Kurz vor dem Facelift führt Tesla mehrere Neuerungen beim Model Y ein. Eine weitere Modellvariante kommt besonders weit und eine dritte Sitzreihe ist verfügbar.

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Seit etwas mehr als zweieinhalb Jahren bietet Tesla das Model Y (im Video geht es um die US-Version) in Deutschland an. Folgerichtig steht bald das erste große Facelift an. Die grundlegende Überarbeitung des Elektro-SUV läuft bei Tesla unter dem internen Code "Project Juniper" (ins Deutsche übersetzt: Projekt Wacholder). Die ersten Facelift-Model-Y sollten Medienberichten zufolge im Sommer in China auf den Markt kommen, lassen jedoch noch immer auf sich warten. Wenn es einmal so weit ist, dürfte die Tesla-Gigafactory in Grünheide die Produktion daraufhin zeitnah ebenfalls umstellen. Wann genau in Brandenburg die ersten aufgefrischten Model-Y-Exemplare gefertigt werden sollen, lässt sich Tesla bislang allerdings nicht entlocken.

Video: Bloch reagiert auf Tesla Model Y Reichweitentest

Neue Version "Maximale Reichweite Hinterradantrieb"

Bis es so weit ist, buhlt der Elektro-SUV noch ein paar Monate in bekannter Form um Käuferinnen und Käufer. Um das Model Y interessant zu halten, schraubt Tesla nicht nur kontinuierlich an den Preisen, sondern führte im Frühjahr 2024 eine neue Modellvariante ein. Die Version mit dem sperrigen Beinamen "Maximale Reichweite Hinterradantrieb" verfügt über nur einen Motor an der Hinterachse, allerdings über den großen Akku, und soll mit diesem Paket eine WLTP-Reichweite von 600 Kilometern schaffen. Damit kommt sie deutlich weiter als das zweimotorige und 378 kW (514 PS) starke Pendant "Maximale Reichweite Allradantrieb", das je nach Räderwerk maximal zwischen 533 und 565 Kilometer schafft. Wie bei allen Model-Y-Darreichungsformen beträgt die maximale Ladeleistung bei den Long-Range-Varianten 250 kW.

Indem nur eine E-Maschine Energie aus dem Akku zieht, sinkt der Stromverbrauch auf 14,9 kWh/100 km. Die serienmäßige Wärmepumpe und die Leichtlaufreifen leisten ebenso ihren Beitrag zur guten Energieeffizienz. Wanderdünen-Fahrleistungen muss angesichts des einmotorigen Antriebs-Layouts freilich niemand fürchten. Den Null-auf-Hundert-Sprint schafft das Tesla Model Y Maximale Reichweite Hinterradantrieb in 5,9 Sekunden; der vierradgetriebene Bruder absolviert die Übung neun Zehntelsekunden schneller. Beim Topspeed herrscht Gleichstand (217 km/h).

Basis- und Performance-Version des Model Y

Zusätzlich zu den beiden Long-Range-Varianten bietet Tesla das Model Y hierzulande in zwei weiteren Versionen an. Beim Einstiegsmodell installiert der Hersteller einen 220 kW (299 PS) starken Motor an der Hinterachse und kombiniert diesen mit einem kleineren Akku. Das resultiert in einer WLTP-Reichweite von 455 Kilometern, in einem Null-auf-Hundert-Wert von 6,9 Sekunden und in einer Höchstgeschwindigkeit von 217 km/h. Am anderen Ende des Leistungsspektrums befindet sich die Performance-Variante mit 393 kW (534 PS), die den Standardsprint in 3,7 Sekunden schafft und einen Topspeed von 250 km/h erreicht. Die WLTP-Reichweite des von außen an den 21-Zoll-Rädern im Turbinen-Design (die anderen Model Y rollen auf 19- oder 20-Zöllern), roten Bremssätteln und dem Carbon-Heckspoiler erkennbaren Topmodells beträgt 514 Kilometer.

