Als Stute siegte Flamingo Girl zum Beispiel beim Derby von Baden-Baden. Ein Dopingverdacht führte dann zu einer unerwarteten Entdeckung: Sie besaß auch männliche Geschlechtsorgane. Jetzt geht das Girl wieder an den Start – als Wallach…

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Die erstaunliche Geschichte von Flamingo Girl begann mit einem Skandal. Denn die erfolgreiche Stute stand vor drei Jahren nach einem Sieg in Italien plötzlich unter Dopingverdacht. Der Grund: Bei ihr wurde ein erhöhter Testosteron-Wert festgestellt. Folge: Der Sieg wurde aberkannt, gegen ihren Trainer Henk Grewe wurde wegen Dopingverdachts ermittelt.

Was folgte, war ein kleiner Medizin-Krimi. Denn Trainer Grewe und Besitzer Stefan Hahne wollten die zweijährige Sperre und den Dopingvorwurf nicht akzeptieren. Sie brachten Flamingo Girl zur Tiermedizinischen Hochschule Hannover. Dort konnte tatsächlich Doping ausgeschlossen werden. Doch die Blutuntersuchungen blieben auffällig. "Die Ergebnisse zeigen übereinstimmend einen erhöhten Testosteron-Wert, der jedoch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit körpereigen produziert wird", so Grewe und Hahn damals in einer Stellungnahme.

Untersuchung zeigt: Flamingo Girl ist ein Zwitter

Flamingo Girl wurde weiter untersucht. Und dabei entdeckten die Mediziner die Erklärung für die erhöhten Testosteron-Werte. Denn im Bauchraum hatte die Stute auch männliche Geschlechtsorgane. Kurz: Sie war ein Zwitter.

Die Stute wurde operiert – und schließlich nach zwei Jahren auch freigesprochen. Ein italienisches Gericht sprach ihr den Sieg wieder zu, Trainer Grewe wurde von allen Vorwürfen entlastet. Trotzdem verkaufte Hahn Flamingo Girl nach Dubai. Doch dort konnte sie nicht an die alten Erfolge anknüpfen. Offiziell gilt Flamingo Girl jetzt als Wallach, weil ihr männliche Geschlechtsorgane entfernt wurden.

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Jetzt startet sie als Wallach…

Ihr Ex-Besitzer behielt sie in dieser Zeit im Blick. Und entschied: Er will sie zurückkaufen. Jetzt steht sie wieder bei Trainer Grewe. "Flamingo Girl ist seit knapp zwei Wochen wieder bei uns im Stall", freute er sich in einer Stellungnahme. "Die Einfuhr hat ein bisschen gedauert, deshalb steht sie erst seit kurzem wieder auf der Trainingsliste. Sie ist jetzt offiziell Wallach und darf in diesem Status auch in Deutschland Rennen laufen. Sie wird ein bisschen Anlaufzeit benötigen, mal schauen, wo es mit ihr hingeht. Insgesamt ist das eine tolle Geschichte, dass sie wieder hier ist. Sie sieht sehr gut aus und wir sind gespannt, ob sie die alten Leistungen wieder abrufen kann."  © Pferde.de

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