Wer sich einen neuen Elektroherd mit Glaskeramik-Flächen anschaffen will, muss sich unweigerlich die Frage stellen: Ceran oder Induktion? Das sind die Unterschiede der beiden Kochfelder.
Im Ruhezustand sind Ceran- und Induktionskochfelder kaum zu unterscheiden. Beide gehören zu den Glaskeramikkochfeldern. Welche Unterschiede die beiden Kochfelder haben, erfahren Sie hier.
Cerankochfeld: Weiterentwicklung der gusseisernen Herdplatte
Der weithin gebräuchliche Name "Ceran" ist der Markenname eines Herstellers, der sich umgangssprachlich durchgesetzt hat, erklärt Claudia Oberascher, Projektleiterin der Brancheninitiative "Hausgeräte+" in Berlin.
"Das Cerankochfeld ist eine Weiterentwicklung der gusseisernen Herdplatte", sagt Volker Irle, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft "Die Moderne Küche" in Mannheim. Wie bei dieser wird eine Heizspirale erhitzt, die die Wärme nach oben abgibt.
Ceranfelder brauchen eine gewisse Zeit, bis sie die gewünschte Temperatur erreichen. Werden sie ausgeschaltet, heizen sie noch eine ganze Weile nach. Wer das Kochfeld rechtzeitig abschaltet und die Nachwärme nutzt, spart Energie.
Induktionskochfeld: Schnellere Reaktion
Induktionskochfelder reagieren erheblich schneller. Ohne Zeitverzögerung lassen sich die Temperaturen ändern. Unter ihrer Glaskeramikoberfläche liegen flache Induktionsspulen aus Kupferdraht, die ein elektromagnetisches Feld erzeugen.
"Insgesamt ist dieses Verfahren effizienter und energiesparender, weil nur der Topfboden direkt erhitzt wird und nicht die Luft und die Glasplatte", sagt Irle. Kein Wunder, dass der allerdings meist teurere Induktionsherd auf dem Vormarsch ist.
Zeit sparen mit Induktion
"Induktion spart Zeit, weil das Vorwärmen entfällt", so Irle. Damit ist Induktion sogar schneller als Gas. Viele Geräte haben eine Power- oder Booster-Funktion, mit der die Leistung noch zusätzlich gesteigert werden kann.
Zudem können auch sehr niedrige Temperaturen exakt eingestellt werden, was den Gasherd an seine Grenzen bringen würde. Besonders komfortabel sind Induktionskochfelder mit variablen Kochfeldern, auf denen sich die Töpfe je nach Bedarf hin- und herschieben lassen.
Überkochen des Topfes ist bei Induktion kein Problem
Da das Induktionskochfeld selbst nicht heiß wird, ist es auch kein Problem, wenn mal etwas überläuft oder danebengeht. Einfach gleich mit einem feuchten Lappen abwischen.
"Bei der klassischen Beheizung ist das anders. Da brennt sich schnell etwas ein, wenn es auf der heißen Kochstelle landet", sagt Claudia Oberascher.
Nicht alle Töpfe und Pfannen sind für Induktion geeignet
Wer sich ein Induktionskochfeld anschaffen möchte, sollte vorher prüfen, ob seine Töpfe und Pfannen dafür geeignet sind. Wegen des Magnetfeldes kann ausschließlich Kochgeschirr mit magnetisierbarem Boden verwendet werden.
"Glas, Kupfer und Aluminium sind daher nicht geeignet", erklärt Claudia Oberascher. Ob Kochgeschirr induktionstauglich ist, lässt sich mitunter auch an dem spiralförmigen Symbol auf dem Boden erkennen.
Gefährden Induktions-Kochfelder die Gesundheit?
Manchen Verbrauchern sind Induktionsfelder allerdings nicht ganz geheuer, weil sie eine Strahlenbelastung oder andere gesundheitliche Beeinträchtigungen durch das Magnetfeld befürchten.
In der Regel ist das unbegründet, wenn die Herstellerangaben beim Gebrauch berücksichtigt werden, betont das Bundesamt für Strahlenschutz. Es treten nur geringe Streufelder auf.
Menschen, die einen Herzschrittmacher oder andere aktive Körperhilfsmittel tragen, sollten aber sicherheitshalber ihren Arzt fragen. (dpa/tmn/tae)
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