Kribbeln in den Händen ist im Herbst und Winter keine Seltenheit. Meist sind kalte Finger der Grund dafür – aber nicht immer. Wir sagen dir, woher das Kribbeln in den Händen kommt und was du dagegen tun kannst.

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Kribbeln in den Händen gehört zu einigen unangenehmen Erscheinungen oder Empfindungen, mit denen wir im Winter zu kämpfen haben – trockene Lippen, trockene Hände, ein geschwächtes Immunsystem, bis hin zu leidenden Zimmerpflanzen durch trockene Heizungsluft.

Dass dir die Hände unangenehm kribbeln, passiert zwar nicht nur im Winter, aber dann eben besonders häufig. Wir erklären, warum das so ist und was du dagegen tun kannst. Manchmal weist das Kribbeln auch auf ein größeres gesundheitliches Problem hin. Im Zweifel solltest du deshalb medizinischen Rat aufsuchen.

Kribbeln in den Händen ist eine häufige Missempfindung

Kribbeln in den Händen gehört zu den häufigen unangenehmen Gefühlen, die sich am Körper in der kalten Jahreszeit bemerkbar machen. Die Symptome reichen von einem leichten Kribbeln bis hin zu einem schmerzhaften Stechen. Solche Missempfindungen – auch Parästhesie genannt – sind im Gegensatz zu anderen Schmerzen meist nicht auf äußere Einflüsse zurückzuführen. Die Gründe dafür können vielseitig sein.

Wenn das Kribbeln in den Händen nur gelegentlich auftaucht und schnell wieder verschwindet, ist das in der Regel kein Grund zur Sorge. Fast immer genügt es, die kalten Hände etwas zu kneten oder warmzureiben, um die Durchblutung anzuregen.

Tipp: eine wohltuende Handmassage kann ebenfalls helfen, die Hände zu durchbluten.

Harmlose Ursachen für Kribbeln in den Händen: Eingeklemmte Nerven

Bei einem leichten Kribbeln in den Händen solltest du zunächst von der harmlosesten Diagnose ausgehen. Wie bei vielen Missempfindungen ist auch hierbei in den allermeisten Fällen ein eingeklemmter Nerv oder eine gestörte Durchblutung verantwortlich, so die Apotheken Umschau.

Nachts kann einem zum Beispiel schon einmal der gesamte Arm "einschlafen", wenn man darauf liegt. Das Kribbeln in den Händen entsteht dann, wenn das Gefühl langsam zurückkehrt. Die Nervenenden senden dann sehr viele Signale an das Gehirn, die dort als Kribbeln wahrgenommen werden.

Das kannst du tun:

Kribbeln in den Händen von einem eingeklemmten Nerv beginnt meist in den Fingerspitzen und kann mit Taubheitsgefühlen einhergehen. In der Regel ist das Kribbeln vollkommen harmlos, trotzdem kann es unangenehm sein. Zum Glück verschwindet es fast immer ganz von alleine, sobald die unmittelbare Ursache behoben ist.

Es kann außerdem helfen, den Arm auszustrecken und leicht zu bewegen. Wackel mit den Händen und fingern, um wieder Gefühl in die abgeklemmten Nerven zu bringen.

Kälte und Durchblutung: Dann kribbeln die Hände

Das Kribbeln in den Händen kann außerdem entstehen, wenn deine Hände kalt werden. Um den Körper vor übermäßigem Wärmeverlust zu schützen, verengen sich die Blutgefäße in den Händen. Dabei können die Hände kribbeln oder sich taub anfühlen.

Auch dieses Kribbeln ist meistens harmlos, allzu lange solltest du deine Hände allerdings nicht kalt werden lassen. Vor allem die kühlende Wirkung des Windes solltest du in Herbst und Winter nicht unterschätzen.

Vor allem beim Fahrradfahren im Winter haben viele Probleme mit ausgekühlten Händen, was auch die Sicherheit beeinträchtigt. Gute Fahrradhandschuhe für den Winter sind dann unerlässlich. Auch für Nicht-Radler:innen helfen nachhaltige Handschuhe bei niedrigen Temperaturen.

Das kannst du außerdem tun:

Alles, was deine Hände wärmt, kann helfen, die Blutgefäße zu erweitern. Wärmflasche, Handwärmer oder eine heiße Tasse Tee können das Kribbeln also auch beseitigen. Sind sie nicht schon so ausgekühlt, dass du sie nicht ohne Schmerzen bewegen kannst, kannst du auch die Muskeln in deinen Händen bewegen, um sie aufzuwärmen.

