Berlin (dpa/tmn) - Alles ist nach Anleitung aufgebaut, der Router hängt an der Buchse, und die richtigen Lämpchen leuchten. Doch irgendwie kommt das WLAN nicht in Fahrt. Downloads dauern ewig, Filmstreams bleiben stehen, in der Küche gibt es kein Netz. Das kommt häufiger vor als man denkt.
Die gute Nachricht: Man kann etwas tun. Das Wichtigste für ein fehlerfreies Drahtlosnetzwerk ist der Standort des Routers. "Bringen Sie das WLAN da hin, wo Sie es brauchen", sagt Ernst Ahlers von der Computerzeitschrift "c't". Wer das Netz hauptsächlich im Wohnzimmer nutzt, sollte deshalb am besten auch dort den Router platzieren. Das geht natürlich nicht immer. "Man hat bei der Stelle eigentlich kaum eine Wahl, weil der Router dort platziert werden muss, wo die Telefonleitung ankommt", sagt Tomasz Czarnecki aus dem Testcenter der Fachzeitschrift "Chip". Für die richtige Platzierung gibt es aber ein paar Grundregeln. Der Router sollte leicht erhöht und frei stehen. Außerdem sollten möglichst keine Pflanzen oder Metallgegenstände in direkter Nähe sein.
Auch die Ausrichtung ist wichtig. "Es kann schon helfen, den Router um 45 oder 90 Grad zu drehen", sagt Ahlers. Sind die Antennen frei einstellbar, findet man gute Konfigurationen in der Anleitung.
Diverse Einstellungen gibt es auch in der Router-Software. Ernst Ahlers empfiehlt ein personalisiertes WLAN mit eigenen Namen und Passwort. "Wenn der Nachbar den gleichen Routertyp verwendet, dann kann der Client nicht entscheiden: Nimmt er das WLAN "Fritz!Box 7490" des Nachbarn oder das WLAN "Fritz!Box 7490" von Ihnen." Ansonsten finden moderne Router die wichtigen Einstellungen meist automatisch.
Generell gibt es für WLAN zwei Frequenzbänder: 2,4 Gigahertz (GHz) und 5 GHz. "5 GHz ist sinnvoll, wenn ich viele Daten über eine kürzere Entfernung übertragen will", sagt Dirk Böttger, Leiter Endgeräte Festnetz bei der Deutschen Telekom. Im 2,4-GHz-Band können mehr Geräte Störungen verursachen - etwa Babyphones, Mikrowellen oder Bluetooth-Kopfhörer. Dafür ist die Reichweite höher. Moderne Router bieten meistens beide Bänder an. Je nach unterstütztem Gerät wird das jeweils bessere Frequenzband gewählt.
Die Frequenzbänder selbst sind noch einmal in Kanäle unterteilt. Hier drohen weitere Störungen. Etwa wenn zwei Netzwerke auf dem gleichen Kanal funken. Der Expertenrat: Am besten dem Router die Kanalwahl überlassen. "Die beste Chance ist, die Automatik eingeschaltet zu lassen und zu hoffen", sagt Ahlers. Auch Dirk Böttger empfiehlt die Automatik für Einsteiger: "Für jemanden, der sich damit auskennt, kann es aber durchaus sinnvoll sein, dass er sich über eine feste Kanalwahl Gedanken macht."
Einen Überblick über WLAN-Netze in der Nachbarschaft und die von ihnen genutzten Kanäle bieten meist die Router-Software oder spezielle Smartphone-Apps. "Für Android zum Beispiel die DSL-Hilfe App der Telekom, WiFi Analyzer oder Coverage Mapper, wo ich feststellen kann, wer noch auf meinem Kanal unterwegs ist", sagt Böttger. "Meistens ist es tatsächlich so, dass das ganze Frequenzband von irgendwelchen WLAN-Netzen belegt ist", sagt Czarnecki. "Aber ich sehe immer Bereiche, in denen die Störungen von anderen WLANs am schwächsten sind." Hier könnte der eigene Funkverkehr besser fließen.
Auch die Reichweite des Netzwerks lässt sich steigern mit Repeatern oder Access Points steigern. Access Points werden per Netzwerkkabel oder über einen Powerline-Adapter durch das Hausstromnetz mit dem Router verbunden. Rund um ihren Standort bieten sie dann einen weiteren drahtlosen Zugang zum Netzwerk. WLAN-Repeater nehmen das Funksignal des Netzwerks auf und verstärken es. Vorteil der Repeater: Sie sind günstiger und einfach zu installieren. Weil sie allerdings sowohl mit dem Router als auch mit dem verbundenen Gerät kommunizieren müssen, halbieren die meisten handelsüblichen Geräte die mögliche Datenübertragungsrate im von ihnen versorgten Bereich. © dpa
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