Für die einen sind sie einfach schön, für die anderen eher lästig: Kötenhaare beim Pferd. Dabei sind sie nicht nur eine Frage der Optik – sie haben eine wichtige Aufgabe!

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Als Köten wird der hintere Teil der Fessel eines Pferdes bezeichnet. Von dort aus wachsen auch die Kötenhaare, die auch als Kötenbehang, Fesselbehang oder Kötenzopf bezeichnet werden.

Doch warum haben Pferde Kötenhaare? Und brauchen sie eine spezielle Pflege? Wir beantworten hier die wichtigsten Fragen.

Warum haben Pferde Kötenhaare?

Tatsächlich sind diese Haare ein Schutzsystem. Genauer: Sie sind eine tierisch gute Regenrinne. Die Haare schützen die Fesselbeuge der Pferde vor Feuchtigkeit, indem das Wasser an ihnen abtropft und so an der empfindlichen Fesselbeuge vorbeigeleitet wird.

Haben alle Pferde Kötenhaare?

Nein. Die Haare des Fesselbehangs zählen wie die des Schweifs und der Mähne zum Langhaar des Pferdes. Entsprechend haben Pferde, die viel Langhaar haben, eben auch die langen Haare im Bereich des Fesselgelenks. Dazu gehören zum Beispiel Friesen, Tinker, Shire Horses und Welsh Cob Ponys. Sportpferde haben dagegen eher kleine Kötenzöpfchen.

Friesen oder Tinker haben Kötenhaare.
Friesen oder Tinker haben Kötenhaare. © Foto: pixabay.com/Sabine Krzikalla (Symbolfoto)

Sollen die Haare rasiert werden?

Bei dieser Frage streiten sich die Geister. Die einen schwören darauf, dass niemals eine Schere an die Kötenhaare darf. Die anderen greifen regelmäßig zum Rasierer. In den meisten Fällen ist die Antwort eine Frage des Geschmacks.

Ganz grundsätzlich gilt: Kötenhaare dürfen geschnitten werden. Und bei einem sehr starken Kötenbehang kann es gerade in der feuchten Jahreszeit durchaus sinnvoll sein. Denn dann trocknen die Haare kaum und das erhöht die Mauke-Gefahr. Wichtig dabei: Du solltest die Kötenhaare nie vollständig entfernen, sondern höchstens kürzen. So bleibt die Wasserableitung möglich. Und: In der Kötenregion musst Du immer in Haarrichtung scheren.

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Erhöhen Kötenhaare das Mauke-Risiko?

Ja, vor allem Pferde mit weißem Behang neigen zu Mauke. Denn die Haare sind wie ein kleiner "Schutzmantel" für Bakterien. Das Problem dabei: Mauke wird durch den Behang oft spät erkannt. Deshalb solltest Du Dein Pferd täglich die Fesseln abtasten – vor allem in der "Mauke-Saison", also der feuchten Jahreszeit. Dazu sollte der Behang täglich gebürstet werden.  © Pferde.de

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