Wer liebt, ist auch verletzlich. Wer schon mal Trennungen hinter sich hatte, wird auch immer mal wieder von Zweifeln geplagt, ob einem das nicht wieder passiert. Solche Sorgen sind verbreiteter, als man vielleicht denkt.

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Eigentlich läuft die Partnerschaft. Und für acht von zehn Menschen in Deutschland, die sich in einer Beziehung befinden, könnte sie sogar für immer halten. Wenn da nicht die Selbstzweifel wären, die für viele zum Problem werden. Fast jeder dritte Liierte (29,2 Prozent) leidet unter Trennungsangst.

Das fand das Marktforschungsinstitut Fittkau und Maaß in einer repräsentativen Onlinebefragung unter 4.387 Liierten im Alter von 18 bis 69 Jahren heraus. Bei den Frauen liegt der Anteil sogar noch etwas höher, wie die Umfrage im Auftrag von Elitepartner zeigt:

  • Von den befragten Frauen haben 30,9 Prozent manchmal Angst, verlassen zu werden.
  • Unter den Männern äußerten diese Befürchtung 27,6 Prozent.
  • Zweifel, ob man dem Partner immer genüge, haben ebenfalls mehr Frauen: 27,0 Prozent gegenüber 21,7 der befragten Männer.

Männer halten eher an Beziehung fest

"Ich brauche eine Beziehung, um mich im Leben wirklich zufrieden zu fühlen": Darauf antworteten 55,5 Prozent der Männer mit Ja - aber nur 45,1 Prozent der Frauen. Da verwundert es auch nicht, dass jeder zweite Mann (50,3 Prozent) um jeden Preis an seiner Beziehung festhalten würde. Bei den Frauen würden das nur 42,0 Prozent tun.

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Toxische Beziehungen und narzisstisches Verhalten

Die Unsicherheiten und Selbstzweifel könnten - das legt die Umfrage nahe - an negativen Erfahrungen aus der Vergangenheit liegen. Vier von zehn Liierten gaben an, dass sie schon einmal eine toxische Beziehung geführt haben, also eine Partnerschaft, die ihnen geschadet hat (41 Prozent).

Mehr als jeder Dritte fühlte sich schon einmal emotional manipuliert in einer Beziehung: Frauen (38 Prozent) sogar noch etwas mehr als Männer (33 Prozent). Drei von zehn Befragten waren bereits Opfer von Entwertungen und narzisstischem Verhalten. Auch hier antworteten mehr Frauen mit Ja (32 Prozent) als Männer (26 Prozent).

Riesige Unterschiede je nach Alter

Sich emotional einzulassen und festzulegen - das fällt vor allem Jüngeren schwerer. 47 Prozent der 18- bis 29-Jährigen gelingt es manchmal nicht, sich emotional zu öffnen, bei den 60- bis 69-Jährigen sind es 26 Prozent.

Noch ein Unterschied sticht beim Vergleich der Generationen ins Auge: 21 Prozent der 18- bis 29-Jährigen denken schnell an Trennung, wenn die Gefühle nachlassen. Das geben von den 60- bis 69-Jährigen nur noch sechs Prozent an.

Bei den Jüngeren ist auch die Angst, verlassen zu werden (49 Prozent) und die Sorge, dem Partner oder der Partnerin womöglich nicht zu reichen (46 Prozent) am stärksten ausgeprägt. Bei den über 60-Jährigen liegen diese Werte bei 14 beziehungsweise zehn Prozent. Mit dem Älterwerden scheinen also das Gefühl der Sicherheit und das Vertrauen in die Bindung zu steigen. (af)

Verwendete Quellen

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