Zugegeben: Es ist wirklich kein schöner Anblick, wenn Du vor der Haustür plötzlich eine tote Maus oder einen toten Vogel findest. Warum legt Dir Deine Katze so ein "Geschenk" überhaupt vor die Füße? Das erklären wir Dir hier.
Im Grunde gibt es zwei Antworten auf diese Frage: Deine Katze liebt es, zu jagen – und sie liebt Dich. Klingt komisch? Dass der Jagdtrieb Deiner Katze quasi im Blut liegt, weißt Du bestimmt. Sobald Deine Mieze einen kleinen Vogel oder eine Maus sieht, die sich schnell bewegt, ist ihr Jagdinstinkt geweckt. Sofort legt sie sich auf die Lauer, pirscht sich an, und – je nachdem, wie geschickt sie ist – fängt ihre Beute.
Das hat übrigens meistens nichts damit zu tun, ob die Katze hungrig ist oder nicht. Schließlich sind die heutigen Hauskatzen in den allermeisten Fällen bestens von ihren Besitzern versorgt und müssen ihr Futter längst nicht mehr selber fangen. Trotzdem lieben viele Miezen das Jagen als Beschäftigung.
Katzen-Mamas bringen Beute zu ihren Kitten
Waren sie erfolgreich, spielen manche Katzen dann nur mit ihrer Beute. Andere töten die Tiere, verspeisen sie ganz oder teilweise – oder bringen sie als "Geschenk" zu ihren Menschen. Dieses Verhalten kommt nicht von ungefähr: Denn Mutterkatzen bringen häufig tote oder noch lebende Beutetiere zu ihren Jungen, um ihnen das Jagen beizubringen. Deshalb neigen vor allem weibliche Katzen dazu, "Geschenke" zu bringen. Und wenn eine Katze dasselbe mit ihren Besitzern macht, sieht sie diese als Teil ihrer Familie.
Außerdem kann es sein, dass Du die "Geschenke" Deiner Katze unbewusst selbst provozierst. Häufig reagieren wir nämlich auf die unliebsamen Mitbringsel, indem wir unsere Samtpfoten ablenken und die Kadaver entsorgen. Und zur Ablenkung kommt gerne mal Spielzeug zum Einsatz. Deine Katze lernt dadurch, dass sie mit Dir spielen darf, wenn sie Dir ihre toten Beutetiere bringt.
Manche Katzen bringen keine toten Tiere als "Geschenke", sondern direkt als ihr Spielzeug, schreibt Tierärztin Wailani Sung auf "PetMD". Das sei häufig eine deutliche Aufforderung zum Spielen.
Soll Dir Deine Katze kein "Geschenk" bringen? Das kannst Du tun:
Für Menschen, die ihre Katzen als Ungezieferkontrollen auf vier Pfoten halten, ist der Jagdtrieb durchaus eine positive Eigenschaft. Doch nicht jeder freut sich über eine (halb-)tote Maus im Haus. Wie gewöhnst Du Deiner Katze also diese Marotten ab?
Am effektivsten ist es, Deiner Katze keine Möglichkeit zum Jagen zu geben. Du könntest Dich also dazu entscheiden, Deine Katze gar nicht oder nur unter Deiner Beobachtung nach draußen zu lassen. Ist eine Katze allerdings schon ein Leben als Freigänger gewohnt, fällt die Umgewöhnung häufig schwer.
Deshalb kannst Du es mit den Tipps versuchen, die kürzlich eine Studie vorgeschlagen hat: Eine fleischlastige, nährstoffreiche Ernährung in Kombination mit Spielen, bei denen der Jagdinstinkt der Katze angesprochen wird, sollen helfen, Mäuse und Vögel vor der Blutrunst der Miezen zu schützen. © Deine Tierwelt
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