Der Wunsch nach einer auffälligeren Optik und mehr Leistung ist vermutlich so alt wie die Geschichte des Automobils. Tuning ist eine probate Möglichkeit, die Charakteristika eines Automodells so zu verändern, wie man es gerne hätte. Doch was muss man dabei beachten? Was ist erlaubt und was nicht? Der GTÜ klärt auf und steht mit hilfreichen Tipps zur Seite.

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Die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) ist eine der möglichen Anlaufstellen, wenn es darum geht, vorgenommene Modifikationen an Fahrzeugen zu begutachten und abzunehmen. Die Institution kann daher mit kompetentem Fachwissen und hilfreichen Tipps rund um das Thema Tuning weiterhelfen. Im Folgenden daher ein Überblick über allgemeine Grundlagen zu Fahrzeugmodifikationen sowie den Besonderheiten bei bestimmten Änderungen.

Sicheres Tuning: Niemals ohne Genehmigung oder Gutachten!

Grundregel für sicheres Tuning ist es, sich an die geltenden Vorschriften bezüglich Gutachten und TÜV-Abnahmen zu halten. "Denn nicht alles was gefällt, cool aussieht oder einen heißen Sound verspricht, ist auch erlaubt", warnt die GTÜ. Nicht erlaubte Modifikationen lassen die Betriebserlaubnis des Pkw erlöschen. Doch viel schlimmer: Sie können bei sicherheitsrelevanten Änderungen viel falsch machen und sich sowie andere Verkehrsteilnehmer gefährden.

Auf Produkte namhafter Hersteller setzen

Der Rat der Experten lautet daher: Niemals ohne Abstimmung mit einem Sachverständigen tunen! Des Weiteren sollten Sie nicht nur bei sicherheitsrelevanten Bauteilen auf Produkte namhafter Hersteller setzen. Diese sind evtl. etwas teurer, sind aber mit entsprechender Erfahrung und Expertise - zum Beispiel aus dem Motorsport - entwickelt.

Mehr Leistung und Sound: Motor-Tuning und Sportauspuff

Um die Leistung des eigenen Fahrzeugs zu steigern, hat sich in den letzten Jahren vor allem das Chiptuning etabliert. Damit lassen sich Leistungszuwächse von rund 20 bis 40 Prozent erzielen. Ein solcher Eingriff in die Motorsteuerung sollte nur in spezialisierten Betrieben erfolgen. Achten Sie bei der Auswahl zum Beispiel auf eine ISO-Zertifizierung und eine optionale Garantie auf Motor, Getriebe und Antrieb.

Auch Kompressor-Kits zur Leistungssteigerung und Sportauspuffanlagen lassen Sie am besten in einer Fachwerkstatt einbauen. Nehmen Sie Änderungen an Motor und Abgassystem vor, achten Sie darauf, dass die entsprechenden Gutachten aufeinander abgestimmt sind.

Bessere Fahrleistungen: Änderungen an Fahrwerk und Bremsen

Eine Tieferlegung gehört sicherlich zu den begehrtesten Modifikationen in der Tuningszene. Ebenso wie den Einbau leistungsstärkerer Bremsen sollten Sie aber auch die Änderungen am Fahrwerk von Experten vornehmen lassen. Eine Montage neuer Federbeine ist laut GTÜ nicht einfach und kann Laien schnell überfordern. Beim Umstieg auf größere Bremsscheiben oder Mehrkolben-Bremssättel könnten Nicht-Profis hingegen folgenschwere Fehler bei der Montage oder der Entlüftung der Bremsen machen.

Optik-Tuning: Folierung ist ohne Betriebserlaubnis möglich

Ein Tipp für recht unkompliziertes Optik-Tuning: Für eine Fahrzeugfolierung ist laut GTÜ keine Betriebserlaubnis erforderlich. Komplizierter wird's, wenn Komponenten ergänzt werden sollen - zum Beispiel Spoiler oder Schweller. Dabei muss es sich immer um fahrzeugtypkonforme Teile halten. Die Montage muss gewissenhaft durchgeführt und die Arbeit schließlich vom TÜV abgenommen werden. Übrigens: Selbst mit Teilegutachten kann die letztendliche Eintragung nicht immer garantiert werden, informiert die GTÜ. Denn es kommt bei umfangreichen Tunings immer auf die Kombination verschiedener Fahrzeugänderungen an.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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