Um gewisse Schädlinge chemiefrei bekämpfen und Ihre Pflanzen schützen zu können, müssen Sie rechtzeitig dran sein. Genau jetzt startet die Zeit, bestimmten Schädlingen vorzubeugen.

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Manche Schädlinge lassen sich ohne Einsatz von chemischen Mitteln kaum noch aufhalten, wenn sie erst einmal aktiv sind. Es sei denn, man hat einen Vorsprung - etwa, indem man ihre Fortpflanzung ver- oder zumindest behindert. Diese Schädlinge werden jetzt im Herbst bekämpft.

Der Gefurchte Dickmaulrüssler

Er gehört zu den hartnäckigsten Schädlingen in unseren Gärten. Der ausgewachsene Käfer frisst entlang der Ränder halbkreisförmige Löcher in die Blätter - den sogenannten Buchtenfraß. Auch wenn das nicht schön aussieht, ist das für die Pflanzen keine ernsthafte Bedrohung. Anders sieht es aber mit den Larven des Dickmaulrüsslers aus.

Sie machen sich über die Wurzeln vieler Gehölze und Stauden her, schränken die Wasserversorgung ein und schwächen die Pflanzen. Diese können in der Folge krank werden und eingehen. Betroffen sind etwa Hortensien, Rhododendren und Zwergmispeln.

  • Bekämpfungschance: Von Ende August bis Mitte April sind die Nachkommen im Boden an den Wurzeln aktiv. Winzige natürliche Gegenspieler können ihnen den Garaus machen: Fadenwürmer, auch Nematoden genannt. Das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg in Karlsruhe empfiehlt konkret die Gattungen Heterorhabditis oder Steinernema. Sie lassen sich im Fachhandel beziehen und mit Wasser ausgießen - am besten auf feuchtem Boden und bei bedecktem Himmel oder abends, wenn die Sonne nicht mehr scheint. Denn Nematoden reagieren empfindlich auf direkte Sonneneinstrahlung und brauchen Feuchtigkeit, um sich im Boden bewegen zu können.

Einen Befall mit dem Gefurchten Dickmaulrüssler erkennt man außer am typischen Buchtenfraß auch, indem man den nachtaktiven Käfer bei Dunkelheit im Schein der Taschenlampe an den Pflanzen ertappt. Er ist etwa zehn Millimeter groß und schwarz-grau.

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Der Frostspanner

Diese Insekten erkennen Sie leicht im Frühjahr, wenn sie im Raupenstadium über Ihre Obstbäume, Beerensträucher und Zierpflanzen ziehen. Denn die Frostspanner-Raupe macht einen Katzenbuckel, wenn sie sich fortbewegt. Die Raupen sind sehr gefräßig und durchlöchern von April bis Mai die Blätter. Oft bleibt nur noch das Gerippe übrig. Auch die jungen Früchte der Obstbäume fallen ihnen zum Opfer.

  • Bekämpfungschance: Einem Frostspanner-Befall kann man ebenfalls im Herbst vorbeugen. Das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg rät, bis Ende Oktober Leimringe um die Baumstämme im Garten anzubringen. Sie halten die flugunfähigen Weibchen dieser Falterart davon ab, über den Stamm in die Baumkronen zu wandern. Dort erwarten die flugfähigen Männchen sie zur Begattung und Eiablage. Zwischen Februar und März sollte das Band erneuert werden. So können Raupen, die aus Eiern geschlüpft sind, die unterhalb der Ringe abgelegt wurden, auch nicht nach oben zu den Blättern wandern.

(dpa/mak)

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