Du solltest Tomaten im Warmen vorziehen, um den Jungpflanzen den besten Start zu ermöglichen. Denn Tomatenpflanzen mögen keine Kälte. Worauf du bei der Anzucht achten musst, erfährst du hier.
Wenn du Tomaten nicht als Jungpflanze kaufen, sondern selber aussäen möchtest, solltest du die Tomatenpflanzen rechtzeitig vorziehen. Das bedeutet, dass du die Samen nicht direkt in das Beet im Freiland säst, sondern vorher im Warmen zu Jungpflanzen heranziehst. Denn Tomaten brauchen Wärme, um zu wachsen. Es würde ihnen schaden, wenn du sie zu früh in kalte Beete pflanzt.
Tomaten vorzuziehen hat mehrere Vorteile:
- Zum einen ist im Fachhandel ein sehr großes Angebot an Saatgut erhältlich, wohingegen du auf dem Markt oder im Handel nur wenige Arten an Jungpflanzen findest. Beispielsweise kannst du dich für Bio-Saatgut oder Samen für alte Tomatensorten entscheiden.
- Außerdem ist Saatgut kostengünstiger als bereits vorgezogene Pflanzen.
- Du kannst auch Tomaten aus selbst gewonnenen Tomatensamen ziehen, wenn es sich dabei um samenfeste Sorten handelt.
Tomaten vorziehen: Welche Samen eignen sich?
Verwende am besten Samen von samenfesten Sorten, um Tomaten vorzuziehen. Aus diesen lassen sich Nachkommen züchten, die die gleichen Eigenschaften aufweisen wie die Mutterpflanze.
Das bringt einige Vorteile mit sich:
- Meistens handelt es sich bei samenfesten Sorten um regionales Saatgut alter Tomatensorten, die widerstandsfähiger, resistenter gegenüber Krankheiten, anpassungsfähiger und schmackhafter sind als viele der Hybrid-Züchtungen aus dem Supermarkt.
- Bei hybriden Sorten kann es vorkommen, dass die Nachkommen ganz andere Eigenschaften entwickeln als die Stammpflanze.
Auch solltest du darauf achten, dass die Samen aus ökologischem Anbau stammen. Samenfeste Bio-Sorten findest du im Gartenfachhandel oder online, zum Beispiel im Avocadostore, bei Amazon oder Ebay.
Tomaten vorziehen: Zeitpunkt und Material
Wenn du Tomaten auf der Fensterbank vorziehen möchtest, ist Mitte März der ideale Zeitpunkt. Bei einer früheren Aussaat könnten die Samen und Triebe unter Lichtmangel leiden, sodass sie dünntriebig werden und weniger Früchte tragen.
Das richtige Equipment zum Vorziehen der Tomaten ist schnell beschafft. Du benötigst neben den Samen lediglich:
- Aussaatgefäß: Das können Joghurtbecher oder Eierkartons sein: Stich in die Unterseite einige kleine Löcher, damit Wasser abfließen kann. Auch flache Schalen oder kleine Töpfe mit Wasserabzug eignen sich. Alternativ kannst du im Handel spezielle Anzuchtplatten kaufen.
- Anzuchterde: Tomatensamen keimen sehr gut in einem humusreichen, lockeren und durchlässigen Substrat. Achte darauf, dass die Anzuchterde torffrei ist, denn für die Gewinnung von Torf werden Moore zerstört.
Tomaten vorziehen: So säst du sie aus
In wenigen Schritten kannst du Tomaten vorziehen. Als Erstes musst du sie aussäen:
- Lege die Tomaten-Samen mit einem Abstand von drei Zentimetern in das Anzuchtgefäß. Wenn es sich um Eierkartons handelt, lege einen Samen in jeweils eine Eier-Mulde.
- Bedecke die Samen mit etwas Anzuchterde, etwa einen halben Zentimeter hoch.
- Drücke die Erde leicht an.
- Achte darauf, dass das Substrat immer feucht bleibt. Zum Befeuchten eignet sich eine Sprühflasche, mit der du die Erde leicht benebelst, oder eine Flasche, aus der du Wasser sanft tröpfeln lässt.
Stelle die Anzuchtgefäße an einen Ort mit einer Raumtemperatur zwischen 18 und 25 Grad Celsius. Wenn es noch recht kühl auf dem Fensterbrett ist, kannst du das Gefäß auf eine Unterlage stellen und mit einem durchsichtigen Deckel überziehen. Diesen solltest du regelmäßig lüften, damit sich darunter kein Schimmel bilden kann.
Vorgezogene Tomaten pikieren
Nach etwa zehn Tagen lassen sich die ersten Keimblätter blicken. Nach etwa drei Wochen ist es Zeit, die Tomaten zu pikieren.
- Hebe die einzelnen Pflänzchen mithilfe eines Löffels mitsamt ihren Wurzeln vorsichtig aus der Erde.
- Setze sie nun in größere Gefäße mit Blumenerde um.
So pflanzt und pflegst du die vorgezogenen Tomaten richtig:
- Pflanze sie entweder einzeln (in einen circa Neun-Zentimeter-Durchmesser-Topf) oder maximal zu dritt (in einem Topf mit größerem Durchmesser).
- Setze die Pflänzchen tiefer in die Erde als sie im Anzuchtgefäß waren, damit sich kräftige Wurzelballen ausbilden.
- Gieße die Tomatenpflanzen regelmäßig, vermeide aber Staunässe.
- Stelle die Töpfe außerdem von der Heizung weg, da die Tomaten sonst vergeilen. Das bedeutet, dass die Stiele zu schnell und zu lang wachsen, dafür aber dünn und kraftlos bleiben.
Tomaten abhärten und auspflanzen
Wenn die Pflanzen etwa acht Zentimeter groß sind, musst du sie abhärten. So bereitest du sie auf das Freiland vor.
- Pflanze die vorgezogenen Tomaten erneut in größere Töpfe – dieses Mal einzeln.
- Setze sie erneut tiefer in die Erde.
- Sobald es draußen wärmer wird, kannst du die Pflanzen tagsüber nach draußen in die Sonne stellen. Vermeide Frost, indem du sie nachts wieder ins Haus stellst – vorzugsweise in unbeheizte Räume.
Die Abhärtungsphase sollte etwa zwei Wochen dauern. Danach kannst du die vorgezogenen Tomaten endgültig auspflanzen. Setze die Tomaten gegen Mitte/Ende Mai entweder in ein (Hoch-)Beet in 30 Zentimeter Tiefe, ins Freiland (mit Regenschutz) oder in ein tiefes Gefäß. Der Standort sollte sonnig und windgeschützt sein. Außerdem sollte er optimaler Weise auch vor Regen schützen, da Tomaten kein Wasser von oben vertragen.
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