Katzen können genauso eine Erkältung bekommen und ähnliche Symptome zeigen wie wir Menschen. DeineTierwelt gibt Dir Ratschläge, wie Du Deinem Stubentiger hilfst, schnell wieder auf die vier Pfoten zu kommen.
Schniefen, Niesen, eine laufende Nase, Schlappheit. Das sind die typischen Symptome einer Erkältung bei uns Menschen. Aber auch unsere kleinen, pelzigen Mitbewohner können sich genauso wie wir Menschen erkälten und ähnliche Symptome zeigen. Denn als ursprüngliche Wüstentiere sind unsere Stubentiger äußerst wärmeliebende Tiere. Sind die Mini-Tiger zum Beispiel Kälte, Nässe und Zugluft ausgesetzt, können sie sich daher schnell eine Erkältung zuziehen. Besonders empfindlich dafür sind junge, alte, untergewichtige und chronisch kranke Katzen.
Eine Erkältung ist keine eigenständige Krankheit, sondern ist medizinisch gesehen eine "virale Atemwegsinfektion infolge eines geschwächten Immunsystems". Werden die natürlichen Abwehrsysteme des Körpers unter anderem durch Kälte oder Nässe geschwächt, können eindringende Krankheitserreger nicht mehr effektiv bekämpft werden. Die Viren, mit denen sowohl wir Zweibeiner als auch unsere Haustiere täglich in Kontakt kommen, übernehmen dann im Körper das Kommando und bilden die entsprechenden Symptome aus.
Ursachen für eine Erkältung bei Katzen
Nicht nur kalte Außentemperaturen, Nässe und Wind können das Immunsystem unsere pelzigen Mitbewohner schwächen. Auch andere Faktoren wie Stress, Mangelernährung, ungesunder Lebensstil oder chronische Grunderkrankungen tragen dazu bei, dass der Körper virale Infekte weniger effektiv bekämpfen kann.
Aber auch durch eine Ansteckung bei Dir oder anderen tierischen Mitbewohnern besteht die Möglichkeit, dass sich Dein Stubentiger mit Erkältungsviren infiziert. Denn die typischen Symptome einer Erkältung wie Niesen, Husten und laufende Nase setzen eine so große Menge an Viren frei, dass selbst ein gesundes Immunsystem mitunter dagegen nicht ankommt.
Symptome und eigene Diagnose
Grundsätzlich sollten Katzen gegen eine Reihe von viralen Infektionen geimpft sein. Leider reichen diese jedoch nicht immer aus. Wenn sich Dein Stubentiger erkältet hat, können unter anderem die folgenden Symptome auftreten:
- Nasenausfluss oder/und verstopfte Nase
- Niesen
- Husten/Heiserkeit
- Augenausfluss/Bindehautentzündung
- Appetitlosigkeit und Abgeschlagenheit
- Fieber
- erhöhte Ruhe und Wärmebedürfnis
Als besonders reinliches Tier möchten Katzen Nasen- oder Augenausfluss natürlich schnell entfernen. Beobachtest Du jedoch feuchte, verklebte oder verkrustete Bereiche im Gesichts- oder Vorderpfotenbereich oder aber dunkle Tränenspuren, sind das deutliche Anzeichen von Ausfluss und damit eines der Symptome für eine Erkältung. Wenn Deine Katze dann noch keine Körperpflege mehr betreibt und sich deutlich sichtbare Krusten um die Nase herum bilden, weißt Du, dass es ihr bereits sehr schlecht geht.
Eine Bindehautentzündung als weitere Indikator für eine Erkältung entsteht vor allem dadurch, dass Krankheitserreger von der Nase in die Augen gelangen. Das passiert schnell, wenn sich die Katze mit den Pfoten über das Gesicht wischt. Niesen, Husten und Katzenschnupfen sind ebenfalls typische Erkältungssymptome. Und hört sich Dein tierischer Mitbewohner beim Mauzen und Miauen so heiser an, als hätte er beim Musical "Cats" mitgemacht, haben die Erkältungsviren endgültig das Kommando übernommen.
