Das Internet wird in Zukunft auch unseren Straßenverkehr massiv ändern. Wir zeigen, wie die Vernetzung Auswirkungen auf Autos, Ampeln und auch Fußgänger haben wird.

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Autonomes Fahren ist ein Trendthema. Denn seit sich Firmen wie Google und Apple ein Wettrennen um selbstfahrende Autos liefern und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt in Bayern ein Teil der A9 zur Teststrecke für solche Wagen ausgebaut hat, ist es nur eine Frage der Zeit, bis Autos keine Fahrer mehr brauchen. Ab dem Jahr 2021 sollen sogar die ersten Fahrzeuge autonom durch Innenstädte fahren können, was eine ziemliche Intelligenz für die Steuerung voraussetzt.

Das vernetzte Auto

Doch wie groß ist das Potenzial, wenn die Autos nicht nur intelligent werden und selbst fahren können, sondern sich auch noch untereinander unterhalten und vernetzten? Das sieht man derzeit auf einer Teststrecke in Aldenhoven bei Aachen, wo ein Mobilfunknetzbetreiber die Strecke mit neuester Netztechnik ausgerüstet hat. Der Grund hinter dem Vorhaben: Von 2018 an müssen alle EU-Neuwagen mit einer SIM-Karte ausgestattet sein.

Das ermöglicht neben einem Notfall-Funk natürlich jede Menge Kommunikation zwischen den verschiedenen Fahrzeugen auf der Straße. Überholt ein Auto einen langsamen LKW in einer unübersichtlichen Kurve, sieht der Autofahrer beispielsweise über die Frontkamera des Lastwagens in seinem eigenen Cockpit, dass kein Gegenverkehr kommt. Sollte dennoch plötzlich ein Fahrzeug aus einem versteckten Winkel auftauchen, legen beide Autos eine Vollbremsung hin, selbst wenn der Fahrer auf dem Gaspedal steht.

Voraussetzung dafür ist natürlich ein flächendeckendes Mobilfunknetz, das sogar bei 200 Kilometern pro Stunde auf der Autobahn noch reibungsfrei funktioniert. Nur so wäre eine sichere Verkehrsführung gewährleistet.

Die intelligente Ampel

Auch andere Verkehrsteilnehmer sollen Teil des vernetzten und somit sicheren Straßenverkehrs werden: nämlich die Fußgänger. Die holländische Stadt Tilburg testet gerade, ob sie die Grünphase an Ampeln individuell an die Bedürfnisse einzelner Passanten anpassen kann.

Sind gerade viele Menschen morgens hektisch auf dem Weg ins Büro, kann die Grünphase schneller vorbei sein, als wenn sich beispielsweise nachmittags ein gehbehinderter Mensch der Ampel nähert. Dazu brauchen die Fußgänger eine App namens Crosswalk, in der jeder seine eigene Gehgeschwindigkeit festlegen kann. Steht man an einer Ampel, unterhält sich diese mit der App und passt die Schaltung dementsprechend an - eine Funktion, die in einer immer älter werdenden Gesellschaft sicherlich das Leben einiger Menschen in der hektischen Stadt erleichtern könnte.

Smart Car zum Selberbauen

Doch auch wenn viele der Dinge nach Science Fiction klingen und noch weit weg erscheinen, oder unter Umständen nie umgesetzt werden, gibt es für Fans von intelligenten Autos gute Nachrichten: Man muss nicht einmal einen neuen Wagen kaufen, um in den Genuss eines Smart Cars zu kommen - zumindest in gewissen Teilen.

Es gibt in der Tat Nachrüst-Sets, die vielen Gefährten eine kleine Portion Intelligenz verleihen, wie etwa "Pace Link". Hier stöpselt man einen Dongle an den ODB-2-Port seines Autos ein und erhält über die Analysefunktion viele Informationen, die das Auto über Sensoren misst, die aber nicht immer im Cockpit angezeigt werden.

So erfahren Sie beispielsweise nach der Installation der App auf dem Smartphone den genauen Benzinverbrauch, die Reichweite in Kilometer aber auch die Motorauslastung und die Öltemperatur. Neben einer praktischen Find-my-car-Funktion ist das Fahrtenprotokoll für diejenigen interessant, die ihr Auto beruflich nutzen. Ein kleiner, aber sicherer Schritt in das Autofahren der Zukunft.

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