Stuttgart - Weniger Stress, mehr Fitness und eine bessere Bindung mit dem Freund auf vier Pfoten: Wandern mit dem Hund kann nicht nur Spaß machen, sondern hat auch viele Vorteile. Unvorbereitet sollte man sich aber nicht ins Vergnügen stürzen. Fachreferentin Jana Hoger von der Tierschutzorganisation Peta gibt Tipps für eine sichere Wanderung mit dem Vierbeiner.
Welche Hunde können wandern gehen?
Der Hund sollte gesund und körperlich fit sein. Welpen sind noch nicht dafür bereit, da ihre Knochen und Muskeln nicht fertig ausgebildet sind. Kleine, bereits ausgewachsene Hunde können aber durchaus wandern gehen. Bei ihnen oder auch bei älteren Tieren lohnt es sich, einen Wanderrucksack oder einen Hundewagen mitzunehmen. So kann der Gefährte sich kurz erholen und ist trotzdem mit dabei, ohne selbst laufen zu müssen.
Aber Vorsicht: Es gibt Hunderassen, die zuchtbedingt zu Hüftproblemen neigen, etwa Golden Retriever oder Schäferhunde oder die Atemprobleme haben, wie die Französische Bulldogge oder der Mops. Diese Hunde sollte man nicht mitnehmen. Ein Besuch beim Tierarzt kann vorab klären, wie viel das Tier aushält, so Jana Hoger.
Was muss ich mitnehmen?
Auch auf die richtige Ausstattung kommt es an. Was auf jeden Fall dabei sein sollte: Eine Leine und ein Geschirr sowie ausreichend Verpflegung in Form von Wasser, Trockennahrung und Leckerlis. Ein faltbarer Reisenapf bietet sich hier an. Was auch sinnvoll ist: ein Erste-Hilfe-Set für Hunde mit Desinfektionsmittel, Verbandsmaterial und einer Zeckenzange. Zudem kann in der jeweiligen Region ein Maulkorb vorgeschrieben sein.
Für längere oder anspruchsvollere Wanderungen empfiehlt Jana Hoger zusätzlich eine Decke für Pausen. Mindestens alle zwei Stunden sollte man eine Pause einlegen. Sagt der Wetterbericht Regen voraus oder führt die Route an Gewässern entlang, lohnt sich auch ein kleines Handtuch zum Abtrocknen. Hundeschuhe zum Schutz der Pfoten können sinnvoll sein, wenn man auf Wegen mit vielen spitzen Steinchen wandert.
Wie bereite ich meinen Hund vor?
Hundehalter unterschätzen oft, wie anspruchsvoll Wanderungen sein können. Nicht nur Menschen, auch Hunde sollten deshalb entsprechend vorab trainieren. Heißt: Man sollte nicht direkt anfangen, längere Strecken zu gehen, so Hoger. Anfangen kann man, indem man die täglichen Gassi-Runden verlängert und ein paar Stellen, wo es auf und ab geht, einbaut. Auch hilft es an der Geschicklichkeit zu arbeiten. Man kann dafür den Hund über Baumstämme oder Steine balancieren lassen.
Vorab sollte man auch sicherstellen, dass der Hund gut auf Befehle hört. Reagiert er nur verzögert, sollte man lieber eine Laufleine einpacken. Noch ein Tipp: Auch der Zweibeiner kann sich auf eine Wanderung mit dem Vierbeiner vorbereiten, indem man an einem Erste-Hilfe-Kurs für Hunde teilnimmt. So ist man im Notfall besser gewappnet.
Worauf muss ich bei der Route achten?
Bei der Auswahl einer Strecke muss man sich nach dem Vierbeiner richten. Wenn er gesund und bewegungsfreudig ist, schafft er in der Regel 15 Kilometer. Wenn er trainiert ist, kann er mit regelmäßigen Pausen sogar 30 Kilometer schaffen.
Bestimmte Strecken bergen für Hunde besondere Gefahren: Gebiete mit steilem Gelände, giftigen Pflanzen oder vielen Wildtieren. Hier hilft es, den Hund anzuleinen und darauf zu achten, dass er keine Pflanzen frisst oder andere Tiere aufschreckt.
Noch ein Tipp: Nach jedem Wandertrip sollte man den Hund gründlich auf Verletzungen und Zecken untersuchen. © Deutsche Presse-Agentur
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