• Jeder kennt den Satz aus der Werbung: "... und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker".
  • Damit soll bald Schluss sein. Das Gesundheitsministerium plant eine geschlechtsneutrale Formulierung.

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Eine Umfrage von infratest dimap zeigte kürzlich: Gendern ist den Deutschen gar nicht so wichtig. Dennoch setzt es sich im Sprachgebrauch immer weiter durch. Nun soll auch in der Medikamentenwerbung der vorgeschriebene Warntext geändert werden, der auf weitere Nachfragemöglichkeiten hinweist. Bisher heißt dieser: "... und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker."

Der Satz soll laut Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums künftig folgendermaßen lauten:

  • "Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder fragen Sie in Ihrer Apotheke."
Gendersprache Der Hinweis "... fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker" soll gegendert werden - finden Sie das gut?
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Begründung: "Gleichstellungspolitische Aspekte"

Der Warnhinweis sei seit Jahren wegen seiner geschlechtsspezifischen Formulierung Gegenstand von Diskussionen, wird im Entwurf erläutert. "Durch die Änderung soll nunmehr gleichstellungspolitischen Aspekten Rechnung getragen werden."

Das Ministerium greift damit auch Forderungen von Berufsverbänden auf. Unter anderem hatte sich die Bundesärztekammer für eine Änderung ausgesprochen, da die bisherige Formel nicht mehr in die Zeit passe: Ärztinnen machten inzwischen rund die Hälfte der Berufstätigen aus.

Für die Umstellung soll es dem Entwurf zufolge eine Übergangszeit von fünf Monaten nach Inkrafttreten der Gesetzesänderung geben. Laut Heilmittelwerbegesetz muss der Hinweis bei Werbung "außerhalb der Fachkreise" gut lesbar und von übrigen Werbeaussagen deutlich abgesetzt angegeben werden. In TV-Werbungen muss er vor neutralem Hintergrund gezeigt und gleichzeitig gesprochen werden. (dpa/af)

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