Nintendo wird mutiger dabei, seine lukrativen Spielefiguren aufs Smartphone zu bringen. Nach dem Debüt von Super Mario im vergangenen Jahr solle es auch ein "Zelda"-Spiel als App geben, berichtete das "Wall Street Journal" am Montag.
Zunächst solle die Smartphone-Version des Nintendo-Hits "Animal Crossing" voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte erscheinen, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. "The Legend of Zelda" solle folgen.
Nintendo schreckte jahrelang davor zurück, seine Spielefiguren auch in Smartphone-Apps zu packen. Der Konzern befürchtete, dass es das eigene Geschäft mit Konsolen und Spielen dafür aushöhlen könnte, wenn die Nutzer stattdessen auf dem Handy spielen.
Ein Konsolenspiel kostet 30 bis 70 Euro, während man auf Smartphones die Games kostenlos oder zumindest deutlich günstiger abgeben muss.
Nintendo musste die Zurückhaltung aber schließlich aufgeben, nachdem die Verkäufe der nur mäßig erfolgreichen Wohnzimmer-Konsole Wii U und auch des mobilen Nintendo 3DS absackten.
Smartphone-Spiel soll neue Nutzer an die Konsolen locken
Ende vergangenen Jahres kam Super Mario als erste von Nintendos Figuren auf das Smartphone. Die App wurde laut Nintendo 150 Millionen Mal heruntergeladen, wie viele Nutzer die rund zehn Dollar bzw. Euro für die Freischaltung des gesamten Spiels bezahlten, wurde bisher nicht bekannt.
Die "Zelda"-Serie ist eines der ertragreichsten Zugpferde von Nintendo. Die von Fans jahrelang erwartete neue Ausgabe kam zusammen mit der neuen Nintendo-Konsole Switch auf den Markt trug dazu bei, ihren Start zum Erfolg machen.
Während im ersten Monat 2,74 Millionen Switch-Konsolen abgesetzt wurden, ging das separat verkaufte "Zelda"-Spiel "Breath of the Wild" sogar 2,76 Millionen Mal über den Ladentisch.
Einige Spieler müssen es sich schon besorgt haben, noch bevor sie eine Switch-Konsole erwarben. Nintendos Hoffnung ist jetzt, dass die Smartphone-Spiele es sogar schaffen könnten, neue Nutzer für die Konsolen zu gewinnen. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.