Matschige Weiden, Schnee und Streusalz – die kalte Jahreszeit ist ein wahrer Stress-Test für Pferdehufe. Deshalb ist die Hufpflege im Winter besonders wichtig. pferde.de hat sieben coole Tipps für Dich.

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Hand aufs Herz: Gehörst Du auch zu den Menschen, die im Winter am liebsten drei Paar Socken übereinander ziehen würden? Einfach nur, damit die Füße nicht frieren? Und die nach dem Reiten manchmal beim Absteigen denken: Gleich zerspringen meine Füße in tausend Stücke – weil sie so eisig sind?

Dann sorgst Du Dich vielleicht auch um Deinen Partner auf vier Hufen. Aber Du kannst ganz cool bleiben: Selbst wenn Pferde stundenlang im Schnee stehen – sie bekommen keine kalten Füße. Ein gut durchbluteter Huf ist auch bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt warm und das Hufhorn isoliert zusätzlich sehr gut gegen Kälte. Damit das funktioniert, braucht Dein Pferd gesunde Hufe.

Deshalb haben wir hier sieben Tipps zur Hufpflege im Winter für Dich:

1. Auskratzen ist Pflicht!

Natürlich ist Auskratzen immer wichtig. Im Winter solltest Du Dir vor und nach dem Training oder Weidegang aber ein bisschen mehr Zeit dafür lassen. Wenn Du den Huf ordentlich ausgekratzt hast, kontrolliere auch den Strahl. Denn: Im Winter steigt das Risiko für Strahlfäule. Du erkennst sie zum Beispiel am fauligen Geruch. Dazu zeigt der Strahl Furchen und fasert aus.

Deshalb: Säubere auch den Strahl gut. Du kannst auch spezielle Pflegepräparate für den Strahl nutzen. Produkte mit Inhaltsstoffen wie Eukalyptus, Jojoba, Nelken oder Rosmarin wirken beispielsweise durchblutungsfördernd wie antibakteriell.

Im Winter steigt das Risiko für Strahlfäule.
Im Winter steigt das Risiko für Strahlfäule. © Foto: pixabay.de/MW (Symbolfoto)

2. Hufpflege: Waschen – zur Pflege und Kontrolle

Wenn Dein Pferd auch im Winter draußen ist, solltest Du Dir am besten jeden Tag zwei, drei Minuten Extra-Zeit für die Hufe nehmen. Denn oft stehen Pferde im Winter auf matschigem Boden – ein Lieblingsplatz für Bakterien. Deshalb solltest Du nach dem Weidegang die Hufe zuerst mit einer Wurzelbürste reinigen. Danach kannst Du die Hufe mit klarem Wasser noch einmal schrubben.

Der Vorteil: So werden die Hufe wirklich sauber – und Du kannst sie gleichzeitig kontrollieren. Ist Dein Pferd beschlagen? Dann guck auch nach den Eisen. Und achte auch auf die Fesselbeugen. Denn: Im Winter hat Mauke Hochsaison.

3. Huffett? Weniger ist mehr

Je häufiger das Pferd auf nassem Untergrund steht, desto eher kannst Du auf Pflegemittel verzichten, die sich schnell wieder abwaschen. Außerdem raten die meisten Hufschmiede heute von Huffett oder -öl ab. Der Grund: Es "kleistert" die Poren des Hufhorns zu. Dadurch kann der Huf nicht mehr "atmen". Und das kann Folgen haben: Ist zu viel Feuchtigkeit im Hufhorn, kann sie wegen dem Fett oder Öl nicht mehr nach außen – und umgekehrt.

Dazu können sich unter dem luftdichten Film Bakterien schnell ausbreiten und zum Beispiel für Strahlfäule sorgen. Daher: Im Winter solltest Du bei der Hufpflege auf zu viel Fett und Co. verzichten.

4. Im Winter nicht nur auf der Weide

Selbstverständlich sollen Pferde auch im Winter auf die Weide. Schließlich brauchen unsere Partner auf vier Hufen Bewegung und den freien Auslauf. Aber: Den Hufen tut eine Auszeit vom Matschboden durchaus gut. Deshalb: Für einige Zeit kannst Du Dein Pferd im trockenen Unterstand des Offenstalls oder in der sauber eingestreuten Box lassen. Dort können die Hufe etwas trocknen und das Hufhorn quillt nicht weiter auf.

Pferde müssen auch im Winter auf die Weide.
Pferde müssen auch im Winter auf die Weide. © Foto: pixabay.de/Joanna (Symbolfoto)

5. Sauberkeit – auch auf den Paddocks

Matschige Paddocks sind schlecht für die Hufe. Denn: die ständige Nässe weicht das Hufhorn auf. Dadurch wird es empfänglicher für Fäulnisbakterien und Pilze. Deshalb solltest Du auf eine gute Hygiene auf Paddocks und Weiden achten. Die Böden sollten regelmäßig abgeäppelt werden. Du kannst auch Sand oder Holzschnitzel auf den Boden streuen. Das muss jedoch immer wieder aufgefrischt werden, da die Pferde beides in den Boden hineintreten.

6. Barhuf im Winter

Am sichersten laufen Pferde im Winter barhuf. Wenn möglich, solltest Du also die Eisen runternehmen lassen. Das hat weitere Vorteile: Der Huf kann sich erholen. Und Schnee und Matsch stollen nicht auf.

Wenn Dein Pferd auch im Winter Eisen tragen soll: Bleib bei den regelmäßigen Hufschmied-Terminen. Viele Pferdebesitzer lassen ihre Pferde im Sommer häufiger beschlagen als im Winter. Der Grund: Im Winter läuft der Stoffwechsel langsamer, der Huf wächst nicht mehr so schnell. Aber: Gerade im Winter brauchen Hufe den Profi-Blick – und zwar regelmäßig.

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7. Biotin und Zink machen die Hufe stark

Das Horn-Wachstum wird durch Durchblutung und Bewegung der Pferde angeregt. Deshalb ist regelmäßiger Auslauf und Training im Winter wichtig. Aber Du kannst die Hufe Deines Pferdes auch zusätzlich unterstützen. Studien belegen, dass sich Biotin positiv auf die Bildung von Keratin im Hufhorn auswirkt. Bei einem ausgewachsenen Pferd mit einem Körpergewicht von 600 Kilogramm können am Tag zusätzlich 20 Milligramm Biotin zugefüttert werden. Ebenfalls gut ist Zink. Das Spurenelement beeinflusst Wachstum, Struktur und Qualität von Horn, Haut und Fell.  © Pferde.de

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