Draußen ist es kalt und dunkel, Streusalz und Split schaden sanften Hundepfoten und Kastanien stellen ein echtes Gesundheitsrisiko dar: Beim Gassigehen im Herbst und Winter gibt es für Hundehalter einiges zu beachten. DeineTierwelt klärt auf.

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Friert mein Hund im Winter? Darf er mit Kastanien spielen? Braucht mein Hund einen Mantel oder Pfotenschutz? Und wie bleiben wir auch bei Dunkelheit gut sichtbar? Fragen, wie diese stellen sich viele Hundehalter, sobald die Tage kürzer und die Temperaturen kälter werden.

Verschiedene Tierschutzorganisationen geben Tipps, was Du beim Gassigehen im Herbst und Winter beachten solltest und wie Du Deinen Hund auch darüber hinaus sicher und gesund durch die kalte Jahreszeit bringst. DeineTierwelt bietet Dir den Überblick:

Häufiger Gassi gehen, aber kürzere Strecken

Im Herbst und Winter ist es draußen oft nass, kalt, dunkel und generell ungemütlich. Kein Wunder, dass die Lust auf ausgedehnte Spaziergänge da sinkt – auch bei Deinem Hund.

Damit Dein Hund nicht friert, solltest Du deshalb eher kürzere Spaziergänge machen. Idealerweise gehst Du dann über den Tag verteilt öfter Gassi, rät der Deutsche Tierschutzbund.

Ganz wichtig: Auf keinen Fall solltest Du komplett aufs Gassigehen verzichten. Hunde brauchen auch im Winter Bewegung, um gesund und aktiv zu bleiben. So vermeidest Du auch, dass sie zu viel Winterspeck zulegen. Falls sie trotzdem zunehmen, kannst Du die Futterportion ein wenig kleiner ausfallen lassen.

Vorsicht bei Kastanien und Co.

Herunter gefallene Kastanien, Eicheln, Tannenzapfen oder Nüsse im Herbst als Ballersatz nutzen? Lieber nicht! Was auf den ersten Blick wie ein cooles Spielzeug für Deinen Hund aussieht, kann sich schlimmsten Falls als Lebensgefahr entpuppen. Denn wenn der Vierbeiner die Kastanie runterschluckt, kann das zum Darmverschluss führen.

Auf Sichtbarkeit achten

Morgens wird es später hell und abends früher dunkel. Für Hundehalter und ihre Vierbeiner ist es deshalb wichtig, von Autofahrern und anderen Teilnehmern im Straßenverkehr gut gesehen zu werden – besonders, wenn Dein Hund eine dunkle Fellfarbe hat. Aktion Tier rät deshalb, Reflektoren an der Kleidung anzubringen. Bei Hunden kann ein reflektierendes oder blinkendes Halsband beziehungsweise Geschirr sinnvoll sein.

Schnee und Eis meiden

Klar, Du musst auch Gassi gehen, wenn Schnee liegt. Achte dann aber darauf, dass Dein Vierbeiner nichts (oder nicht zu viel) von der weißen Pracht frisst – denn das kann zu Durchfall und Erbrechen führen. Um Eisflächen solltest Du dagegen einen Bogen machen: Dein Hund läuft nämlich nicht nur Gefahr, einzubrechen – er kann dort auch leichter ausrutschen und sich verletzen.

Sei besonders vorsichtig bei Kastanien und Co.
Sei besonders vorsichtig bei Kastanien und Co. © Foto: unsplash.com/YBag Media (Symbolfoto)

Sollte Dein Hund im Herbst und Winter einen Mantel tragen?

Wir mummeln uns bei Kälte in dicke Winterjacken oder -mäntel. Kein Wunder, dass bei vielen die Versuchung groß ist, dasselbe mit ihren Hunden zu tun. Bei Vierbeinern, die ein dickes Fell und Unterwolle haben, ist das aber meist überflüssig.

Anders sieht das bei kranken Tieren oder Hunden mit sehr kurzem und dünnen Fell aus, etwa Windhunden. Dem Deutschen Tierschutzbund zufolge kann ein artgerechter Mantel oder Pullover in diesen Fällen sinnvoll sein – achte aber unbedingt darauf, dass die Kleidung richtig sitzt und Deinen Bello nicht einschränkt. Wenn Dein Hund kein Husky oder eine andere Rasse mit besonders dichter Unterwolle ist, solltest Du außerdem in jedem Fall vermeiden, dass er sich auf den kalten Steinboden legt. Dort kann er sich schnell eine Unterkühlung zuziehen.