Kribbeln in den Händen kann eine Warnung sein

Kribbeln in den Händen und anderen Körperstellen kann ein Warnsignal deines Körpers sein und als Symptom einer schwereren Erkrankung auftreten. Sollte das Kribbeln in den Händen länger anhalten als gewöhnlich oder sehr häufig und ohne erkennbaren Grund auftreten, solltest du dir Rat von medizinischem Fachpersonal holen. Nur so kannst du Schäden im Nervensystem ausschließen.

Kribbeln in den Händen kann in Einzelfällen auf diese Krankheitsbilder hinweisen:

  • Bei einer Sehnenscheidenentzündung kann es neben anderen Symptomen auch zu Missempfindungen in den Händen kommen. Sie entsteht durch eine Überanstrengung durch monotone Bewegungen. Dazu kann das Tippen am Computer gehören, aber auch handwerkliche Tätigkeit oder das Spielen eines Musikinstruments. Eine Sehnenscheidenentzündung geht mit starken Schmerzen einher, die auch auftreten, wenn die Hand gerade nicht bewegt wird.
  • Das Karpaltunnelsyndrom, eine Unterform der Sehnenscheidenentzündung, geht fast immer mit Missempfindungen in den Händen einher. Der Karpaltunnel verbindet den Unterarm mit der Handfläche. Liegt an dieser Stelle eine Verengung vor, wird der Nerv eingeklemmt, der vom Arm in die Hand führt. Typische Symptome sind Kribbeln in den Händen und ein eingeschränkter Tastsinn. Das Karpaltunnelsyndrom kann bei Arthritis und Arthrose auftreten, aber auch bei Stoffwechselerkrankungen oder während der Schwangerschaft.
  • Auch eine dauerhafte Schädigung des Nervensystems kann eine Ursache sein, wie die Apotheken Umschau schreibt. Entzündungen und damit einhergehendes Kribbeln oder Schmerzen können Spätfolgen von Nikotinabhängigkeit und Alkoholkonsum sein. Diabetes und Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson können ebenfalls dafür verantwortlich sein.

Achtung bei einseitigem Kribbeln und Taubheitsgefühlen in einer Körperhälfte! Wenn eine ganze Körperhälfte anfängt zu kribbeln, kann das auf einen Schlaganfall hindeuten. Das gilt vor allem, wenn noch Lähmungserscheinungen, Schwindel, Sprach- oder Sehstörungen hinzukommen. In dem Fall solltest du umgehend eine:n Notärzt:in rufen.

Kribbeln in den Händen bei Nährstoffmangel

In manchen Fällen kann ein Nährstoffmangel für Kribbeln in den Händen und anderen Körperteilen verantwortlich sein. Das kann auf einseitige Ernährung zurückzuführen sein, oder auf eine gestörte Nährstoffaufnahme.

  • Bei Nährstoffmangel treten Missempfindungen meist nicht lokal, sondern an verschiedenen Körperstellen auf. Unter anderem kann die Ursache ein Mangel an Magnesium oder Vitamin-B-12 sein. Mit einer gesunden, ausgewogenen Ernährung kannst du dem entgegenwirken. Bevor du Nahrungsergänzungsmittel zu dir nimmst, solltest du den Nährstoffhaushalt professionell überprüfen lassen.
  • Leider kann eine gute Ernährung nicht immer vor einem Nährstoffmangel schützen. Chronische Erkrankungen können einen negativen Einfluss darauf haben, wie gut der Körper Nährstoffe verarbeitet. Da diese Art von Nährstoffmangel zu langfristigen Schäden führen kann, sollte er von einer Ärztin oder einem Arzt auf seine Ursachen hin untersucht werden.
  • Auch Stress und psychische Erkrankungen können dafür sorgen, dass dem Körper nicht genügend Nährstoffe zur Verfügung stehen. Übermäßiger Konsum von Alkohol, Nikotin und Koffein können ebenfalls dafür sorgen, dass der Körper nicht genügend Nährstoffe aufnimmt.

Bei einem Nährstoffmangel ist Kribbeln in den Händen selten das einzige Symptom. Trotzdem gilt auch hier: Wenn ein Symptom so häufig oder stark auftritt, dass es deine Lebensqualität einschränkt, solltest du dir medizinische Hilfe suchen.

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Überarbeitet von Denise Schmucker

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