(cfl) - Das "@"-Zeichen feiert seinen 40. Geburtstag: Seit 1971 schwirrt das Symbol auf Computern herum und hat seitdem viele sehr unterschiedliche Namen bekommen.
In Deutschland heißt es hin und wieder Klammeraffe, in anderen Ländern bezeichnen die Nutzer das "@" (auf Englisch "at") als "Elefantenrüssel", "Affenschwanz", "Schlange" oder "Maus". Schuld an dieser Misere ist der Informatiker Ray Tomlinson, der 1971 erstmals das Zeichen zum Trennen von Nutzern und Hosts anlegte. So brachte er zum Ausdruck, dass der Computer-User XY auf dem und dem Host angelegt war (XY@dem-und-dem).
"Es ist die einzige Präposition auf der Tastatur", zitiert die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) folgerichtig den Entdecker Ray Tomlinson, der noch immer in Cambridge für Raytheon BBN Technologies arbeitet. Davor benutzen Kaufleute das "@" als Mengenzuordnung, also etwa "vier Zitronen @ 20 Cent".
Mit der Einführung des Symbols in die Computertechnologie kam jedoch die drängende Frage auf, was für einen Namen das Zeichen bekommen solle. "Die Sprache sieht in dem Zeichen etwas aus der eigenen Kultur", berichtet die Sprachforscherin Karen Steffen Chung der "SZ". "Was den Menschen vertraut ist, variiert stark, und so kamen all diese verrückten Bezeichnungen heraus."
Das russische "Hündchen" ist in Israel ein "Strudel" und in Norwegen eine "Alpha Locke", in Tschechien sogar ein "Rollmops". In Schweden gibt es mehrere Begriffe parallel nebeneinander, wie die Linguistin von der Universität Taipeh der "SZ" mitteilte. Je nachdem heißt das "@" dort "Elefantenrüssel", "Elefantenohr", "Affenschwanz", "Katzenpfote", "Katzenschwanz", "Brezel" oder "Kanelbulle", ein schwedisches Zimtgebäck.
Ray Tomlinson ging es 1971 schlicht darum, dass Orte und Personen nicht durcheinander gebracht wurden. Der Engländer ist selbst erstaunt, was sich aus dem Zeichen entwickelt hat. Der "SZ" sagte er: "Es ist ein einfaches Symbol, es wurde adoptiert und wurde zum Sinnbild für alles, was mit Computern zu tun hat".
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