Wenn Deine Katze draußen herumstreunen darf, kennst Du das bestimmt: Früher oder später legt sie voller Stolz einen erlegten Vogel oder eine Maus vor Deine Füße. Oft scheint es, als spielten Katzen sogar mit ihrer Beute, bevor sie sie töten. DeineTierwelt verrät Dir, was Du über den Jagdtrieb von Katzen wissen musst.

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Hauskatzen müssten heutzutage gar keine Beute mehr erlegen: Immerhin versorgen wir die Samtpfoten mit Futter. Trotzdem streifen Freigänger-Katzen durch ihre Reviere und jagen – vor allem Mäuse und Singvögel. Dieses Verhalten gilt einzig einem Zweck: Sie befriedigen ihren Jagd- und Spieltrieb. "Wichtig ist für die Katze nicht, um welche Beute es sich handelt, sondern nur, dass sich das Tier bewegt", erklärt der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV).

Der Jagdtrieb ist den Katzen auch nach Jahrhunderten des Zusammenlebens mit Menschen nicht abhandengekommen. Noch immer verfügen sie über die Merkmale der Falbkatze aus Ägypten, von der unsere Hauskatzen abstammen. Normalerweise wäre das in der freien Natur kein Problem – dort herrscht ein natürliches Jäger-Räuber-Gleichgewicht.

Der Jagdtrieb ist nie abhanden gekommen.
Der Jagdtrieb ist nie abhanden gekommen. © Foto: pixabay.com/svklimkin (Symbolfoto)

In Wohngegenden hingegen gibt es heutzutage schlichtweg eine extrem hohe Katzendichte. Das kann dazu führen, dass dort Populationen von Kleintieren sinken oder sogar aussterben.

Das größte Problem: Verwilderte Hauskatzen

Ein noch größeres Problem als sogenannte Freigänger-Katzen sind aber verwilderte Hauskatzen. Diese werden nämlich nicht regelmäßig gefüttert und müssen sich – neben menschlichen Abfällen – hauptsächlich von Vögeln und anderen Kleintieren ernähren.

Lars Lachmann, Vogelexperte beim Nabu, plädiert deshalb dafür, dass die Bestände verwilderter Hauskatzen verringert werden müssten. Als mögliche Maßnahme nennt er die umfassende Kastration beziehungsweise Sterilisation von verwilderten Hauskatzen und Freigänger-Katzen. Denn dadurch können sich die Streuner nicht mehr unkontrolliert vermehren. Ein weiterer Nebeneffekt: Kastrierte Katzen haben einen weniger ausgeprägten Jagdtrieb.

Das kannst Du tun, um den Jagdtrieb Deiner Katze zu befriedigen

Neben der Kastration gibt Lachmann weitere Tipps für Katzenhalter. Indem sie diese befolgen, können sie Singvögel vor ihren Miezen schützen und den Jagdtrieb beispielsweise auf andere Art befriedigen. So kannst Du helfen:

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Lass Deine Katze zwischen Mitte Mai und Mitte Juli nicht morgens nach draußen. Dann sind die meisten flüggen Jungvögel unterwegs.

  • Ein Glöckchen am Halsband warnt gesunde Altvögel vor der Gefahr.
  • Spiel ausgiebig mit Deiner Katze, dadurch sinken ihre Jagdambitionen.
  • Sichere Bäume mit Vogelnestern durch Manschettenringe vor Deiner Katze.

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