Wenn der Wasserhahn tropft, solltest du schnell handeln. Oft kannst du das Problem selbst beheben, da meist Kalkablagerungen im Inneren des Wasserhahns hinter dem ständigen Tropfen stecken. Wir erklären dir, wie du dabei vorgehen solltest.

Mehr Ratgeber-Themen finden Sie hier

Wenn der Wasserhahn tropft, ist das nicht nur ziemlich nervig, sondern auch Wasserverschwendung und kostspielig. Schließlich musst du für deinen Wasserverbrauch zahlen. Auch aus Umweltgründen ist es wichtig, Wasser zu sparen. Du solltest also schnell handeln. Es reicht übrigens nicht, die Griffe fester zuzudrehen. Oft verschlimmert dieses Vorgehen das Tropfen nur, weil es Dichtungen beschädigen kann.

Wenn dein Wasserhahn tropft, stecken meist Kalkablagerung, Schmutz oder Verschleiß dahinter.

Wasserhahn tropft: Schnelle Hilfe

Hast du gerade keine Zeit, dich um den tropfenden Wasserhahn zu kümmern, zum Beispiel weil es mitten in der Nacht ist, kannst du für den Notfall einen einfachen Trick anwenden, um das Problem vorläufig abzumildern. Dieser verhindert, dass dir das ständige Tropfen den letzten Nervt raubt. So gehst du dabei vor:

  • Binde einen Faden an den Wasserhahn. Dieser leitet die Wassertropfen geräuschlos nach unten.
  • Lass den Faden in eine Schüssel hängen. So fängst du das Wasser auf, dass du später zum Beispiel zum Gießen verwenden kannst.

Wasserhahn tropft: Perlator reinigen

Tropft dein Wasserhahn, steckt oft Kalk dahinter, das das Sieb des Perlators verstopft. Der Perlator reguliert den Wasserstrahl, der aus dem Hahn kommt. So bekommst du das gelöst:

  • Mit einem kleinen Handgriff kannst du den Perlator mit einer Armaturenzange abschrauben und danach in seine Einzelteile zerlegen.
  • Anschließend kannst du ihn in einer Mischung aus Essig und Wasser im Verhältnis 1:3 über Nacht zum Entkalken einwirken.
  • Am nächsten Tag kannst du den Perlator dann wieder einbauen. Oft hat sich das Problem mit dem tropfenden Wasserhahn dann erledigt.

Wasserhahn tropft: Kartusche und Dichtung ausbauen

Tropft es danach allerdings noch weiter, kann es helfen, Dichtungen oder Mischkartuschen am Wasserhahn zu säubern oder zu wechseln. Die Kartusche steckt im untersten Teil deines Wasserhahns und ist für die Wassertemperatur zuständig. Bei einer Zweigriffarmatur befindet sich die Kartusche in der Mitte zwischen den beiden Griffen.

Den Wasserhahn aufzuschrauben, wenn es tropft, kann im ersten Moment ziemlich kompliziert erscheinen. Allerdings kann dabei gar nicht viel schiefgehen, wenn du darauf achtest, keine Schrauben und Dichtungsringe zu verlieren. Und kaputtmachen kannst du auch nichts, wenn du davor die Wasserzufuhr abdrehst. Bist du dir unsicher, kannst du jeden Arbeitsschritt fotografieren. Das hilft dir später wieder beim Zusammenbauen. So gehst du dabei vor:

  1. Trenne als ersten Schritt den tropfenden Wasserhahn von der Wasserversorgung. Das gelingt dir entweder, indem du den Haupthahn oder das Ventil, das sich oder Spül- oder Waschbecken befindet, zudrehst.
  2. Drehe den Hahn auf. Damit baust du den Druck ab, der sich noch darin befindet. Am besten deckst du auch noch den Abfluss zu, damit beim Ausbauen nichts hineinfallen kann.
  3. Entferne die Armaturengriffe, um den Zustand der Dichtungsringe überprüfen zu können. Die meisten sind mit einer Schraube fixiert, die du mit einem Schraubendreher herausbekommst. Bei Mischhebeln befindet sich die Schraube in der Regel unter der Anzeige für Warm- und Kaltwasser.
  4. Löse anschließend die Schraube, die sich im Inneren der Armatur befindet. Das klappt mit einem Inbusschlüssel. Danach lässt sich der Griff abnehmen.
  5. Mit einer Rohrzange drehst du den Metallring ab, der die Kartusche versiegelt. Danach kannst du die Kartusche, die aus Kunststoff besteht, herausnehmen. Hast du Angst, etwas zu zerkratzen, kannst du zwischen Zange und Wasserhahn auch ein Tuch legen.
  6. Lege die Kartusche zum Entkalken in eine 1:3-Mischung aus Essig und Wasser. Oft muss die Kartusche gar nicht erneuert, sondern nur gründlich gereinigt und entkalkt werden. Das gilt auch für alle anderen Teile. Dichtungsringe aus Gummi reinigst du aber besser mit einem feuchten Lappen, da Essig das Gummi porös machen kann.
  7. Reinige auch das Innere des Wasserhahns. Das gelingt dir mit etwas Essig und einem Schwamm oder einer alten Zahnbürste. Dann solltest du den Hahn mit klarem Wasser noch einmal säubern.
  8. Sind Kartusche oder Dichtungsringe beschädigt, kannst du diese austauschen und neue Ersatzstücke einbauen. Neue Teile findest du im Baumarkt. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst du die ausgebauten Stücke mitnehmen. So beugst du Fehlkäufen vor.
  9. Anschließend baust du danach alles wieder zusammen. Die Schrauben solltest du dabei nicht zu fest zuziehen. Das verhindert eine zu große Spannung, die für Schäden sorgen kann.

Wasserhahn tropft: Wann Vermieter:in oder Handwerker:in bescheid geben?

Bekommst du es selbst nicht in den Griff, wenn dein Wasserhahn tropft oder wenn er schon nach kurzer Zeit wieder zu tropfen beginnt, kannst du eine:n Handwerker:in kontaktieren. Gerade hochwertige Wasserhähne lassen sich manchmal nicht auseinanderbauen und müssen komplett ausgetauscht werden.

Wohnst du zur Miete, solltest du deine:n Vermieter:in informieren, wenn dir ein tropfender Wasserhahn auffällt, den du nicht selbst reparieren kannst. Laut Paragraf 535 des Bürgerlichen Gesetzbuchs sind Vermieter:innen für die Instandhaltung deiner Wohnung verantwortlich. Dazu zählt auch der Wasserhahn. Daher solltest du, bevor du eine:n Klempner:in engagierst, zunächst mit deinem oder deiner Vermieter:in sprechen. Er oder sie trägt die Kosten für die Reparatur.

Allerdings solltest du davor erst noch einen Blick in deinen Mietvertrag werfen. Denn es gibt auch eine Ausnahme: Oft gibt es eine sogenannte Kleinreparaturklausel, die besagt, dass Mieter:innen selbst für die Kosten kleinerer Reparaturen aufkommen müssen.

Mehr Inhalte von Utopia.de
News, Tipps, Rezepte und Kaufberatung für eine nachhaltigere Welt.

Weiterlesen auf Utopia.de:

  © UTOPIA

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.