In Zeiten extremer Überfischung und Umweltverschmutzung müssen wir die Meere schützen. Wir stellen euch fünf Organisationen vor, die sich den Schutz des Meeres und seiner Bewohner zum Ziel gemacht haben.

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Überfischung, Erderwärmung und Verschmutzung bedrohen die Ozeane. Daher haben sich Organisationen gegründet, um die Meere zu schützen. Das Meer ist das größte Ökosystem der Welt und wichtig für alle Lebewesen auf der Erde. Etwa zwei Drittel der Erdoberfläche sind von Ozeanen bedeckt. Sie stabilisieren das Klimasystem auf der Erde. Sie speichern Wärme, nehmen einen Einfluss auf das Wetter und sind einer der wichtigsten Kohlenstoffspeicher des Planeten.

Umweltorganisationen, die sich dem Schutz der Meere verschrieben haben, engagieren sich auf vielfältige Weise. Sie entwickeln mögliche Lösungen, machen auf bestehende Probleme aufmerksam und setzen unmittelbar wirksame Strategien um.

Meere schützen: Die Surfrider Foundation

1990 von Surfer:innen gegründet, zählt die Surfrider Foundation Europe heute bereits über 18.000 Mitglieder in zwölf verschiedenen Ländern. Die Non-Profit-Organisation hat sich dem Schutz der Ozeane, Strände und Gewässer verschrieben und verfolgt ihr Ziel mit unterschiedlichsten Aktionen, lokalem Aktivismus und Lobbyarbeit.

Im Fokus ihrer Arbeit stehen fünf Anliegen:

  • Zugang zu (sauberen) Stränden ermöglichen
  • Sauberes Wasser in Meeren
  • Erhaltung der Küsten
  • Schutz der Ozeane
  • Bekämpfung von Plastikmüll im Meer und am Strand

Lebensraum retten: Sea Shepherd

Wenn es um Umwelt- und Meeresschutz geht, ist Sea Shepherd wohl den meisten ein Begriff. Die in den 70er Jahren von Captain Paul Watson gegründete Initiative setzt sich für Wildtiere und deren Lebensräume in den Ozeanen ein. Watson wurde 1977 von Greenpeace ausgeschlossen, da er Ausrüstung eines Robbenjägers ins Meer geschmissen hatte.

Während die Organisation mit dem vollen Namen "Sea Shepherd Conversation Society" in den 70er Jahren mit nur einem Schiff ausgestattet war, zählt sie heute zu den größten Initiativen, die die Meere schützen wollen.

Die Organisation steht immer wieder in der Kritik, zu radikal zu sein und sich über Regularien hinwegzusetzen, um Tiere zu retten. Der Gründer Watson betitelt sich selbst als "Öko-Pirat" und setze seinen eigenen Plan um, um Meere zu schützen. Greenpeace arbeitet aufgrund des Extremismus nicht mit Sea Shepherd zusammen. Jörn Ehlers vom World Wide Fund for Nature (WWF) dagegen hält Sea Shephred für einen "spannenden Ansatz". Es sei "hilfreich, sehr spektakulär zu agieren, um ein Problem bekannt zu machen."

Haie schützen: Sharkproject

Wie der Name der Organisation Sharkproject bereits verrät, setzt diese sich für Haie und deren Lebensraum ein. Denn wer das Meer schützen möchte, muss auch die Lebewesen darin beachten. Die Initiative für Artenschutz wurde 2002 gegründet und engagiert sich mit ihrer Arbeit für über 500 verschiedene Arten von Haien. Die Organisation setzt dabei auf: Schutz, Aufklärung und Kooperationen.

