Mit einem Insektenhotel können Gartenbesitzer aktiv etwas gegen das Insektensterben tun. Material, Standort und mehr: Das sollte man beachten.
Pestizide, Abgase, Landwirtschaft, Infrastruktur: Das Eingreifen der Menschen in die Lebensräume der Insekten macht es den Tieren immer schwieriger, zu überleben. Laut WWF sind weltweit inzwischen 40 Prozent aller Insektenarten vom Aussterben bedroht, in den vergangenen 27 Jahren ist die weltweite Biomasse aus Insekten um 76 Prozent zurückgegangen. Und das hat Folgen: Fliegen, Käfer, Bienen und Co. sind wichtige Bausteine der Nahrungskette und sichern auch das Überleben von Menschen.
Mit einem Insektenhotel können Gartenbesitzer ihren eigenen Beitrag leisten, den Tieren einen sicheren Raum zu bieten. Insekten wie Wildbienen nutzen solche Insektenhotels vor allem als Nisthilfe. Wie erkennt man ein gutes Insektenhotel und was muss man beachten?
Der ideale Ort für das Insektenhotel
Ein solches Insektenhotel wird von den Tieren aber nur angenommen, wenn es richtig aufgebaut ist. So sollte es etwa aus Materialien bestehen, die trocken und unbehandelt sind. Auch die Lage ist entscheidend: Insekten mögen es wettergeschützt, brauchen es zum Nisten aber auch sonnig und warm. Zudem benötigen sie eine freie Anflugschneise. Der optimale Ort für das Insektenhotel ist daher eine südöstliche oder südwestliche Ausrichtung.
Wie der Mensch legen auch Insekten bei der Hotelwahl großen Wert auf ein gutes Frühstück. Sie bevorzugen Orte, die Futter- und Wasserquellen in der Nähe haben. Ideal sind blütenreiche Pflanzen, blühende Bäume oder Obstgärten. Auch praktisch: Wer mit Blattläusen zu kämpfen hat, sollte das Insektenhotel nah bei den befallenen Pflanzen anbringen. Bestimmte Insekten fressen die Läuse.
Das ist beim Aufbau zu beachten
Für die Füllung des Insektenhotels eignen sich Röhren beziehungsweise Bohrungen in Hartholz oder Lehm sowie Röhren aus Pflanzenstängeln oder Papier. Die Röhren sollten mindestens acht Zentimeter lang sein und einen Durchmesser von drei bis sechs Millimetern haben.
Wichtig ist zudem, dass sie frei von Rissen, scharfen Kanten und abstehenden Spänen sind. Auch sollten sie nur einen Eingang haben. Bohrungen im Holz sollten immer in Faserrichtung des Holzes gearbeitet sein. Von Fächern mit Rindenstücken, Tannenzapfen oder Holzwolle raten Experten ab. (ncz/spot) © spot on news
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