Innenraum

Sieht man von der Leichtmetall-Pedalerie der Performance-Version ab, gleichen sich alle Model-Y-Varianten von innen. Auf den ersten Blick sind keine Knöpfe zu erkennen, bis auf den Schalter für den Warnblinker. Der ist wie beim Model 3 im Dachhimmel verbaut. Ein 15-Zoll-Bildschirm dient als Schnittstelle für die Bedienelemente des Autos. Ebenfalls wie das Model 3 benötigt das Model Y keine Schlüssel. Automatisch verbindet sich der Tesla mit dem Smartphone des Fahrers oder der Fahrerin. Somit lässt sich das Auto entspannt vom Handy aus öffnen und schließen. Alternativ können Schlüsselkarten im Kreditkarten-Format zum Öffnen, Schließen und Starten verwendet werden.

Ursprünglich hatte Tesla das Model Y mal als Siebensitzer angekündigt, dann aber hierzulande viele Jahre nur mit fünf Sitzplätzen angeboten. Im letzten Quartal 2024 kommt sie jedoch endlich, die dritte Reihe mit zwei weiteren, aus dem Kofferraumboden ausklappbaren und nach vorn gerichteten Sitzen. Um sie zu erreichen, gleiten und klappen auf Knopfdruck die Plätze der zweiten Reihe nach vorn. An zwei zusätzliche USB-C-Anschlüsse in diesem Bereich hat Tesla ebenfalls gedacht.

Dimensionen, Gewichte, Innenmaße

Das Tesla Model Y ist 4,75 Meter lang, 1,98 Meter (Außenspiegel eingeklappt) oder 2,13 Meter (Außenspiegel ausgeklappt) breit und gut 1,62 Meter hoch. Das Gewicht variiert je nach Modellvariante zwischen 1.909 (Basismodell) und 1.979 Kilogramm (Maximale Reichweite AWD). Für das Gepäck stehen insgesamt 2.158 Liter an Stauvolumen zur Verfügung, wobei kompakte Utensilien ebenfalls unter der vorderen Haube im 117 Liter großen "Frunk" untergebracht werden können. Beim Siebensitzer schrumpft das maximale Gepäckvolumen auf 2.040 Liter, wobei hinter den ausgeklappten Sitzen der dritten Reihe immerhin 363 Liter zur Verfügung stehen. Bei fünffacher Bestuhlung schluckt der Kofferraum 753 Liter.

Preise und Sonderausstattungen

Nach einem zuletzt stetigen Auf und Ab scheinen die Model-Y-Preise inzwischen ein stabiles Niveau erreicht zu haben. Die beiden hinterradgetriebenen Versionen kosten mindestens 44.990 (Basismodell) oder 48.990 Euro (Maximale Reichweite Hinterradantrieb). Das allradgetriebene Long-Range-Modell startet bei 54.990 Euro, während die Performance-Version ab 59.990 Euro erhältlich ist.

Die Möglichkeiten, Extrageld in das Model Y zu investieren, sind Tesla-typisch begrenzt. Aufpreise verlangen die Amerikaner für jede Lackierung, die nicht weiß ist, die 20-Zoll-Räder bei allen Nicht-Performance-Varianten (2.200 Euro), eine Anhängerkupplung (1.350 Euro) und das helle Interieur (1.200 Euro). Auch die beiden Zusatzsitze kosten extra. Sie sind vorerst nur für die Modellversion "Maximale Reichweite Allradantrieb" erhältlich, die sich damit auf 57.490 Euro verteuert.

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Autonome Fahrfunktionen

Hinzu kommen autonome Fahrfunktionen in Form des 3.800 Euro teuren erweiterten Autopiloten, der neben einem Abstandsregeltempomaten auch einen Notbrems-, Spurhalte- (mit Lenkeingriff) und Spurwechselassistenten beinhaltet. Perspektivisch sollen das automatische Parken und Herbeirufen integriert werden. Wer das größere, von Tesla etwas großspurig "Volles Potenzial für autonomes Fahren" genannte Paket bucht und das Model Y in vielen Situationen selbstständig fahren lassen möchte, zahlt 7.500 Euro extra.

Hinweis: In der Fotoshow verraten wir Ihnen, wie sich das Tesla Model Y Dualmotor Performance im Dauertest schlägt.  © auto motor und sport

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