Rasengitter dienen häufig zur Befestigung von Verkehrsflächen, etwa auf Parkplätzen oder Einfahrten. Wir zeigen, welche Vorteile sie umwelttechnisch gegenüber Betonflächen haben.
Egal ob zur Befestigung von Auffahrten, Parkplätzen oder kleinen Wegen: Rasengitter sind eine gute Alternative zur herkömmlichen Betonierung. Sie bieten nämlich einige ökologische Vorteile.
Warum asphaltierter Boden ein Problem sein kann
Wird eine Auffahrt oder ein Parkplatz asphaltiert, so ist dadurch der Boden versiegelt. Bodenversiegelung bedeutet, dass eine Bodenfläche luft- und wasserdicht abgedeckt wird. In Deutschland sind aktuell etwa 45 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsflächen versiegelt. Dies führt zu mehreren Problemen:
- Regenwasser kann auf versiegelten Flächen nicht mehr oder nur noch sehr schwer abfließen. Du kannst zwar auch gezielt Regenwasser sammeln, dann aber eher in einem Behältnis wie einer Regentonne.
- Bei Starkregen wird ein versiegelter Boden besonders problematisch. Der Regen kann die Kanalisationen überlasten, wenn das Wasser keine Möglichkeit hat, abzufließen. Gebiete laufen so schneller Gefahr, geflutet zu werden.
- Darüber hinaus kann der Regen die Speicher für Grundwasser unter versiegelten Böden nicht weiter füllen, da das Wasser nicht durch die undurchlässige Schicht hindurchkommt.
- Versiegelte Böden sind auch problematisch für das Mikroklima. Sie tragen im Sommer nicht zur Kühlung der Luft bei, da sie kein Wasser aufnehmen und somit auch keine Feuchtigkeit wieder abgeben. Außerdem lassen sich dort keine Bäume pflanzen. Deswegen sind versiegelte Flächen gerade im Sommer unvorteilhaft, da sie sich weder als Standort für schattenspendende Bäume eignen noch die Luft kühlen.
- Die Versiegelung wieder rückgängig zu machen, ist nicht ganz einfach. Häufig ist die Bodenfunktion danach dauerhaft gestört, da kleine Asphaltreste im Boden verbleiben können. Die Böden sind somit oft weniger fruchtbar als vor der Versiegelung.
Wenn du im eigenen Garten oder auf deiner Auffahrt nicht zur weiteren Bodenversiegelung und damit potenziell auch zur Bodendegratation beitragen möchtest, bieten sich Rasengitter als nachhaltigere Alternative an.
Die Vorzüge von Rasengittern
Rasengittersteine sind versickerungsfähig und belastbar zugleich. Zwischen den Steinen bleibt der Boden frei, sodass Regenwasser ablaufen und sich Vegetation bilden kann. Er behält im Gegensatz zu versiegelten Flächen also mehr oder weniger seine natürliche Funktion. Je nachdem, was zwischen den Steinen wächst, bietet ein Rasengitter auch Nahrung und Zuflucht für Insekten.
Trotzdem sind Rasengittersteine belastbar genug, damit etwa ein Auto darauf parken kann, ohne dass sie brechen. Laut Angaben verschiedener Hersteller bilden sich auf dem Grün auch keine Fahrspuren und die Steine sind sehr rutschfest. Für Parkplätze, Auffahrten und kleine Wege bieten Rasengitter also eine Alternative zur Flächenversiegelung. Damit der Rasen zwischen den Steinen genug Sonne bekommt, solltest du allerdings darauf achten, dass Rasengittersteine nicht zum Dauerparkplatz werden.
Der größte Vorteil der Steine ist, dass sie nicht zur Bodenversiegelung beitragen, aber dennoch robust sind. Je nachdem, ob du dich für ein Rasengitter aus Beton oder Kunststoff interessierst, ergeben sich weitere Vorteile.
Unterschiede zwischen Rasengitter aus Beton und Kunststoff
Rasengitter aus Beton liefern dir folgende Vorteile:
- sehr robustes Material
- relativ verschleißfrei
- preislich günstiger als komplette Betonierung
- oftmals günstiger als Rasengittersteine aus Kunststoff
Neben Rasengittersteinen aus Beton gibt es auch Rasengitter aus Kunststoff. Hier wird nochmals zwischen Rasengittersteinen und Rasengitterwaben unterschieden:
- Die Rasengittersteine aus Kunststoff sind ebenfalls sehr robust und belastbar. Sie sind jedoch einfacher zu verlegen als Betonsteine, da ihr Gewicht geringer ist.
- Rasengitterwaben dagegen sind etwas weniger belastbar, bieten dafür aber andere Vorteile. Sie sind in verschiedenen Größen erhältlich und lassen sich leicht verlegen. Durch die dünnen Verbindungen zwischen den Hohlräumen ist außerdem der Anteil an Grünfläche sehr hoch.
Welche Art von Rasengitter dir mehr Vorteile bietet, hängt letztlich vom Verwendungszweck ab. Für häufig benutzte Auffahrten können sich Betongitter besser eignen. Möchtest du jedoch einen Weg im Garten mit einem Rasengitter versehen, kann die Verwendung von Rasengitterwaben aus Kunststoff vorteilhafter sein.
Kunststoffwaben eignen sich hauptsächlich für Fußwege im Rasen, aber auch zur Dachbegrünung. Weiterhin ist es möglich, die Rasengitterwaben als Untergrund für Parkplätze zu verwenden. Sie sind in dieser Funktion allerdings weniger robust als Rasengitter aus Beton.
Tipp: Wenn du dir unsicher bist, welches Material sich für deine Zwecke eignet, frage im Zweifel beim Hersteller nach, was dieser empfiehlt.
Weitere Tipps und Hinweise für Rasengitter
Rasengittersteine bieten eventuell sogar einen finanziellen Anreiz bei der Abwassergebühr. Frage dazu am besten bei deiner Gemeinde nach, ob es finanzielle Erleichterungen gibt, wenn du Flächen auf deinem Grundstück nicht versiegelst.
Einmal richtig verlegt, brauchen die Gittersteine im Normalfall keine Pflege und sind sehr langlebig. Rasengittersteine sind relativ leicht erhältlich, es gibt sie in den meisten Baumärkten zu kaufen. Um keine Fehler bei der Verlegung zu machen, solltest du dich vorab im Baumarkt informieren, worauf du achten musst. Alternativ kannst du das Rasengitter auch von einem Fachbetrieb verlegen lassen. Das ist allerdings deutlich teurer.
Fazit: Rasengittersteine können eine echte Alternative zur herkömmlichen Betonierung für Parkplätze oder kleine Wege am Haus sein. Sie sind nicht nur günstiger als die komplette Flächenversiegelung, sondern bieten auch ökologische Vorteile. Du kannst aber ebenso noch auf andere Weise zum Bodenschutz beitragen. Mehr dazu hier:
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Überarbeitet von Lucas Drebenstedt © UTOPIA
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