Es gibt viele Situationen, in denen Pferde sich aufregen können – zum Beispiel beim Verladen, beim Tierarzt, wenn beim Ausritt plötzlich etwas Unerwartetes auftaucht oder beim Hängerfahren. Und das kann durchaus gefährlich werden. Hier sechs Tipps, die dann helfen.

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Pferde sind sensibel. Und das heißt auch: In ungewohnten oder stressigen Situationen kann es schnell passieren, dass unsere Partner auf vier Hufen sich aufregen. "In diesen Situationen sollten Pferdebesitzer unbedingt Ruhe bewahren, um das sensible Pferd nicht noch weiter aufzuregen", so Julia Greb, Heilpraktikerin für Pferde.

Oft ist es Stress, der Pferde aufregt. Dabei gibt es zwei Formen von Stress – den akuten und den chronischen Stress. Akuter Stress tritt kurzfristig auf, zum Beispiel bei einem Ausritt, wenn plötzlich etwas Ungewohntes zu sehen oder hören ist. Bei dieser Art von Stress wird der Fluchtinstinkt aktiviert. Das bedeutet: Der Pferdekörper schüttet Hormone aus, um schnell Energien zu mobilisieren. Dein Pferd nutzt diese Power dann, um wegzurennen und der "gefährlichen" Situation zu entfliehen.

1.) Chronischer Stress macht krank

Der chronische Stress besteht über einen längeren Zeitraum – zum Beispiel, wenn Pferde sich nicht an bestimmte Situationen gewöhnen können und der Druck dadurch ständig bleibt. Du erkennst chronischen Stress etwa an dem angespannten Körper Deines Pferdes, weil die Muskulatur dauerhaft auf Alarm geschaltet ist. Andere Pferde "ergeben" sich scheinbar – doch die Angst bleibt bestehen. Wichtig: Der Körper Deines Pferdes setzt bei chronischem Stress das Stresshormon Cortisol frei – und das kann das Immunsystem des Pferdes unterdrücken und sogar langfristig stören.

Um das Pferd schnellstmöglich zu beruhigen, gibt es verschiedene Mittel mit unterschiedlicher Intensität, die dann helfen können. Hier gibt die Heilpraktikerin Greb Tipps, was wann am besten funktioniert.

Man kann einiges tun, um das Pferd zu beruhigen.
Man kann einiges tun, um das Pferd zu beruhigen. © Foto: pixabay.com/Photosforyou (Symbolbild)

2.) Setze auf die Kraft der Kräuter

Einer der wichtigsten Tipps bei aufgeregten Pferden: Schon über das Futter lassen sich Vitamine und Kräuteressenzen einsetzen, die zur Beruhigung des Pferdes beitragen, so Greb. Sofern nötig, kann Ängsten und Unsicherheiten auch mit ätherischen Ölen entgegengewirkt werden. Dennoch empfiehlt es sich, mit dem Tier auf alle stressigen Situationen hinzuarbeiten und es an neue Einflüsse möglichst früh zu gewöhnen. Denn das ist die Basis, um Vertrauen zwischen dem Pferd und dem Besitzer aufzubauen.

3.) Training hilft gegen Stress

Pferde neigen bei Stress zur Flucht. Das Verladen, die Arbeit mit dem Hufschmied oder die ungewohnte Umgebung bei Turnieren gelten dabei als kritische Momente, die auf jedes Tier anders wirken. Sinnvoll ist es daher, diese Situationen je nach Charakter des Pferdes gezielt zu trainieren. Am besten ist es, dass sich der Besitzer dafür die professionelle Unterstützung eines Pferdetrainers an die Seite holt. Er hat für jedes Pferd individuell die besten Tipps.

4.) Ohne Stress verladen

Insbesondere das Verladen ist oft für Pferde mit Stress verbunden. Dafür gibt es mehrere Gründe. So haben einige Pferde schlicht Angst vor dem Hänger. In diesem Fall kannst Du zur Beruhigung Kräuter nutzen. Andererseits ist es möglich, dass das Betreten des Hängers mit dem Pferdebesitzer nie ausreichend trainiert wurde – oder dass zwischen dem Menschen und seinem Pferd eine beeinträchtigte Kommunikation vorliegt. Hier muss dann für Abhilfe gesorgt werden.

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5.) Keine Schmerzen beim Hufschmied

Körperliche Schmerzzustände oder Muskelverspannungen können die verschiedenen Haltungen, die beim Hufschmied notwendig sind, zu einem schwierigen Unterfangen mit Gegenwehr machen. Das Pferd gerät sowohl körperlich als auch psychisch in einen Stresszustand. Unkooperatives Verhalten beim Hufschmied hat in vielen Fällen körperliche Ursachen und nicht immer etwas mit Unwillen zu tun. Als Mittel zur Entspannung können hier ätherische Öle angeboten werden, so Greb. Diese sollten sowohl die körperliche als auch die psychische Situation berücksichtigen. Es sollte zudem darauf geachtet werden, dem Pferd weitere unangenehme Positionen zu ersparen.

Hufschmiede können Schmerzen und Stress auslösen.
Hufschmiede können Schmerzen und Stress auslösen. © Foto: pixabay.com/Jen-Pierre Duretz (Symbolfoto)

6.) Kein Stress beim Turnier

Auch Turniersituationen können für das Pferd sehr stressig sein. Hinzu kommt der Umstand, dass viele der hilfreichen Kräuter nicht verabreicht werden dürfen, da sie als Doping gewertet werden. Umso besser muss schon im Vorfeld auf das Event hingearbeitet werden. Benötigt das Pferd dort dennoch etwas Entspannung, kannst Du Magnesium, ätherische Öle zum Schnuppern und B-Vitamine nutzen, die nicht als Doping gelten.  © Pferde.de

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