Wegen der hohen Energiepreise wird Brennholz immer begehrter. Manche Menschen versorgen sich selbstständig mit Holz aus dem Wald. Welche schwerwiegenden Folgen das haben kann.

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Aufgrund der anhaltend hohen Energiepreise erlebt das Heizen mit Holz seit vergangenem Winter eine Renaissance. Doch die Nachfrage lies den Preis für Brennholz im Winter 2022 stark ansteigen. Aktuell sind die Brennholz-Preise zwar deutlich günstiger als im Vorjahr, liegen aber laut Handelsblattweiterhin auf einem hohen Niveau.

Doch ist es erlaubt, für Holz zum Heizen selbst in den Wald zu gehen und dort Holz zu sammeln oder gar zu schlagen? Das ist in vielen Fällen illegal ist und kann mit einer Geldstrafe geahndet werden. Denn das Holz gehört den Waldbesitzer:innen.

Bei Holzklau drohen Geld- und Freiheitsstrafen

Fachbereichsleiter bei Wald und Holz NRW, Gero Hütte-von Essen erklärte laut Tagesschau, dass es Diebstahl und somit eine Straftat sei, unerlaubt Holz aus dem Wald mitzunehmen oder Bäume zu fällen. "Diese kann mit hohen Geldstrafen und in besonderen Fällen sogar mit Freiheitsstrafen geahndet werden", so Hütte-von Essen.

Jan Budde, Sprecher des Umweltministeriums in Mainz macht darauf aufmerksam, dass bereits das Mitnehmen kleinerer Mengen verboten sei: "Holz ist nicht wie Pilze oder Beeren zu betrachten."

Für diese sei das Sammeln in Kleinhaushaltsmengen – für eine Mahlzeit – erlaubt. "Dies gilt jedoch nicht für Holz", so Budde.

Mit GPS-Tracker gegen gesammeltes Feuerholz

Vergangenen Winter reagierten Forstbehörden und private Waldeigentümer:innen mit GPS-Technik und mehr Kontrollen auf den zunehmenden Holzdiebstahl. Transponder, so genannte Forst-Tracker, die im Stapel versteckt werden, melden umgehend, wenn sich unberechtigte Personen an dem Brennholz zu schaffen machen. Das Signal kann auch im Ausland und über Tage und Wochen verfolgt werden.

Totholz ist wichtig für das Ökosystem

Wie die Tagesschau berichtet, sehen Förster:innen immer wieder Menschen, die trockenes, am Boden liegendes Holz sammeln und mitnehmen. Doch auch das sei laut Nicole Fiedler von Wald und Holz NRW eine Straftat, die vielen nicht bewusst sei.

Und nicht nur das: Herumliegendes Holz ist wichtig für den Erhalt des Ökosystems Wald. Wenn sogenanntes Totholz am Waldboden verrottet, wird dadurch nicht nur Lebensraum für Insekten und Säugetiere geschaffen, sondern dem Waldboden auch Nährstoffe zugeführt.

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"Totholz ist ein ganz wichtiger Faktor bei uns zur biologischen Schädlingsbekämpfung", sagt auch Bernd-Peter Räpple, Referent für den Forstbetrieb im Land Rheinland-Pfalz. "Je mehr Totholz wir haben, umso mehr brüten dort Antagonisten, die sich zum Beispiel vom Borkenkäfer ernähren." Wer glaube, Totholz sei tatsächlich tot, irre gewaltig. "Es ist voll mit Leben, mit Pilzen und Kleinstlebewesen und hat einen sehr hohen ökologischen Aspekt, den wir für unsere Waldgesundheit brauchen."  © UTOPIA

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