Blattlausbefall? Sagen Sie den lästigen Schädlingen den Kampf an. Greifen Sie dabei lieber nicht zur Chemiekeule. Denn diese Insektizide bekommen auch dem Menschen nicht gut. Die chemische Abwehr reizt die Schleimhäute und löst unter Umständen Asthma und Hautausschlag aus. Natürliche Bekämpfungsmittel sind nicht nur gesünder, sondern auch deutlich preiswerter. Dabei gehen Sie nicht in die Defensive: Biologische Mittel sind in der Regel genauso effizient und ergiebig. Wir stellen Ihnen bewährte Hausmittel gegen Blattläuse vor.
Blattläuse: Vorbeugende Hausmittel gegen den Schädling
Blätter verfärben sich und verwelken, frische Triebe entfalten sich nicht weiter – durch Blattläuse verkommen Pflanzen zu einem traurigen Kümmerwuchs. Wenn Ihre Pflanze dieses charakteristische Schadbild aufweist, ist der Befall bereits weit fortgeschritten.
Blattläuse saugen Pflanzen das Leben aus. Aber es gibt wirksame Methoden, die gewährleisten, dass es gar nicht erst dazu kommt.
Ob im Garten, auf dem Balkon oder bei den Zimmerpflanzen: Regelmäßiges Düngen wirkt vorbeugend. Der Dünger versorgt die Pflanzen mit wertvollen Nährstoffen und macht sie somit widerstandsfähiger. Auch Dünger lassen sich selber herstellen (zum Beispiel: Kompost oder Kaffeesatz).
Beim Gemüsebeet sollten Hobbygärtner auf Mischkulturen achten. Befinden sich Tomate, Möhren und Co. in guter Nachbarschaft, profitieren sie gegenseitig von den unterschiedlichen Nährstoffansprüchen. Das Gemüse gedeiht kräftiger und ist weniger anfällig, kurzum: Mischen Sie Ihre Pflanzen und erhalten Sie damit ein wirkungsvolles Hausmittel gegen Läuse.
Marienkäfer, Ohrenkneifer und Florfliegen – diese Nützlinge stellen ebenfalls ein bewährtes Hausmittel gegen Blattläuse dar. Als Fressfeinde machen sie den Schädlingen den Garaus. Um sie anzulocken, sollten Sie ihnen in Ihrem Garten günstige Lebensbedingungen schaffen. Besonders Insektenhotels bieten sich als Nist- und Überwinterungsquartiere an. Damit Marienkäfer gezielt auf die Jagd gehen, können diese eingesammelt und auf die betreffenden Blätter gesetzt werden.
Mit Holzwolle befüllte Tontöpfe bieten Ohrenkneifern einen Unterschlupf und sollten umgedreht neben befallene Pflanzen aufgestellt werden. Auch Florfliegenlarven sind besonders fleißige Tierchen und können im Internet bestellt werden. Sie vertilgen ganze Kolonien an Blattläusen. Falls auch die Florfliegen einmal überhandnehmen, so gibt es auch hiergegen bewährte Fliegenmittel.
Blattlausbefall: Mit dem Wasserstrahl gegen das Ungeziefer
Auch ein Gartenschlauch oder eine Dusche kann beim Kampf gegen Läuse zum Einsatz kommen. Ein kräftiger Wasserstrahl kann Wunder bewirken. Er sollte direkt auf die betroffenen Stellen gerichtet werden. Die Duschprozedur muss teilweise mehrfach wiederholt werden.
Besonders bei leichtem Befall können Sie Läuse mit diesem Hausmittel bekämpfen. Haben sich die saugenden Schädlinge jedoch bereits stark verbreitet, kann es neben einem anderen Hausmittel gegen Blattläuse als unterstützende Maßnahme eingesetzt werden.
Bei besonders starkem Befall müssen die betroffenen Blätter und Triebe entfernt werden. Denn bei diesen könnten die Läuse bereits Eier abgelegt haben, die nicht so einfach mit Wasser zu beseitigen sind.
Blattlausbefall: Seife ein effektives Hausmittel
Der Einsatz von Schmierseifenlösung ist ein erfolgreiches Rezept gegen Läuse. Im Handumdrehen stellen Sie dieses Mittel zum Spritzen selbst her. Alles, was Sie dazu brauchen, ist Seife und Wasser. Dabei sollten Sie auf die richtige Seife achten.
Verwenden Sie eine reine Kali-Schmierseife. Diese ist pflanzenschonender, da sie weder Parfüm noch fettlösende Stoffe enthält. Kali-Seife bekommen Sie in jeder Drogerie zum kleinen Preis. Lösen Sie 1 Esslöffel Schmierseife in einem Liter warmen Wasser auf.
Anschließend können Sie die Seifenlösung in eine Sprühflasche umschütten. Bevor Sie die Pflanzen bespritzen, sollten Sie die Lösung abkühlen lassen.
So wirkt dieses Läuse-Hausmittel: Auf den Blättern bildet sich ein Film, der die lästigen Läuse absterben lässt. Wer sich um Nützlinge sorgt, kann beruhigt sein: Sie tragen durch die Seife keinen Schaden davon.
Da Seife als Hausmittel gegen Läuse nur über den direkten Kontakt mit den Tierchen wirkt, sollten die betroffenen Blätter komplett benetzt werden. Sowohl Blattoberseite als auch die Unterseiten sind am besten so zu bespritzen, dass sie tropfnass sind.
Zu beachten ist, dass sich auf besprühten Pflanzen Verbrennungen bilden können, wenn sie starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Stellen Sie diese also lieber in den Schatten oder verwenden Sie die Lösung nur am Abend oder frühen Morgen.
Auch empfindliche Pflanzen können nach dem Spritzen braune Stellen aufweisen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte zunächst nur wenige Blätter mit der Lauge befeuchten und abwarten, wie die Pflanze darauf reagiert.
Am sichersten ist es, das Sprühen nach einer Woche zu wiederholen. Falls ein deutlich sichtbarer Erfolg ausbleibt, hilft es, der Laugenlösung einen Schuss Spiritus hinzuzufügen.
Einen Sud brauen: Mit Brennnesseln Blattläuse bekämpfen
Auch die als Unkraut verschriene Brennnessel erweist sich nützlich als Hausmittel gegen Blattläuse. Gegen Läuse wirken die natürlichen Nesselgifte des Krauts. Zum Ansetzen des Suds befüllen Sie einen Eimer mit 1 Kilo Brennnesseln. Diese müssen mit 10 Liter heißem Wasser übergossen werden.
Etwa 2 Tage muss die Brühe ziehen und sollte währenddessen gelegentlich kräftig umgerührt werden. Anschließend wird sie durch ein Sieb in eine Sprühflasche gegossen. Auch bei diesem Hausmittel gegen Läuse ist es wichtig, dass die Blätter des betroffenen Gewächses von allen Seiten besprüht werden. Dies muss mehrfach wiederholt werden.
Sie sehen: Chemische Läusemittel sind gegenüber einem Hausmittel entbehrlich. Läuse mit einem Hausmittel zu bekämpfen, ist unkompliziert und schont sowohl die eigene Gesundheit als auch die Umwelt. © 1&1 Mail & Media
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