Kaktus-Ableger kannst du leicht selber ziehen. Dafür gibt es gleich mehrere Möglichkeiten. Wir zeigen dir drei Methoden, wie du Kakteen vermehren kannst.

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Einen Kaktus kannst du über Kaktus-Ableger, aber auch auf andere Art und Weise vermehren. Manche Methoden gehen schnell, für andere brauchst du etwas mehr Geduld. Wir zeigen dir im Folgenden drei Möglichkeiten, die du ausprobieren kannst.

Kakteen über Ableger vermehren

Die erste Methode, die wir dir zeigen möchten, ist die Vermehrung über Kaktus-Ableger. Manche Kakteenarten bilden kleine Ableger, die zwar noch mit der Mutterpflanze verbunden sind, aber bereits eigene Wurzeln haben. Häufig passiert das zum Beispiel bei Kakteen aus den Gattungen Echinocereus, Echinops (Kugeldisteln), Mammillaria und Rebutia.

Ableger entstehen oft direkt an der Basis des Mutterkaktus oder an den Seitentrieben. Sie sehen aus wie kleine, neue Kakteen, die fest mit der Hauptpflanze verbunden sind.

Die Kakteen-Vermehrung über Ableger ist simpel. Der beste Zeitpunkt ist zwischen März und Juni. So hat der Ableger bis zum Winter noch genügend Zeit, gut anzuwachsen.

  1. Nimm ein scharfes Messer zur Hand und säubere oder desinfiziere es. Du kannst es zum Beispiel mit Alkohol einreiben, um mögliche Keime abzutöten.
  2. Suche dir einen Ableger aus und trenne ihn mit einem sauberen Schnitt von der restlichen Pflanze. Achte darauf, dass die Wurzeln dranbleiben – schneide also keinesfalls einfach horizontal. Tipp: Wenn viel Saft austritt, kannst du ein Küchentuch in heißes Wasser tunken und auf die Stellen an Ableger und Mutterpflanze legen. Das stoppt den Saftfluss. Alternativ eignet sich auch ein mit einem Feuerzeug erhitztes Messer.
  3. Fülle dann ein Pflanztöpfchen mit Kakteenerde. Wenn du dir unsicher bist, welche Erde geeignet ist, kannst du dich im Fachhandel beraten lassen. Achte darauf, torffreie Erde zu nutzen, um die Moore zu schützen.
  4. Stecke den Kakteen-Ableger mit den Wurzeln voran in das Substrat und drücke die Erde fest, sodass er von alleine steht.
  5. Stelle den Ableger dann an einen warmen, halbschattigen Platz, wo er sich regenerieren kann. Nach etwa einer Woche kannst du ihn zum ersten Mal gießen.

Tipp: Wenn der Kakteen-Ableger umzukippen droht, stabilisiere ihn mit einem Holzstäbchen.

Statt Kaktus-Ableger: Kaktus über Samen vermehren

Du kannst Kakteen nicht nur über Kaktus-Ableger vermehren. Eine weitere Möglichkeit sind Samen. Wenn du kein eigenes Saatgut hast, kannst du auf Samen aus Gärtnereien, Baumärkten oder Fachhandlungen zurückgreifen. Halte dabei am besten nach Bio-Saatgut Ausschau.

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Und so gehst du bei der Aussaat vor:

  1. Nimm kleine Anzuchttöpfe oder leere Joghurtbecher zur Hand und fülle sie mit passender Anzuchterde.
  2. Verteile die Samen gleichmäßig auf der Erde und achte darauf, dass sie nur leicht bedeckt sind. Kakteen sind Lichtkeimer. Wenn du die Samen zu tief eingräbst, können sie sich nicht entfalten.
  3. Die Anzuchttöpfe stellst du dann am besten an einen warmen Ort. Halte die Erde stets feucht und sorge für eine hohe Luftfeuchtigkeit. Das schaffst du zum Beispiel, indem du eine Glasplatte über die Töpfe legst oder eine Glocke darüberstellst. Wichtig: Lüfte die Töpfe einmal pro Tag, sodass die Erde nicht anfängt zu schimmeln.
  4. Sobald du die ersten Keimblätter entdeckst, hole die Pflänzchen aus der Anzuchterde und setze sie in kleine Töpfe mit Kakteenerde um. Pro Topf kannst du zwei bis vier Pflänzchen setzen.
  5. Um das weitere Wachstum anzuregen, eignet sich ein heller Standort mit einer Temperatur von mindestens 20 Grad Celsius.

Kakteen über Stecklinge vermehren

Die dritte Methode, um Kakteen zu vermehren, ist wahrscheinlich die häufigste. Dabei vermehrst du die Kakteen nicht über Ausläufer, sondern über sogenannte Stecklinge.

  1. Schneide mit einem scharfen, sauberen Messer einen Trieb von dem Kaktus ab, den du vermehren möchtest. Schneide den Trieb möglichst knapp über der Erde ab.
  2. Lass den Steckling dann ein bis zwei Tage liegen, sodass die Schnittstelle trocknet. Wenn du diesen Schritt überspringst, riskierst du, dass die Schnittstelle später fault.
  3. Stecke dann den Steckling mit der Schnittstelle nach unten in ein Töpfchen mit geeigneter Erde. Verzichte in der ersten Woche aufs Gießen und besprühe die Erde nur ein wenig mit Wasser.
  4. Der Kakteen-Steckling bleibt so lange im Topf, bis er die Erde durchwurzelt hat. Das erkennst du daran, dass die Wurzeln unten aus den Abzugslöchern herauskommen. Dann kannst du ihn in ein neues Gefäß umpflanzen und ihn wie einen ausgewachsenen Kaktus pflegen.

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Überarbeitet von Luise Rau  © UTOPIA

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