Eine Erkältung zieht auch das Allgemeinbefinden in den Keller, vor allem senkt Fieber (Körperinnentemperatur > 39 Grad) den normalen Aktivitätslevel deutlich ab. Und natürlich entgeht es Dir als liebevolle Katzen-Mama oder aufmerksamer Katzen-Papa nicht, wenn Dein kleiner Liebling auffällig viel schläft, nicht spielen oder ins Freie will, weniger Appetit als sonst zeigt und besonders warme Plätze aufsucht.
Wenn sich Dein Stubentiger nur erkältet hat, sollte er sich innerhalb weniger Tage auskuriert haben. Ein Tierarztbesuch ist dann weder notwendig noch sinnvoll. Da es bisher kaum Medikamente gibt, die wirksam gegen die Viren sind, muss der kleine Vierbeiner den Infekt selbstständig in den Griff bekommen.
Wichtiger Hinweis: Unsere Ratgeber ersetzen nicht die veterinärmedizinische Beratung bei Deinem Tierarzt. Sie dienen lediglich der Information und sollen einen Überblick über Krankheiten, Verletzungen und deren Behandlung liefern. Wenn Dein Tier Symptome zeigt, die auf Verletzungen, Krankheiten oder Unwohlsein hinweisen, solltest Du unbedingt eine Tierarztpraxis oder eine Tierklinik aufsuchen.
Auch eine Erkältung kann Komplikationen nach sich ziehen
Überwache den Gesundheitszustand Deines tierischen Lieblings aufmerksam. Stellst Du innerhalb weniger Tage keine Besserung fest, solltest Du einen Termin beim Tierarzt vereinbaren. In einigen Fällen zieht eine anfangs harmlose Erkältung Komplikationen nach sich. In diesen Fällen können sich zusätzlich zu den Viren auch noch Bakterien in den Atemwegen Deiner Katze ansiedeln. So könnte sich aus einem harmlosen Schnupfen, der nicht angemessen behandelt wird, eine Lungen- oder Mittelohrentzündung entwickeln und im schlimmsten Fall lebensgefährlich sein.
Der Tierarzt wird den kleinen Patienten gründlich "allgemein untersuchen" und anhand Deiner Berichte seine Diagnose abgeben. Reicht dieses nicht aus, stehen ihm weiterführende Diagnostikmethoden zur Verfügung. Dazu gehören insbesondere:
- Nasen-/Augentupfer mit Erregerbestimmung
- Blutuntersuchung
- Röntgen
- eingehende Augenuntersuchung
Gibt Deiner Katze niemals Erkältungsmittel für Menschen, sondern ausschließlich die, die Dir Dein Tierarzt verschrieben hat.
So pflegst Du Deinen kleinen Stubentiger gesund
Um sich bestmöglich auszukurieren, benötigt Dein samtpfötiges Familienmitglied vor allem Ruhe und Geborgenheit. Sorge für warme, zugfreie, kuschelige Schlafplätze und lasse ihm eine extra große Portion Aufmerksamkeit und – wenn er das will – Streicheleinheiten zukommen. Falls die Nase verkrustet oder verschmutzt ist, reinige sie behutsam, um dem kleinen Vierbeiner das Atmen zu erleichtern. Reinige gegebenenfalls auch die Augen mit einem sauberen Tuch und warmen Wasser.
Da infolge der Erkältung auch häufig der Geruchs- und Geschmackssinn Deiner Katze angegriffen ist, zeigt sich oft eine verminderte Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. In diesem Fall empfiehlt es sich, das Futter aufzuwärmen, um so vermehrt Duftstoffe freizusetzen. Animiere den kleinen Patienten zum Fressen, indem Du ihm Gesellschaft leistest oder ihm das Futter aus der Hand anbietest. Achte vor allem darauf, dass Dein tierischer Freund nicht dehydriert. Das Hinzufügen von Wasser zum Futter oder das Anbieten von ungesalzener Fleischbrühe kann dafür hilfreich sein. Die zusätzlich Flüssigkeitsaufnahme trägt dazu bei, den Schleim im hinteren Bereich von Nase und Rachen zu lösen.
Unter Deiner liebevollen Pflege sollte sich Dein Stubentiger innerhalb weniger Tage wieder erholen, wenn dies nicht der Fall ist, musst Du unbedingt den Tierarzt oder eine Tierklinik aufsuchen. © Deine Tierwelt
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