Parasiten-Alarm

Beim Gassigehen solltest Du Deinen Vierbeiner nicht in jeden Laufhaufen springen lassen. Die sind im Herbst nämlich beliebte Rückzugsorte für Igel und andere Kleintiere. Und die wiederum sind nicht selten von Flöhen und anderen Parasiten befallen. In der kalten Jahreszeit werden Flöhe fast schon magnetisch von der Körperwärme von Hunden angezogen.

Deshalb ist die Gefahr eines dauerhaften Flohbefalls im Herbst am größten. "Der beim Saugen abgesetzte Speichel kann beim Hund zu starken allergischen Hautentzündungen, der sogenannten Flohspeichel-Allergie-Dermatitis (FAD), führen – wenige Flöhe reichen hier aus", informiert der Bundesverband für Tiergesundheit.

Wenn die Wunden nicht tierärztlich behandelt werden, siedeln sich dort oft Bakterien oder Hefepilze an, die Entzündung wird dann eitrig. Deshalb sollten Hunde und auch andere Tiere im gleichen Haushalt fortwährend eine Flohprophylaxe bekommen. So hältst Du Flöhe und die damit verbundene Allergie in Schach. Außerdem besteht die Gefahr von Zecken und Bandwürmern, sowie anderen Parasiten und Krankheitserregern.

Beim Gassigehen im Wald: Vorsicht vor Wildtieren

Rehe, Füchse und andere Wildtiere sind besonders zur Dämmerung aktiv. Je kürzer die Tage werden, desto eher kollidiert das mit der Gassigeh-Zeit. Besonders in Waldnähe triffst Du deshalb im Herbst und Winter wahrscheinlich öfter auf Wildtiere als im Rest des Jahres.

Deshalb solltest Du Deine Fellnase bei Waldspaziergängen angeleint lassen, selbst wenn das an Deinem Wohnort keine Pflicht ist. In Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Thüringen müssen Hunde sowieso im Wald an die Leine.

Wichtig zu wissen: Wenn Dein Hund ohne Leine läuft, musst Du sicherstellen, dass er sich keinen Zufluchts-, Nist-, Brut- oder Wohnstätten von Wildtieren nähert. Und: Er darf Wildtieren auf keinen Fall hinterherjagen.

Andersherum können auch Wildtiere zur Gefahr für Deinen Vierbeiner werden: Wildschweine etwa können aggressiv reagieren und zum Angriff übergehen – besonders, wenn sie mit ihren Jungtieren unterwegs sind. In dem Fall solltest Du versuchen, Ruhe zu bewahren. Rufe Deinen Hund ruhig zu Dir, leine ihn an und entferne Dich dann langsam von den Wildschweinen.

So schützt Du die Pfoten beim Gassigehen im Winter

Neben der Kälte und Nässe stört Hunde bei Schneewetter vor allem die Streu auf Straßen und Gehwegen. Während wir Menschen dank unserer dicken Winterschuhe den Splitt und das Salz gar nicht spüren, kommen Hunde mit ihren empfindlichen Pfoten damit in direkten Kontakt.

Das ist besonders schmerzhaft, weil die Pfoten von Hunden von unzähligen, schmerzempfindlichen Nerven durchzogen werden. Winterschuhe oder -socken sollten trotzdem nur bei tierärztlicher Anordnung zum Einsatz kommen, so der Deutsche Tierschutzbund. Denn nicht immer ist das sofort nötig. Das kannst Du in jedem Fall tun:

  • Vor dem Gassigehen die Pfoten mit etwas Melkfett oder Vaseline einreiben
  • Nach dem Spaziergang die Pfoten genau untersuchen, Splitt entfernen und Salz mit warmem Wasser abspülen

Bei winterlichen Spaziergängen können sich auch häufig Schnee- und Eisklumpen zwischen den Zehen festsetzen – besonders groß ist die Gefahr dafür, wenn Dein Hund auch an den Pfoten ein langes Fell hat. Deshalb solltest Du die Haare zwischen den Zehen kurz halten.

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Auf längeren Spaziergängen durch den Schnee kannst Du die Pfoten regelmäßig kontrollieren und gröbste Eisklumpen schon unterwegs entfernen. Und mit einem laufwarmen Pfotenbad nach dem Spaziergang, gefolgt von etwas Creme, tust Du Deinem Vierbeiner garantiert etwas Gutes.  © Deine Tierwelt

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