Die Umstellung auf die kalte Jahreszeit heißt: Einmal den Kleiderschrank umschichten, Sommer-Shirts nach hinten, dicke Winterpullover nach vorne. Und auch unsere Aktivitäten passen wir an – und verlegen sie lieber nach drinnen. Doch wie sieht es mit unseren Pferden aus? Hier die besten Tipps, damit Dein Partner auf vier Hufen winterfit wird.
Ein Blick auf den Kalender – und aus dem Fenster – zeigt: Es ist Winter. Tierphysiotherapeutin und -osteopathin Julia Greb rät: "Wer sein Pferd gesund und munter durch die kühlen Tage bringen will, der bereitet es so früh wie möglich darauf vor." Denn Vorbereitung ist mehr, als die dicken Decken fürs Pferd und die kuscheligen Jacken für Dich selbst aus dem Schrank zu holen. "Die Vorbereitungen für den Winter fangen bei der Ernährung an und enden beim Training", so Julia Greb.
Doch wie genau stimmen wir unsere Partner auf vier Hufen am besten auf die kalte Jahreszeit ein?
Hier fünf Tipps der Expertin:
1. Mehr Zeit für Aufwärmphasen
Im Winter braucht das Pferd längere Aufwärmphasen als im Sommer. "20 Minuten sind dabei ein guter Richtwert und das Minimum, das Pferde benötigen. Am besten dauert das Aufwärmen aber noch länger als 20 Minuten – sei es vom Boden aus oder geritten", so Greb. Das gilt auch für die Trabphasen vor dem Galopp. "In den kühlen Monaten dürfen sie gerne länger sein."
Ihr Tipp: "Im Idealfall bauen Pferdehalter schon im Schritt verschiedene Gymnastikübungen mit ein. So werden nicht nur die Muskeln des Vierbeiners dehnbarer und geschmeidiger. Auch der Sehnen-Band-Apparat läuft langsam zur Hochform auf. Und je aktiver die Muskeln und der Sehnen-Band-Apparat, desto niedriger das Verletzungsrisiko."
2. Das richtige Winterequipment besorgen
Im Winter ist die Muskulatur des Pferdes besonders sensibel. "Umso besser müssen Pferdehalter die Kälte und Nässe vor ihr abschirmen. Dazu benötigt es auf den Winter abgestimmtes Equipment, das die Muskeln warmhält", so Greb. Ideal für das Training in der Halle sind beispielsweise Ausreitdecken (Affiliate-Link). Genauso wichtig sind Gamaschen (Affiliate-Link). "Zuverlässig schützen sie die Muskeln vor niedrigen Temperaturen und fördern die Durchblutung des Sehnen-Band-Apparats."
3. Das richtige Futter macht Dein Pferd winterfit
Im Sommer verbrauchen Pferde deutlich weniger Energie als im Winter. So verlangt die kühle Jahreszeit nach einem neuen Speiseplan. Das heißt: Ab sofort landet sichtbar mehr Futter in der Krippe. "Denn nur auf diese Weise können die Tiere auch bei Minusgraden ihre Körpertemperatur halten", so Greb. Und: "Um den Energiebedarf zu decken, sind außerdem Nahrungsergänzungsmittel eine Option. Sie sorgen darüber hinaus für muskuläre Entspannung und eine bessere Regeneration."
4. Immer auf die Witterung achten
Im Winter ist der Boden oft nass, matschig und rutschig. Da kommt das Pferd schnell ins Schlittern. Umso höher fällt das Verletzungsrisiko aus. "Nicht ohne Grund stimmen verantwortungsbewusste Reiter ihr Training deshalb auf die Witterung ab", so Greb. Heißt: Nicht einfach kurz nach draußen schauen, ob es gerade regnet. "Sinnvoll ist, sich vorab über die Wetterverhältnisse zu informieren und die Aktivitäten danach zu planen." Winterfit ist Dein Pferd schließlich nur, wenn es nicht verletzt ist.
5. Pferd winterfit machen: Die richtige Bewegung beachten
"Verkühlungen im muskulären Bereich sind in der Übergangszeit oft nur eine Frage der Zeit", so Greb. "Vielen ist die Deckenzeit zu mühselig und man zögert oft zu lang, bis das Pferd eingedeckt wird. Darüber hinaus sollten Pferdebesitzer beachten, dass ihr Pferd im Herbst und Winter ein geringeres Bewegungspensum hat." Denn in vielen Fällen sind Pferde im Winter länger in der Box oder auf einem Paddock.
"Die reduzierte Bewegung kann bei vielen Pferden für mehr Impulsivität sorgen – eine heikle Situation, da sich viele Pferde dadurch schneller verletzen. Umso wichtiger ist es, das Tier in seinem Bewegungsdrang leicht zu unterstützen." Vor dem Training legst Du am besten ein längeres Dehnprogramm ein. "Muskeln, Sehnen und Bänder verlangen Extraeinheiten, um in Schwung zu kommen," erklärt Julia Greb. © Pferde.de
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