Berlin (dpa/tmn) - Texte und Tabellen: Seit den Urzeiten der Heimcomputers gehören sie zu den Kernaufgaben des eigenen PCs. Daran hat sich über die Jahre nicht viel geändert. Auch heute ist auf vielen Rechnern noch irgendeine Form von Office-Software installiert.
Allmächtiger Platzhirsch dabei ist Microsofts Paket aus Word, Excel, Powerpoint und weiteren Anwendungen. Seit ein paar Jahren verkauft das Unternehmen den Klassiker unter dem Namen Office 365 und in einem Abo-Modell: Kunden kaufen das Programmpaket nicht mehr einmal, stattdessen zahlen sie mindestens 69 Euro pro Jahr. Damit ist Microsoft nicht alleine, unter anderem setzt auch Adobe mit Programmen wie Photoshop auf Jahresgebühren.
Vorteile hat das neue Modell erst einmal für den Verkäufer: "Aus Anbietersicht ist ein Abonnement-Modell für Software attraktiv, weil sich hierdurch regelmäßige Einnahmen generieren lassen, mit denen besser kalkuliert und geplant werden kann", sagt Frank Termer, Bereichsleiter Software beim Branchenverband Bitkom. Nutzer können von regelmäßigen Updates für mehr Sicherheit oder neuen Funktionen profitieren.
Auf Dauer ist ein Office-Abo teurer als der Einzelkauf - zumindest für Nutzer, die eigentlich nur Word und vielleicht noch Excel und Powerpoint nutzen. Ein Paket nur damit gibt es bei Microsoft nämlich auch noch zum Einzelkauf, wenn auch gut versteckt. Mit 150 Euro ist Office Home & Student 2016 zwar nicht gerade günstig, drei Jahresgebühren sind aber deutlich teurer.
Viele Nutzer brauchen die Vielfalt von Funktionen in Microsofts Office aber gar nicht. Wer nur ab und zu mal einen Brief schreiben oder das Haushaltskonto in Excel verwalten will, hat andere Möglichkeiten, sagt Panagiotis Kolokythas, Redakteur von "PC Welt". Solchen Nutzern empfiehlt er eher die kostenlosen Alternativen LibreOffice und OpenOffice.
Gemein ist beiden Paketen, dass sie von der Textverarbeitung über die Tabellenkalkulation bis zum Powerpoint-Pendant alle Grundfunktionen mitbringen und neben Windows auch für den Mac und Linux verfügbar sind.
Auch als App für Android gibt es dagegen SoftMaker Office (rund 70 Euro) und dessen Gratis-Ableger FreeOffice, mit guten Testergebnissen unter anderem bei "c’t" und im "PC Magazin". Und wer Wert darauf legt, seine Dokumente an jedem Gerät abrufen zu können, wird vielleicht mit Google Drive und den eingebauten Office-Apps für PC, Smartphone und Tablet glücklich: Dort stehen die Cloud-Funktionen im Mittelpunkt.
Eine Alternative dazu ist Microsofts Office Online, dass sich in Kombination mit OneDrive auch ohne kostenpflichtiges Abo nutzen lässt. Und für Mac-Nutzer gibt es schließlich noch Apples hauseigene Office-Programme Pages, Numbers und Keynote. "So lange Sie nur in der Apple-Welt sind, ist das eigentlich das gleiche", sagt Panagiotis Kolokythas.
Probleme gibt es mit der Apple-Software aber, wenn man damit erstellte Dokumente zum Beispiel am Windows-PC oder anderswo nutzen will. Auch Apple hat mit iWork zwar eine eigene Cloud-Variante, "Funktionsumfang und Bedienbarkeit sind da aber sehr abgespeckt und für Windows-Nutzer auch ungewohnt", sagt Kolokythas.
Bei anderen Office-Alternativen ist das Öffnen und Bearbeiten von Dokumenten der Konkurrenz dagegen kaum noch ein Problem, so der Experte. Schwierigkeiten kann es höchstens bei Details wie markierten Änderungen und Kommentaren in Dokumenten oder beim Konvertieren hochkomplexer Excel-Tabellen geben. Ansonsten steht dem Wechsel vom Abo in die Cloud und zurück aber kaum etwas im Weg. © dpa
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