Drama beim Springturnier in Thüringen: Nach dem letzten Sprung taumelte ein Pferd, brach kurz danach zusammen und starb. Ursache: Ein Aorta-Abriss …
Es sollte ein fröhliches Springturnier werden – die Landesmeisterschaften im Springreiten in Bad Liebenstein (Wartburgkreis). Doch dann gab es ein schreckliches Unglück: Nach dem letzten Hindernis taumelte ein Pferd plötzlich, die 17-jährige Reiterin stürzte. Wenige Meter weiter brach das Pferd zusammen – und war Minuten später tot.
Nach Auskunft des Tierarztes erlitt das Pferd einen Aorta-Abriss. Die Aorta ist die Hauptschlagader, die das Blut vom Herz weg in die Organe und Gliedmaßen führt. Dort, wo sie der höchsten Belastung ausgesetzt ist, in unmittelbarer Nähe des Herzens, kann sie reißen oder platzen – Mediziner sprechen dann von einem Aortenabriss.
Springturnier: Aortenabriss kann jedes Pferd treffen
Das Schreckliche: Ein Aortenabriss kann jedes Pferd treffen – egal welche Rasse und welches Alter. Nach den bekannten Zahlen gehört er zu den seltenen Todesursachen: Statistisch stirbt jährlich eines von 1.000 Rennpferden während des Wettkampfes an einer Aortenraptur, insgesamt sind pro Jahr fünf Pferde weltweit von dem plötzlichen Tod betroffen.
So starb zum Beispiel Hickstead, der Superstar unter den Springpferden, ebenfalls an einem Aortenabriss, mitten in einem Turnier. Der Hengst, der mit dem Kanadier Eric Lamaze Gold bei den Olympischen Spielen 2010 geholt hatte, brach direkt nach der Ziellinie zusammen. Nach seinem Tod wurde der Weltcup abgebrochen. 2015 brach bei der Schlussparade der Lambacher Pferdewirte die Stute Acarda vor den Augen von 2.000 Zuschauern zusammen und starb. Todesursache: Aortenabriss. 2019 starb der 13-jährige Hengst Balougraf ESC bei den Bergisch Classics im Springparcour.
"Rosi": Bei der Siegerehrung zusammengebrochen
2020 brach der zwölfjährige Holsteiner Tyson im Speedparcour unter seinem Reiter Benjamin Wulschner zusammen. Die Tierärzte vermuteten ebenfalls einen Aortenabriss. "Es ist das Schrecklichste, was mir je passiert ist", schrieb der Springreiter damals auf Facebook. Und 2021 erlebte Dressurreiterin Dorothee Schneider ebenfalls diese Katastrophe: Bei der Siegerehrung stürzte sie mit ihrer 17-jährigen Stute Fohlenhof Rock‘n Rose. Während die Reiterin unter schwerem Schock stand und notärztlich versorgt wurde, blieb die Stute liegen und starb nur Minuten später. © Pferde.de
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.