Vielen fällt es immer häufiger auf: Deckel von Plastikflaschen lassen sich nicht mehr ohne Weiteres entfernen. Was man für einen Herstellerfehler halten könnte, ist tatsächlich so gewollt.
Wer ein Getränk aus einer Plastikflasche genießen möchte, muss natürlich zuerst den Deckel abschrauben. Bei neueren Flaschen ist das leichter gesagt als getan: Der Verschluss, der früher ohne Weiteres abging, bleibt hängen. Was nach einem Verarbeitungsfehler aussieht, ist allerdings beabsichtigt. Grund ist eine neue EU-Richtlinie.
"Tethered Caps" sollen Plastikmüll reduzieren
Die Richtlinie schreibt vor, dass ab dem 3. Juli 2024 sämtliche Einweg-Getränkeverpackungen, die vollständig oder teilweise aus Kunststoff bestehen und bis zu drei Liter fassen, mit sogenannten "Tethered Caps" ausgestattet sind. Sie sollen sicherstellen, dass der Verschluss nicht verloren geht und als Plastikmüll in der Natur landet.
Das nämlich ist zunehmend ein Problem, wie Untersuchungen an der Nordsee laut Verbraucherzentrale ergeben haben. Pro 100 Meter Strand wurden dort über 40 Plastikdeckel gefunden. Lassen sich Deckel und Flaschen nicht mehr trennen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass beides zusammen recycelt wird.
Nach Kritik: Coca Cola erklärt, wie der Deckel funktioniert
Die Aufschrift "Lass mich dran" auf dem Deckel verdeutlicht dies zusätzlich und klärt verwirrte Konsumentinnen und Konsumenten auf. Obwohl das Gesetz erst kommendes Jahr in Kraft tritt, sind nämlich bereits einige Anbieter auf die neuen Verschlüsse umgestiegen.
Dafür ernten Getränkehersteller wie Coca-Cola Lob, aber auch Kritik. Das Trinken sei mühsamer geworden und die Gefahr zu kleckern, sei gestiegen, hieß es nach der Neuerung in den sozialen Netzwerken. Aus diesem Grund veröffentlichte Coca Cola ein Erklärvideo zum korrekten Umgang mit den neuen Flaschen. Demzufolge soll der Deckel erst aufgedreht und dann nach hinten gekippt werden, bis er einrastet.
Verwendete Quellen:
- Verbraucherzentrale
- YouTube-Kanal von Coca Cola Deutschland
© 1&1 Mail & Media/spot on news
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.