Bochum (dpa/tmn) - Zu den ersten Anzeichen des Frühlings gehören die Weidenkätzchen, die silbrig in der Wintersonne glänzen und je nach Temperatur auch bereits ihre goldgelben Pollen präsentieren. Auch an der Rinde der Weidentriebe sieht man, dass die Aktivität in dem Astwerk lebendig wird:
Die Triebe bekommen eine leuchtende Farbe und glänzen. Aber die Weiden sind nicht nur im Jahreslauf früh dran. "Weiden sind typische Pioniergehölze", sagt Prof. Thomas Stützel, Direktor des Botanischen Gartens der Ruhr-Universität Bochum. Zusammen mit Weiden, Erlen und Eschen sind es die ersten Gehölze, die sich früh auf einer Brachfläche ansiedeln. "Weiden haben sehr leichte Samen, die gut fliegen." Aber das hat auch einen unangenehmen Nebeneffekt: "Die Samen siedeln sich auch auf Flachdächern und in Kiesschüttungen an."
Im Garten haben die Weiden eine große Attraktivität. Aber es gibt sie auch für Balkon und Terrasse: "Die Hängende Kätzchenweide (Salix caprea 'Pendula') ist ein Topseller", sagt Oliver Fink, Vorsitzender des Verbands der GartenBaumschulen. Sie wird als Hochstamm im Topf angeboten und häufig mit Frühlingsblühern wie Hornveilchen, Vergissmeinnicht und Narzissen unterpflanzt. An den lang herunterhängenden Trieben sitzen die Kätzchen, weshalb Fink diese Weide auch als Teddybär unter den Pflanzen bezeichnet.
Eine zweite häufig angebotene Weide ist die Harlekin-Weide (Salix integra 'Hakuro Nishiki'), auch bekannt als Flamingobäumchen oder Kirmesweide, weil die weißgrün gefärbten Blätter im Austrieb noch kräftig rosa sind. Auch diese Weide gibt es häufig als Hochstämmchen.
Beide Formen kommen gut mit der dauerhaften Kultur im Kübel zurecht. "Die Vitalität ist vor allem eine Frage des Substrates", erklärt Fink. "Das ist beispielsweise eine Kübelpflanzenerde oder eine hochwertige Pflanz- oder Blumenerde." Sie muss Feuchtigkeit speichern und gleichzeitig gut Wasser abgeben können. Der Gartenbaumschuler empfiehlt auch eine Drainage im Topfboden. Ebenso benötigen die kleinen Bäume eine gute Versorgung mit Dünger. Ein Langzeitdünger ist ideal. Wichtig ist: "Der Topf muss mit der Pflanze mitwachsen", erklärt Fink. Etwa alle zwei bis drei Jahre muss der Hobbygärtner die Weiden daher in einen größeren Kübel geben.
"Kätzchenweiden schneidet man direkt nach der Blüte stark zurück", erklärt Fink. Man sollte alle Zweige so weit einkürzen, dass die Reste nur noch faustgroß rund um die durch eine Verdickung leicht zu erkennende Veredlungsstelle stehenbleiben. Während des folgenden Austriebs muss man die Pflanze regelmäßig drehen, anderenfalls wächst die Weide nur zu der dem Licht zugewandten Seite kräftig. Die Harlekin-Weide hat nicht ganz so attraktive Kätzchen, weshalb man sie auch im zeitigen Frühling schneiden kann. © dpa
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