Autofahren ist für manche Hunde ein absoluter Albtraum. Um die Tiere daran zu gewöhnen, sind Halter schon im Welpenalter gefragt.

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Für manche Hunde ist das Autofahren eine Tortur. Aber: "Man kann sein Tier langsam und behutsam ans Autofahren gewöhnen", weiß TV-Hundetrainer Martin Rütter aus Köln. Der Hund müsse lernen, dass das Autofahren nicht gefährlich ist und er keine Angst haben muss.

Probleme beginnen im Welpenalter

Oft beginnen die Probleme im Welpenalter. Denn der junge Hund wird meist mit dem Auto abgeholt und ist abrupt von Geschwistern und Mutter getrennt. Hinzu kommen die ungewohnten Fahrgeräusche und durch die Bewegungen des Autos kann der Gleichgewichtssinn des Welpen durcheinander geraten.

Mit Futterstücke den Hund ins Auto locken

Um dem Hund das Autofahren "schmackhaft" zu machen, gibt es einen einfachen Trick. "Als ersten Schritt kann man Futterstücke ins Auto legen", sagt Rütter. Futtersuch- und Apportierspiele bieten sich ebenfalls an. Sobald der Hund ohne Zögern ins Auto steigt und ruhig bleibt, wird im nächsten Schritt der Motor angemacht.

Der Experte rät, sich dabei ins Auto zu setzen, sich anzuschnallen und so zu tun, als würde man losfahren. "Der Wagen fährt aber erst an, wenn der Hund keine Stresssymptome wie Hecheln oder Speicheln zeigt." Bleibt das Tier entspannt, können nach und nach längere Strecken gefahren und die Geschwindigkeit erhöht werden.

"Grundsätzlich sollte jedes Training mit einem guten Moment aufhören", so Yasmin Diepenbruck, Tierärztin aus Bernkastel-Andel an der Mosel. "Spätestens, wenn der Hund erste Anzeichen von Stress oder Unwohlsein zeigt, muss man abbrechen."

Vierbeiner am Steuer: Hund fährt Motorrad

Diesen Anblick erlebt man nicht alle Tage. Auf einer Straße in Brasilien steuerte ein Hund ein Motorrad mit zwei menschlichen Passagieren auf der Sitzbank.

Transportbox ist am sichersten

Es gibt verschiedene Systeme auf dem Markt, um den Hund sicher im Auto zu transportieren. Bei einem gepolsterten Sicherheitsgeschirre zum Beispiel, hat der Hund auf dem Rücksitz einen gewissen Bewegungsfreiraum. Bei einem Unfall wirken sie allerdings auf den Körper des Tieres ein. Ein Trennnetz oder Trenngitter hält den Hund im Laderaum. Der Nachteil: Bei einem Crash kann das Tier umher geschleudert werden.

Am sichersten reist der Hund in einer Transportbox, so die Meinung der Experten. Tipp vom ADAC: Die Box sollte quer zur Fahrtrichtung hinter der Rücksitzlehne stehen. Die Sicherheitsgurte vom Rücksitz sollten geschlossen sein, selbst, wenn dort keiner sitzt. Der Grund: Die Stabilität der Lehne wird dadadurch bei einem Crash erhöht. Kleine Boxen können im Fußraum hinter den Vordersitzen stehen.

Wie man den Hund in die Box bekommt

Allerdings müssen die Hunde mit Geduld und Motivation an die Box gewöhnt werden. "Sie kann anfangs im Haus stehen und auch als Rückzugsort dienen", rät Rütter. Zu Beginn des Trainings kann das Lieblingsspielzeug oder der Belohnungskeks ganz vorne in der Box liegen. Wirkt der Hund ruhig, kann das Spielzeug immer weiter nach hinten gelegt werden. Die Box dabei noch offen lassen.

Im nächsten Schritt darf der Hund in der Box einen Kauknochen fressen. "Will der Hund die Box damit verlassen, nimmt man ihm den Kauknochen wieder ab. Er darf nur in der Box gefressen werden", erklärt der Hundetrainer. Wenn der Hund ohne Zögern in die Box geht, kann man die Tür schließen - allerdings nur für wenige Sekunden. Steht die Box im Auto, muss sie so befestigt sein, dass sie beim Ein- und Aussteigen nicht verrutscht. (spot/dpa)


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