Kirchseeon ist eine 9.500-Einwohner-Gemeinde im Osten von München und über die B 304 mit der bayerischen Landeshauptstadt verbunden. Am 20. Dezember 2023 wurde dort der erste stationäre Blitzer im Landkreis Ebersberg in Betrieb genommen.
Video: Tempolimit ungültig? Das gilt bei eingeschneiten Schildern
Erwischt trotz Hinweisschilder
Positioniert wurde er am Spannleitenberg, wo er den Verkehr auf der B 304 in beide Fahrtrichtungen überwacht. In unmittelbarer Umgebung befinden sich eine Grundschule und eine Kindertagesstätte. Die Bilanz der Tempomessanlage ist erschreckend. Allein in den elf Tagen bis zum Jahresende 2023 wurden 3.112 Tempo-Verstöße registriert, meldet die Süddeutsche Zeitung. Und das, obwohl die Blitzer-Stelle mit Schildern angekündigt wird. In 2.847 Fällen sei dabei ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet worden. In 13 Fällen müssen die Fahrzeugführer mit einem Fahrverbot rechnen. Die höchste gemessene Geschwindigkeit lagt 51 km/h über den an dieser Stelle erlaubten 50 km/h.
Wie die Süddeutsche weiter berichtet, stimmen die ersten Ergebnisse der neuen Messanlage Kirchseeons Bürgermeister Jan Paeplow (CSU) nachdenklich. Die Verkehrssituation am Spannleitenberg sei aber bereits in der Vergangenheit auffällig gewesen. Die Zahl an Geschwindigkeitsüberschreitungen sei schon längere Zeit deutlich zu hoch ausgefallen. Das sei besonders für die Kinder im Ort, die Schule und Kita besuchen, bedenklich. Vor der Installation der stationären Messanlage habe man daher versucht, mit anderen Mitteln entgegenzuwirken. Solange die Tempo-Verstöße weiter so hoch sind, soll die Messanlage weiter 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche in Betrieb bleiben.
Anlage bereits amortisiert
Die Bild-Zeitung hat anhand der pro Verstoß laut Bußgeldkatalog fälligen mindestens 30 Euro Bußgeld bereits eine Gesamtsumme von rund 100.000 Euro errechnet. In etwa diese Summe nennt Bürgermeister Paeplow auch als Anschaffungskosten für die Anlage. © auto motor und sport
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