwa 1 km ins historische Zentrum von Riva.

0,56 ha, 50 Plätze. Geöffnet 15.3. bis 3.11. (Mindestaufenthalt in der Hochsaison 6 Nächte).  © Promobil

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