Ein tragischer Unfall mit Todesfolge im südkoreanischen Hyundai-Werk Ulsan stellt die Sicherheit der dort eingesetzten Klimakammer infrage. Die Ermittlungen laufen noch.

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Hyundai-Mitarbeiter haben die drei Ingenieure regungslos in besagter Umweltkammer aufgefunden – Ärzte im Krankenhaus konnten nur noch ihren Tod feststellen. Die Männer im Alter zwischen dreißig und vierzig Jahren wollten an einem Auto einen Umwelttest durchführen. Nachdem die beiden Hyundai-Forscher und ein externer Ingenieur die Kammer nicht rechtzeitig verlassen hatten, waren Kollegen stutzig geworden und hatten nach den dreien gesehen. Ersten Berichten aus koreanischen Medien zufolge könnten sich giftige Gase in der Klimakammer angesammelt haben, woran die drei Männer erstickten.

Umweltkammer zur Simulation extremer Wetterbedingungen

Der Autohersteller nutzt die Umweltkammer, um die Auswirkungen von simulierten Klimabedingungen auf die Fahrzeugprototypen zu testen. Dazu zählen beispielsweise extreme Hitze, Kälte oder auch Feuchtigkeit. Diese Kammern können Temperaturbereiche von minus 40 Grad bis plus 180 Grad sowie Luftfeuchtigkeiten von zehn bis 98 Prozent simulieren. Die Nutzung von Umweltkammern erfordert strenge Sicherheitsprotokolle, da unzureichende Belüftung oder Fehlfunktionen zu lebensbedrohlichen Situationen führen können. Die Wartung und die Einhaltung von Sicherheits-Standards gilt bei solchen Einrichtungen als besonders wichtig.

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Experten untersuchen den Unfall

"Hyundai Motor Company ist zutiefst betrübt über den Vorfall, der sich in unserem Werk in Ulsan, Südkorea, ereignet hat", teilte Hyundai in einer Erklärung gegenüber Reuters mit und ergänzt, man werde mit allen zuständigen Behörden zusammenarbeiten, um die Ursache für diesen Vorfall zu ermitteln. Die südkoreanischen Behörden haben bereits Ermittlungen eingeleitet. Experten untersuchen derzeit die Funktion der Umweltkammer und die Einhaltung bestehender Sicherheitsvorschriften. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass die Kammer möglicherweise nicht mit ausreichenden Belüftungssystemen ausgestattet war oder dass ein Bedienfehler vorlag. Das Werk in Ulsan ist ein zentraler Bestandteil der Hyundai-Produktionskette, mit einer jährlichen Kapazität von etwa 1,5 Millionen Fahrzeugen.

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