Salbei, Menthol, Thymian oder Eukalyptus: Hustenbonbons sind in vielen Varianten erhältlich. Doch nicht immer sind gekaufte Hustenbonbons die beste Wahl. Deshalb erklären wir dir, wie du ganz einfach und schnell Hustenbonbons selbst machen kannst.
Um Husten und Halsschmerzen zu lindern, greifen viele zu einem Päckchen Hustenbonbons. Schließlich sollen die Pastillen schleimlösend wirken und den Hustenreiz stillen.
Ein Hustenbonbon wirkt vor allem aus zwei Gründen:
- Zum einen ist vor allem der Zuckergehalt eines Bonbons oder einer Lutschtablette für den schmerzlindernden Effekt verantwortlich, so Onmeda. Zucker legt sich wie eine Art Schutzschicht auf die Schleimhaut im Rachen und schwächt den Schmerz so vorübergehend ab.
- Das Lutschen eines Bonbons regt den Speichelfluss an, erklärt Stiftung Warentest. Das befeuchtet Mundraum und trockene Schleimhäute.
Laut Stiftung Warentest werden Pflanzenextrakte den Hustenbonbons nicht wegen ihrer Wirkung zugesetzt, sondern in erster Linie, um den Geschmack zu verbessern. Der Apothekerin Reinhild Berger zufolge unterstützen die Kräuter und ätherischen Öle jedoch die Bildung von erwünschtem, schützenden Schleim und können einem Trockenheitsgefühl im Rachen vorbeugen.
Hustenbonbons mit Heilpflanzenextrakten
Folgende Pflanzenextrakte findest du häufig in Hustenbonbons:
- Eukalyptus löst laut der Apotheken Umschau festsitzenden Schleim aus Nasennebenhöhlen. Außerdem hilft er beim Abtransport des Schleims, wirkt leicht antibakteriell, kann Krämpfe in der Atemmuskulatur lösen und kühlt die gereizten Schleimhäute. Anstelle von Bonbons kannst du auch Eukalyptusöl anwenden.
- Auch Thymian wirkt schleimlösend, verflüssigt also festsitzenden Schleim und hilft so bei dessen Abtransport. Er wirkt ebenfalls krampflösend und hemmt das Wachstum von Bakterien und Viren, so Onmeda. Außerdem hat Thymian eine leicht schmerzstillende Wirkung.
- Der Hauptbestandteil in Pfefferminze ist Menthol,das ebenfalls schleimlösend wirkt. Auch eine krampflösende Wirkung kann Pfefferminz nachgewiesen werden.
- Spitzwegerich hilft ebenfalls, Schleim zu lösen und wirkt außerdem gegen die Entzündung der Schleimhäute.
- Isländisch Moos lindert den Hustenreiz, mildert Reizungen auf der Schleimhaut ab und hemmt das Wachstum von Keimen.
- Auch Eibisch reduziert den Hustenreiz und hemmt Reizungen und Schmerzen der Schleimhäute. Außerdem verbessert Eibisch die Immunabwehr.
- Salbei hilft vor allem gegen Entzündungen im Mund, sei es an der Mundschleimhaut, eine Rachenentzündung oder Halsschmerzen.
Nachteile von gekauften Hustenbonbons
Hustenbonbons fallen nicht unter die Kategorie verschreibungspflichtiger Arzneimittel und enthalten daher meist eher geringe Dosen an pflanzlichen Wirkstoffen. Auch wenn sie Halsschmerzen und Husten vorübergehend gut lindern können, gibt es aus gesundheitlicher und umweltfreundlicher Sicht doch ein paar Nachteile:
- Meist enthalten Hustenbonbons viel Zucker: Dieser greift die Zähne an und kann zu Karies führen. Wenn du zu viel Zucker zu dir nimmst, kann sich das auch negativ auf deine Gesundheit auswirken. Zu den Folgen zählen Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Krankheiten. Mehr dazu erfährst du hier: Leben ohne Zucker.
- Sogenannte "zuckerfreie" Bonbons enthalten als Süßungsmittel meist den Zuckerersatzstoff Isomalt, der zwar die Zähne schützt, aber keineswegs kalorienfrei ist und bei übermäßigem Verkehr außerdem abführend wirken kann.
- Aus ökologischer Sicht kommt noch ein Problem dazu: Die Verpackung. Unverpackte Hustenbonbons gibt es in Supermärkten und Drogerien nicht zu kaufen. Im Gegenteil: Oft stecken die Bonbons in einer großen Kunststoff- oder Papierverpackung und sind zusätzlich noch einmal einzeln in Plastik verpackt. Wegen ein paar Bonbons entsteht also eine große Menge Müll.
Hustenbonbons selber machen – so geht´s
Die Lösung für das Müllproblem ist naheliegend: Warum nicht einfach deine Hustenbonbons selber machen? Das ist gar nicht so schwierig und du kannst Kräuter und ätherische Öle besser dosieren als in gekauften Bonbons mit wenigen pflanzlichen Wirkstoffen.
Du brauchst folgende Dinge:
- 100 g Birkenzucker (Xylit)
- 2 EL getrocknete oder frische Kräuter, zum Beispiel Minze, Thymian, Salbei, Spitzwegerich oder Ingwer
- eventuell ein paar Tropfen reines ätherisches Öl, zum Beispiel Minz– oder Thymianöl
- nach Belieben ein paar Spritzer Zitronensaft für eine angenehme Frische
Du kannst natürlich auch normalen Zucker verwenden; Xylit schont aber deine Zähne, ist kalorienärmer und auch für Diabetiker:innen geeignet. Aber Achtung: In großen Mengen kann Birkenzucker zu Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall führen.
Hustenbonbons mt Xylit herzustellen, gelingt in wenigen Arbeitsschritten:
- Erwärme zuerst das Xylit bei mittlerer Hitze: Es verflüssigt sich und wird durchsichtig.
- Sobald das Xylit sich verflüssigt hat, nimmst du den Topf vom Herd und rührst die Kräuter, das ätherische Öl und den Zitronensaft ein.
- Anschließend kannst du bonbongroße Tropfen auf ein Backpapier geben.
- Lasse die Hustenbonbons ungefähr eine Stunde abkühlen, bis sie weiß sind – fertig!
Tipp: Anstelle von Backpapier kannst du auch wieder verwendbaren Backpapier-Ersatz hernehmen.
Wenn du lieber mit herkömmlichen Zucker arbeiten willst, musst du folgende Grundregel beachten: Zwei Teile Zucker, ein Teil Sud. Auf 200 Gramm Zucker kommen also zum Beispiel 100 Milliliter Sud. Gehe wie folgt vor:
- Koche aus den Kräutern einen Sud aus 100 ml Wasser und gieße ihn anschließend durch ein Sieb ab.
- Koche den Zucker (200 g) mit ein paar Esslöffeln Sud, bis eine bräunliche Masse entsteht.
- Dann gib den restlichen Sud hinzu und eventuell ein paar Tropfen ätherisches Öl.
- Lass alles einkochen und rühre dabei gut um, bis die Masse stark eingedickt ist.
- Verteile die Masse in gleichgroßen Tropfen auf dem Backpapier.
- Lass deine Bonbons fest werden – fertig!
Bonbons alleine helfen nicht? Hustensäfte oder Schleimlöser aus Drogerie und Apotheke konnten im Hustenmittel-Test nicht immer überzeugen. Du kannst Hustensaft aber auch selber machen.
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Überarbeitet von Paula Boslau
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