Der italienische Karosserieschneider Zagato ist bekannt für seine eigenwilligen Formen und Designansätze. Das gilt auch für das jüngste Projekt der Italiener – den AGTZ Twin Tail. Basis für das Sportwagenprojekt ist die Alpine A110 (siehe Video unten). Inspiration liefern die zwei LeMans-Renner, mit denen die Franzosen in den Jahren 1968 und 1969 an der Sarthe angetreten waren.
Video: Im Video: Alpine A110 R Le Mans
Rennwagen liefern Inspiration
Der A220 trat zunächst mit einem langgestreckten, aerodynamisch günstigen Heck an, wie es heute als Vorbild für viele Speedtail-Sportwagen dient. Der erhoffte Erfolg blieb aus, also versuchte man es mit einem kupierten Hinterteil. Diese Version zeigte sich zwar konkurrenzfähiger, war aber auch kein Überflieger. Insgesamt wurden acht A220 gebaut, von denen nur vier bis heute überlebten.
Nase deutlich gestreckt
Zagato greift nun in seinem AGTZ Twin Tail beide Heckgestaltungen auf und bringt sie in einem Modell zusammen. Aber starten wir am Vorderwagen. Die deutlich längere Schnauze bestückt Zagato mit ovalen Doppel-Scheinwerfereinheiten, die in stärker ausmodellierte Radläufe übergehen. Die Nase wurde spitzer und duckt sich tiefer. Die Luft, die durch das große Kühlermaul eintritt, durchströmt die Front und entweicht durch große Öffnungen in der vorderen Haube. Neu geformte Sicken in den Flanken münden in Luftschächte vor den Hinterrädern. Die grifflos gestalteten Türen kennzeichnen kecke Aufwärtsschwünge im hinteren Bereich. Für eine Visier-Optik sorgen eine neu gezeichnete Windschutz- sowie neue Seitenscheiben, die so gestaltet sind, dass sie die A-Säule verschwinden lassen. Typisch Zagato ist das Double-Bubble-Dach, das sanft zum neuen Heck mit den weit ausgestellten Radläufen überführt.
Langheck ist abnehmbar
Hier kommen wir zum eigentlichen Clou des AGTZ Twin Tail. Die kurze Variante zeigt eine wie mit dem Beil behauene scharfe Kante. Die Kotflügelenden zieren kleine Dreiecke, darunter sitzen schlitzförmige LED-Schlussleuchten. Komplett als Diffusor aus Sichtcarbon ausgeführt präsentiert sich der untere Teil der Schürze, die ein trapezförmiges Auspuffendrohr ins Zentrum stellt. Soll der AGTZ Twin Tail als Langheck punkten, so wird einfach ein komplett neu gestaltetes Heckteil angedockt. Das beschert der A110 lange Heckflossen, die an den Enden senkrechte LED-Rückleuchtenstreifen sowie im unteren Bereich zusätzliche Entlüftungsöffnungen integrieren. Zwischen den Heckflossen spannt sich eine scharfe Abrisskante auf. Darunter streckt sich der Diffusor bis tief unter das Auto. Einen adäquaten Ruheplatz findet das abgenommene Heckteil auf einem speziellen Ständer.
Extrem limitiert, extrem teuer
Der AGTZ Twin Tail ist aber nicht nur eine Fingerübung von Zagato. Von der Doppel-Heck-Kreation sollen 19 Exemplare gebaut werden. Die Serienversion wird auf dem Concorso d’Eleganza Villa d’Este im Mai 2024 Premiere feiern. Natürlich wird jedes Exemplar nach Kundenwunsch gestaltet. Zagato bietet beispielsweise ein Außendekor, das sich an den Look der Rennwagen anlehnt. Ausgefallen, wie das Gesamtkonzept, ist auch der Preis, den Zagato für den AGTZ Twin Tail aufruft. Mit einem Grundpreis von 650.000 Euro ist der alles andere als günstig. Dennoch wird er mit Sicherheit 19 Liebhaber finden. © auto motor und sport
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