Ist Lufttrocknen wirklich gesünder für die Haare? Darum ist das natürliche Trocknen nicht immer ideal für die Haarstruktur: Mit den richtigen Tipps sind die Haare besser vor Schäden geschützt - ganz ohne Föhnstress.
Kein Hitzestress durch langes und heißes Föhnen: Nach einer erfrischenden Dusche die Haare einfach an der Luft trocknen zu lassen, klingt nach einer schonenden und einfachen Methode für schönes, gesundes Haar. Doch so verlockend es auch klingt, die Haare auf natürliche Weise zu trocknen, stellt sich die Frage: Ist das wirklich so gesund, wie man denkt? Oder kann man beim Lufttrocknen auch etwas falsch machen?
Sind Haare, die an der Luft trocknen, gesünder?
Das Argument für das Lufttrocknen klingt zunächst überzeugend: Indem man auf den Föhn und andere hitzige Stylinggeräte verzichtet, schont man das Haar vor Schäden wie Haarbruch, Spliss und Trockenheit. Tatsächlich ist Hitze einer der größten Feinde gesunder Haare. Zu häufiges Föhnen, Glätten oder Locken führt dazu, dass die Feuchtigkeit in den Haaren verdampft und die Struktur der Haarfaser geschädigt wird. Das Resultat: stumpfes, brüchiges Haar, das dringend mehr Feuchtigkeit benötigt.
Doch auch beim Lufttrocknen kann man einige Fehler machen. Hier spielen Haarstruktur, Pflegegewohnheiten und selbst die Umgebungstemperatur eine entscheidende Rolle.
Warum Lufttrocknen nicht immer ideal ist
Die Vorstellung, dass Lufttrocknen per se gesünder für die Haare ist, stimmt nur bedingt. Besonders dickes oder sehr langes Haar kann darunter leiden, zu lange feucht zu bleiben. Wenn die Haare nach dem Waschen über längere Zeit nass sind, quillt die Haarstruktur auf. Diese aufgequollene Struktur macht das Haar anfälliger für äußere Einflüsse. Beispielsweise ist das Haar im nassen Zustand empfindlicher und kann beim Kämmen leichter brechen.
Auch das Raumklima spielt beim Lufttrocknen eine Rolle: In kühlen oder feuchten Umgebungen dauert der Trocknungsprozess länger. Das verlängerte Feuchtbleiben kann nicht nur die Haarstruktur belasten, sondern im schlimmsten Fall auch zu Pilzinfektionen der Kopfhaut oder Schuppen führen.
So trocknet man Haare an der Luft richtig
Doch keine Sorge, Lufttrocknen ist grundsätzlich eine gute Idee für das Haar. Es kommt vor allem auf die richtige Methode und ein paar einfache Tricks an:
Überschüssiges Wasser entfernen
Bevor man die Haare an der Luft trocknen lässt, sollte man sicherstellen, dass sie nicht mehr tropfnass sind. Nach dem Waschen sollte man die Haare sanft mit einem Handtuch ausdrücken - am besten ohne zu rubbeln. Ein Mikrofaserhandtuch ist hier besonders schonend und hilft, überschüssiges Wasser sanft aus dem Haar zu entfernen. So vermeidet man, dass die Haare unnötig lange feucht bleiben.
Leave-in-Produkte verwenden
Der Schlüssel zu gesundem Lufttrocknen liegt auch in der richtigen Pflege. Ein feuchtigkeitsspendendes Leave-in-Produkt oder ein Hitzeschutz, der auch ohne Föhn funktioniert, hilft, die Haarstruktur zu versiegeln und Feuchtigkeitsverlust vorzubeugen. Solche Produkte enthalten oft Inhaltsstoffe wie Aloe Vera, Jojobaöl oder Glycerin, die das Haar pflegen und vor äußeren Einflüssen schützen, während es trocknet.
Haare in Form bringen
Damit die Haare nicht wild in alle Richtungen abstehen oder sich im nassen Zustand verknoten, kann es hilfreich sein, sie während des Lufttrocknens sanft zu formen. Dazu können die Haare leicht mit den Fingern durchkämmt werden.
Alternativen zum vollständigen Lufttrocknen
Für diejenigen, die dennoch nicht ganz auf das Föhnen verzichten möchten, gibt es einen Mittelweg. Indem man die Haare erst leicht antrocknen lässt und sie dann bei niedriger Temperatur mit dem Föhn bearbeitet, reduziert man die Hitzebelastung, während man gleichzeitig den Trocknungsprozess beschleunigt. Wichtig ist hierbei, einen Hitzeschutz zu verwenden und den Föhn mit einem ausreichenden Abstand zu den Haaren zu halten.
Für wen ist Lufttrocknen geeignet?
Ob Lufttrocknen die beste Wahl ist, hängt stark von Haartyp ab. Feines Haar neigt dazu, schnell zu trocknen und ist deshalb oft unproblematischer, wenn es an der Luft trocknet. Bei dickerem oder lockigem Haar kann es hingegen von Vorteil sein, den Trocknungsprozess zu beschleunigen, um das Haar vor der oben beschriebenen Belastung durch Feuchtigkeit zu schützen. Hier sind Kombi-Methoden - wie oben beschrieben - oft eine gute Lösung.
Letztlich gilt: Jedes Haar ist anders, und die richtige Methode hängt vom individuellen Haarbedürfnis ab. Lufttrocknen kann eine wunderbare Möglichkeit sein, dem Haar eine Auszeit von der täglichen Hitzeeinwirkung zu gönnen, solange man die richtige Pflege beachtet. (the/spot) © spot on news
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