• Medienberichten zufolge hat eine groß angelegte Beobachtungsstudie aus Israel gezeigt, dass Menschen, die mit dem Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer geimpft wurden, nicht nur weitgehend selbst geschützt sind, sondern das Virus auch kaum mehr weitergeben.
  • Sollten sich die Angaben bestätigen, wäre dies ein echter Lichtblick im Kampf gegen die Pandemie.

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Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer kann die Übertragung des Virus Berichten von "Spiegel" und "Bild" zufolge zu 89,4 Prozent verhindern. Dies gehe aus einer großen Beobachtungsstudie in Israel hervor, schrieb der "Spiegel" am Sonntagmorgen auf seiner Website. Bei den Infektionen habe sich ein Rückgang in immer größeren Teilen der Bevölkerung gezeigt.

Studie noch nicht veröffentlicht

Fast die Hälfte der Israelis hat bereits eine erste Dosis des Corona-Vakzins erhalten. Bislang war unklar, ob Geimpfte nur selbst geschützt sind, das Virus aber weitergeben können - oder ob sie tatsächlich nicht oder kaum mehr ansteckend sind. Zumindest für den Biontech-Impfstoff ist den Daten zufolge Letzteres der Fall.

Das Ergebnis sei überraschend eindeutig, schreibt der "Spiegel". Die Untersuchung basiere auf Daten von 1,7 Millionen Geimpften. Sie sei von den Unternehmen zusammen mit dem israelischen Gesundheitsministerium vorgenommen worden und noch nicht veröffentlicht, weder als sogenannter Preprint noch in einem wissenschaftlichen Fachmagazin. Das solle aber noch passieren.

Impfstoff hochwirksam gegen schwere Krankheitsverläufe

Das israelische Gesundheitsministerium hatte am Samstag indes die hohe Wirksamkeit des Impfstoffs von Biontech und Pfizer bestätigt. Demnach wurde eine Corona-Erkrankung zu 95,8 Prozent verhindert, zu 98 Prozent das Auftreten von Symptomen wie Fieber und Atembeschwerden und zu rund 99 Prozent Krankenhausaufenthalte, schwere Erkrankungen und Tod. Gemessen wurde der Grad der Wirksamkeit des Impfstoffs 14 Tage nach der zweiten Impfung. Das Ministerium verglich die Erkrankungs- und Sterberaten zwischen denen, die geimpft worden waren und jenen, die nicht geimpft wurden.

Israel hatte am 19. Dezember begonnen, den Impfstoff zu verabreichen. Die Daten, auf denen die Aussage des Gesundheitsministeriums beruht, reichen bis zum 13. Februar.

Die Impfkampagne in Israel ist im Vergleich zu anderen Ländern sehr weit fortgeschritten. Das Land mit seinen 9,3 Millionen Einwohnern gilt als Vorreiter. Die Regierung will bis Ende März allen Bewohnern des Landes eine Impfung anbieten, die älter als 16 Jahre sind. (afp/dpa/mcf)

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