Sommersmog ist ein Schadstoffgemisch, das sich bei intensiver Sonnenstrahlung bildet. Wie gefährlich Sommersmog für deine Gesundheit ist, erfährst du in diesem Artikel.
Das Wort Smog kommt aus dem Englischen und ist eine Vermischung der Wörter "smoke" und "fog", also Rauch und Nebel. Sommersmog ist eine Mischung aus sogenannten Photooxidantien. Diese entstehen bei hoher Sonneneinstrahlung aus verschiedenen Vorläufersubstanzen in Bodennähe.
Ozon gilt dabei als Leitsubstanz, da es den Sommersmog dominiert. Ozon schützt uns in der Ozonschicht vor der schädlichen UV-Strahlung. In Bodennähe ist es jedoch für Menschen, Tiere und die Umwelt sehr schädlich.
Sommersmog: Ozon als Leitsubstanz
Ozon, der Hauptbestandteil von Sommersmog, entsteht aus verschiedenen Vorläufersubstanzen, darunter Stickoxide und flüchtige organische Verbindungen. Diese reagieren besonders schnell in Kombination mit der UV-Strahlung und hohen Temperaturen. Die Vorläufersubstanzen werden größtenteils durch den Verkehr sowie durch Industrie und Kraftwerke verursacht. Außerdem entstehen sie bei der Verdunstung von Farben oder Lacken.
Die Ozonkonzentration ist dennoch an vielbefahrenen Straßen meist geringer als in ländlichen Regionen. Das liegt daran, dass sich die Luftschadstoffe mit der Luftströmung verteilen und dabei miteinander reagieren. Je nach Konzentration werden unterschiedliche Maßnahmen ergriffen:
- Ab einer Ozonkonzentration von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter in der Luft (1-Stunden-Mittelwert) muss die Bevölkerung informiert werden, denn eine hohe Ozonkonzentration ist schädlich für Mensch und Umwelt.
- Ab einem Wert von 240 Mikrogramm pro Kubikmeter (1-Stunden-Mittelwert) wird Ozon-Alarm ausgelöst.
Gefahr für Mensch und Natur
Ozon reizt die Augen, die Schleimhäute und die Atemwege. Bei körperlicher Anstrengung atmen wir häufiger und tiefer und nehmen deshalb im Freien mehr Ozon auf. Aus diesem Grund sind andauernde körperliche Belastungen im Freien bei bestehendem Sommersmog sehr gesundheitsschädlich.
Ein hohes Risiko tragen alle Menschen und Kinder, die sich für längere Zeit im Freien aufhalten. Dazu zählen insbesondere Arbeiter:innen auf Baustellen. Auch Asthmatiker:innen oder Menschen mit einer erhöhten Ozonempfindlichkeit sollten vorsichtig sein.
Für die Umwelt stellt Sommersmog ebenfalls eine Belastung dar und kann zu Ernteverlusten, einem verminderten Pflanzenwachstum sowie Veränderungen im Ökosystem führen.
Schutzmaßnahmen gegen Sommersmog
Auf längere Zeiträume bezogen steigen die Ozonwerte kontinuierlich an. Die kurzzeitigen Ozonspitzenkonzentrationen haben jedoch in den vergangenen Jahren abgenommen. Seit 2004 gab es in Deutschland keinen Ozonalarm mehr.
Gründe dafür sind abnehmende Schadstoffemissionen in Europa durch Maßnahmen zur Verringerung der Vorläufersubstanzen, die unter anderem im Bundes-Immissionschutzgesetz sowie in der NEC-Richtlinie festgelegt sind.
Um die Bildung von Ozon zu verringern, kannst du konkret auf umweltfreundliche Farben, Lacke und Klebstoffe zurückgreifen. Diese sollten möglichst frei von Lösemitteln sein. Es gibt unterschiedliche Prüfzeichen wie den Blauen Engel oder das Europäische Umweltzeichen, die dir eine Orientierung geben, welche Produkte nur in geringem Maß schadstoffbelastet sind.
Zudem solltest du an heißen Tagen auf Streichen, Lackieren oder auch Rasenmähen verzichten, da die hohen Temperaturen die Bildung von Ozon begünstigen.
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