Bremen - Chemische Zusätze im Heizungswasser, die den Energieverbrauch mitunter enorm senken können: Das klingt gut, doch diese Produkte sind kaum so effektiv wie die Werbung verspricht. Darauf weist Inse Ewen von der Energieberatung der Verbraucherzentrale Bremen hin.
Maßgeblich für den Energieverbrauch seien der Wärmeverlust des Gebäudes und die Temperaturen in der Heizungsanlage. Bei Öl- und Gaskesseln spiele außerdem die Abwärme über den Schornstein eine Rolle. Welche Flüssigkeit im Heizkörper zirkuliert, sei hingegen nicht entscheidend.
Vierstellige Kosten fürs Einfamilienhaus
Auch seien chemische Zusätze für das Heizwasser oder Flüssigkeiten, die das Heizwasser komplett ersetzen, in den meisten Anlagen unnötig, so Energieberaterin Inse Ewen. Zumal diese Mittel teuer seien: Für die Heizanlage in einem Einfamilienhaus falle in der Regel ein vierstelliger Betrag an.
Ähnlich kritisch ist Ewen mit speziellen Anstrichen für die Heizkörper, die beim Energiesparen helfen sollen. Eine merkliche Wirkung schließt sie aus.
Um in Bestandsgebäuden den Heizenergiebedarf nennenswert zu reduzieren, sei eine nachträgliche Dämmung etwa der Außenwände erforderlich, erklärt Energieberaterin Ewen. Allein ein Anstrich mit einer Energiesparfarbe könne das nicht ersetzen. Bestenfalls werde damit ein zusätzlicher Nutzen erzielt, so die Verbraucherschützerin. © dpa
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