Der Künstler Christopher Stoll will Kindern zeigen, wie toll Biologie ist. Dafür hat er sich etwas ganz Besonderes überlegt: Er hat auf seinem iPad die Anatomie von Pokémon gezeichnet und seine Kunstwerke auf Instagram hochgeladen.
Egal ob Pikachu, Shiggy oder Bisasam: Christopher Stoll zeigt Pokémon, wie sie zuvor noch niemand gesehen hat. Und zwar mit Haut und Knochen, mit Fleisch, Adern und Blut.
Der US-Amerikaner hat auf seiner Website alle 151 Pokémon der ersten Generation gezeichnet. Und nicht nur das: Zusätzlich zu seinen anatomischen Zeichnungen hat er ausführliche Beschreibungen der einzelnen Körperteile geliefert. So steht auf Pikachus dreizackigem Schwanz beispielsweise: "Der flache Schwanz der Kreatur ist gut bemuskelt und kann sowohl zum Gewichtsausgleich, als auch zur Verteidigung verwendet werden."
Stoll hat vor acht Monaten damit angefangen, diese Bilder in seiner Freizeit anzufertigen, um Kindern zu helfen, sich für Biologie und Körpersysteme zu interessieren. Seither kursieren seine Zeichnungen im Web. Sogar für das Ei-Pokémon "Togepi" soll er ein Skelett entworfen haben. Die Illustrationen sind dafür auch als GIF-Dateien veranschaulicht. Das heißt, man sieht wie sich die Pokémon in einer Art Diashow "verwandeln".
Stoll selbst sei ein "reisender Autor und Illustrator", wie er auf seiner Website schreibt, "der das Land in einem alten Schulbus, den er zu einem mobilen Studio und Apartment umgebaut hat, ständig bereist." Er habe keine Zeit und auch nicht das Geld für teure Tablets. Deswegen habe er seine Zeichnungen mit einem "Secondhand iPad" erstellt.
Da er selbst begeisterter Hobby-Biologe ist, will er seine Leidenschaft an die Leute weitergeben - und das mit Hilfe seiner Zeichnungen. "Ich liebe es, mich in bizarre, wissenschaftliche Möglichkeiten zu vertiefen. Ich will die vorgegebenen Systeme, die fiktive Welten entstehen lassen, verstehen und untersuchen", sagt er. "Deswegen verbringe ich meine Freizeit damit, hypothetische Dekonstruktionen zu schaffen, die das Innere von fiktiven Charakteren und Kreaturen zeigen." Lange Rede, kurzer Sinn: Stoll schafft es tatsächlich, dass man die Welt mit anderen Augen sieht.
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