- Trotz hoher Energiepreise – für viele Menschen gehören Lichterketten zur Vorweihnachtszeit wie Punsch und Plätzchen.
- Die funkelnden Ketten können aber ordentliche Stromfresser sein.
- Diese Tipps sollten Sie beim Kauf beachten.
Für die meisten gehört zur Weihnachtszeit gemütliches Licht dazu wie Lebkuchen. Doch was viele unterschätzen: Mit dauernd brennenden Lichterketten steigen die Stromkosten teilweise enorm. Das kann richtig ins Geld gehen, vor allem angesichts der derzeitigen Preise und wenn man noch dazu mehrere Lichterketten benutzt.
Auch wenn es jedes Jahr nur ein paar Euro sind: Mit Netzstrom betriebene Lichterketten sind günstiger im Betrieb als batteriebetriebene Modelle. Darauf weist der Tüv Süd hin. Denn man muss ja schließlich die Batterien regelmäßig nachkaufen.
Eine batteriebetriebene LED-Lichterkette könne bei einer hohen Lichtleistung und langer Brenndauer sogar auf höhere Betriebskosten als eine Beleuchtung mit Glüh- oder Halogenlämpchen kommen, sagt Florian Hockel, Produktexperte beim Tüv Süd.
LED brauchen weniger Strom als Glühlämpchen – aber ...
Dabei gelten LED-Lämpchen als Tipp Nummer 1 zum Stromsparen bei der Weihnachtsbeleuchtung.
Die Leuchtdioden halten laut Hockel im Vergleich zu Glühlämpchen in älteren Lichterketten nicht nur um ein Vielfaches länger, sie verbrauchen auch 80 bis 90 Prozent weniger Strom. Aber das gilt in der Gesamtbetrachtung aller Kosten eben unter Umständen nicht für Batterie-Lichterketten.
Wer schon batteriebetriebene Lichterketten zu Hause hat: Langfristig günstiger und auch noch nachhaltiger sind natürlich Akkus zum Wiederaufladen statt Einweg-Batterien. Akkus können laut dem Tüv Süd 500 bis 1.000 Mal wieder aufgeladen werden und ersetzen so eine große Menge der Einwegmodelle.
Zwar muss man unter Umständen erst mal mehr in die Akkus investieren. "Bedenkt man aber, dass wiederaufladbare Batterien zwischen fünf und zehn Jahre halten können, lässt sich damit im Vergleich zu normalen Batterien in den meisten Fällen ein nicht unerheblicher Geldbetrag sparen", erklärt Florian Hockel.
Auf Batterien verzichten und Kürzel beachten
Verzichten sollte man auf batteriebetriebene Lichterketten, warnen Verbraucherzentralen: Batteriestrom sei bis zu 300 Mal teurer als Strom aus der Steckdose, dadurch werde das erzeugte Licht extrem teuer. "Außerdem halten die Batterien nicht lange und müssen mehrmals in der Weihnachtszeit ausgewechselt werden. Damit fällt viel Sondermüll an", informieren die Verbraucherschützer.
Wer die Lichterketten draußen verwenden will, muss aufgrund der Kurzschlussgefahr durch Nässe auf die Kürzel IP44, IP54 oder IP64 oder das Symbol eines Tropfens im Dreieck achten. Lichterketten für den Wohnraum sollten nicht im Freien verwendet werden. Eine schöne Alternative für den Garten sind auch Solar-LED-Lichterketten: "Sie sind gut für die Umwelt und sparen auch noch das Verlängerungskabel."
Woran Sie sichere Lampen erkennen
Laut Verbraucherzentrale weisen Lichterketten auch immer wieder Sicherheitsmängel auf – ob LED, Halogen- oder Glühlampe: Ein Hinweis auf die Zuverlässigkeit eines Produkts sei das Prüfsiegel GS (geprüfte Sicherheit). "Auch ein VDE-Prüfzeichen oder ein Tüv-Siegel sind gute Auswahlkriterien. Mit dem CE-Zeichen bestätigen Hersteller dagegen nur, dass sie sich selbst verpflichtet haben, geltende EU-Richtlinien einzuhalten", erklären die Verbraucherschützer.
"Beim Einkauf sollten Sie darauf achten, dass auf der Verpackung Angaben zur Elektronik und Sicherheitshinweise aufgeführt sind. Außerdem sollte dem Produkt eine deutsche Bedienungsanleitung beiliegen und der Name des Herstellers genannt sein", heißt es weiter. Ein Warnsignal könne der Geruch sein: "Bei einer stichprobenartigen Untersuchung des BUND wurden in einigen Lichterketten hohe Schadstoffwerte gefunden. Wir raten daher, seltsam riechende Lichterketten besser im Geschäft liegenzulassen."
LED mit warmem Licht
Hinsichtlich der Sorge, das Licht von LED-Ketten sei kälter, beruhigen die Verbraucherschützer: Auch LED-Lampen können für gemütliche Atmosphäre sorgen, denn es gibt sie in Warmweiß. Auswählen sollte man Lampen, die weniger als 3.000 Kelvin haben; sie verbreiten gelbliches und somit gemütliches Licht. "Erst bei einer Farbtemperatur von über 5.000 Kelvin wirkt das Licht bläulich kalt. Bei Werten um die 4.000 Kelvin spricht man von neutralweißem Licht."
Nur ein Mehrfachstecker pro Steckdose
Damit in der Vorweihnachtszeit die Wohnung festlich erstrahlen kann, müssen erst mal viele Stecker von elektrisch beleuchteten Sternen und Lichterketten eingestöpselt werden. Während neue Häuser meist genug Steckdosen haben, ist das in Altbauten oft nicht der Fall. Hier stellt sich die Frage: Wie viele Stromabnehmer sollten an dieselbe Steckdose angeschlossen werden?
Die Brancheninitiative Elektro+ rät generell eher davon ab, Mehrfachsteckdosen zu nutzen. Wo man aber nicht ohne sie auskommt, sollte pro Steckdose in der Wand maximal eine Mehrfachsteckdose angeschlossen werden – und nicht etwa mehrere, die in Reihe gesteckt werden. Das verhindert laut Experten einen Kurzschluss und im schlimmsten Fall einen Brand. Außerdem sollten die Mehrfachsteckdosen ein VDE-Prüfsiegel haben. Alle Geräte, die an eine Steckerleiste angeschlossen werden, dürfen zusammen auch nicht die zulässige Wattzahl überschreiten, die auf der Leiste angegeben ist. (af/tr)
Verwendete Quellen:
- dpa
- Verbraucherzentrale
© dpa
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