  • Sharkproject agiert auf nationaler und internationaler Ebene. Ländervereine gibt es in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Botschafter sind in mehreren Ländern aktiv – darunter Angola, Mexiko, Slowakei und Tschechien.
  • Die deutsche Organisation wurde im September 2008 gegründet und ist für verschiedene Kampagnen zuständig. Beispielsweise läuft seit 2021 die Kampagne "Ohne dich geht’s nicht". Damit möchte die Organisation auf das sogenannte Shark Finning aufmerksam machen und es stoppen. Bei der Praxis werden Haien die Flossen abgeschnitten und noch lebendig ins Meer zurückgeworfen. Die Tiere ertrinken an den Folgen, da sie zum Atmen schwimmen müssen, dies aber ohne Flossen nicht mehr können.

Sharkproject ist seit 2016 Vollmitglied der International Union for Conservation of Nature (IUCN). Die IUCN veröffentlicht die Rote Liste gefährdeter Arten. Darauf befinden sich Tier- und Pflanzenarten, die weltweit vom Aussterben bedroht sind.

Aussterben bekämpfen: OceanCare

Auch die Initiative OceanCare setzt sich dafür ein, die Meere als wichtigen Lebensraum zu schützen. Seit 1989 engagieren sich die Mitglieder der Initiative für die Ozeane und alle darin lebenden Tiere. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen dabei der Meeresschutz ganz allgemein sowie der Tier- und Artenschutz im Speziellen.

  • OceanCare rettet Delfine, hilft Eisbären beim Überleben und überwacht vom Aussterben bedrohte Robben.
  • Die Überfischung der Meere und Unterwasserlärm sind ebenso zentrale Themen wie die Meeresverschmutzung durch Plastik und Chemikalien.
  • Die Organisation kooperiert mit internationalen Wissenschaftler:innen und arbeitet mit über 50 Partnerorganisationen zusammen. Seit 2011 ist OceanCare außerdem als UN-Sonderberaterin für Meeresfragen tätig.

Tiere retten: Whale and Dolphin Conservation

Im Mittelpunkt der Arbeit der Whale and Dolphin Conservation (WDC) steht der Schutz der Meerestiere. Die Mitglieder zielen auf den Erhalt von Meeresschutzgebieten ab, um so das Leben von Meereslebewesen zu verbessern. Vor allem der Lebensraum von Walen und Delfinen ist dabei von zentraler Bedeutung für die Organisation.

Wieso Wale? Wale haben einen immensen Einfluss auf das Ökosystem Meer. Sie düngen die Ozeane, speichern CO2 (Kohlenstoffdioxid) und mischen die Meeresschichten. Mit ihrer bloßen Existenz tragen sie damit zur Bekämpfung des Klimawandels bei. Über die WDC kannst du beispielsweise Pate für einen Orca oder Buckelwal werden.

Mehr dazu kannst du infolgedessen Beitrag lesen: Warum wir Wale brauchen, um das Klima zu retten.

Weitere Umweltorganisationen, die Meere schützen

Neben den hier fünf genannten gibt es noch unzählige weitere Umweltorganisationen und Vereine, die sich dem Schutz der Meere widmen. Einige sind hier aufgelistet, ohne im Detail auf sie einzugehen:

  • Ghost Diving (Fokus auf die Bergung von Fischernetzen)
  • Oceanic Preservation Society (Fokus auf der Aufklärung)
  • Wildaid (Fokus auf Artenschutz und Kampf gegen Wilderei)
  • Ozeankind (Fokus auf Vermeidung von Plastikmüll, Ocean-CleanUps)
  • Stop Finning Deutschland e.V. (Fokus darauf, Haiprodukte zu erkennen, zu melden und Verbraucher:innen zu sensibilisieren)
  • Pro Wildlife (Fokus auf Schutzmaßnahmen für Elefanten, Affen, Delfine, Wale, Haie, Reptilien und Amphibien)
  • The Ocean Cleanup (Fokus darauf, die Meere von Plastikmüll zu befreien)
  • Mission Erde e.V. (Fokus auf die Bergung von Fischernetzen und Aufklärung)

Dazu auch interessant: Artenschutz im Alltag: 10 Tipps

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Überarbeitet von Nora Braatz  © UTOPIA

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