SlyStyle Performance ist Spezialist für US-amerikanische Autos. Klar, dass man als Tuner mit so einem Fachgebiet nicht um die neue Chevrolet Corvette C8 herumsteuern kann. Entsprechend haben die Krefelder für den Mittelmotor-Sportwagen ein Tuning-Paket geschnürt, das die Stingray-Version samt Cabrio-Variante in der finalen Ausbaustufe nicht nur optisch näher an das derzeitige Topmodell rückt.
Zentrales Element ist dabei ein Aerodynamik-Kit, das die Corvette aggressiver aussehen lässt und auch in Sachen Aerodynamik nachschärft. Bei dessen Styling nehmen die Konstrukteure die an der C8 allgegenwärtigen Winkel-Akzente auf, welche nun ein noch stetiger wiederkehrendes Motiv bilden. Die neue Frontschürze lehnt sich optisch an das Z06-Pendant an und lässt sich mit seitlichen Flaps sowie einem neu gestalteten Frontsplitter kombinieren. Hinter dem zentralen Gitter fängt ein "Air Duct" die einströmende Luft auf und kanalisiert sie so, dass er die offene Stingray windschlüpfiger macht. Die Heckschürze greift mit ihren Diffusor-Elementen den vorn begonnenen Look auf.
Heckflügel: Dezent oder expressiv
An den Flanken gibt es neue Außenspiegelkappen sowie Seitenschweller-Verkleidungen mit vor den Hinterrädern aufragenden Finnen. Beim Heckflügel kann sich die Kundschaft zwischen zwei Varianten entscheiden: Neben einer dezenten Lippe bieten die Krefelder einen geschwungenen XL-Flügel im Z06-Style an. Deren pfeilförmige seitliche Enden werden eine Handbreit tiefer von glanzschwarzen Blenden an den Heckleuchten ergänzt. Alle Anbauteile werden in einer CFK/GFK-Kombination gefertigt, kommen mit Gutachten und werden überwiegend an den werksseitigen Befestigungspunkten montiert. Ein Flügeltür-Umbau mit TÜV-Segen befindet sich derzeit in der Vorbereitung.
Beim Räderwerk greift SlyStyle ins Regal von Felgenhersteller Schmidt. Am roten Corvette-C8-Stingray-Exemplar sind satinschwarze Drago-Einteiler in den Dimensionen 9x20 Zoll (Vorderachse) und 11,5x21 Zoll (Hinterachse) zu erkennen. Beim blauen Exemplar kommen Schmidt-TwentyOne-Felgen zum Einsatz, die nicht nur ein spezielles Hochglanz-Finish aufweisen, sondern vorn einen Tick breiter sind (9,5 Zoll) und hinten exakt den Eckdaten der roten Schwester entsprechen. Aufgezogen werden jeweils vorn 255/30-R20er-Reifen; hinten spannen sich 325/25er-Walzen über die Aluräder. Übrigens: SlyStyle bereitet bereits die Adaption für das Raddesign eines anderen Felgenherstellers für die Corvette C8 vor.
Saugmotor-Tuning für den LT2-V8
Speziell für Fahrzeuge mit dem werksseitigen Front-Lift-System konzipiert wurden Tieferlegungsmanschetten aus Edelstahl, welche für eine Absenkung um rund 20 Millimeter an der Vorderachse sorgen und mit einem Teilegutachten abgesegnet sind. An der Hinterachse ist die Tieferlegung bei Fahrzeugen mit dem Z51-Paket werksseitig um bis zu 20 Millimeter justierbar. Alternativ sind verstellbare Gewindefedern wählbar. Auch um die Bremsen kümmert sich SlyStyle: Stahlflex-Leitungen optimieren Druckpunkt und Maximalkraft der Anlage rundum, während Keramik-Beläge die Verschmutzung durch Bremsstaub reduzieren.
Dem 6,2 Liter großen V8 (Werkscode LT2) rückt SlyStyle mit klassischem Sauger-Tuning zu Leibe. Ein Hochleistungsluftfilter von K&N sowie bearbeitete Ein- und Auslasskanäle der Ansaugbrücke sorgen bei der roten C8 zusammen mit einer neuen 87er-Drosselklappe für eine bessere Atmung. Beim blauen Corvette Cabrio kommen gar eine 95er-Drosselklappe, ein Eventuri-Carbon-Ansaugsystem und eine optimierte Motor-Software zum Einsatz. Der serienmäßig 482 PS und maximal 613 Nm starke V8 drückt hier nun 510 PS und höchstens 630 Newtonmeter. Perspektivisch dürfte sogar deutlich mehr gehen: Hauseigene Fächerkrümmer und ein Biturbo-Upgrade sollen deutlich mehr Power aus dem LT2-Motor herausholen.
Italo- oder Muscle-Car-Sound?
Abgasseitig setzt SlyStyle ebenfalls auf mehrere Varianten. Einerseits auf eine Optimierung der serienmäßigen Klappenanlage durch Grail-Endschalldämpfer. Je nach deren Bearbeitung tönt dann ein hochfrequenter, greller "Italo-Style"-Sound oder ein bassiger "Muscle Car"-Klang aus den vier 114-Millimeter-Endrohren. Eine Grail-Komplettanlage mit Klappensteuerung über die originalen Tasten im Corvette-Cockpit befindet sich aber ebenso im Angebot wie ein hauseigenes Rundum-Sorglos-Auspuff-Paket. Für Exportmärkte kann auf Wunsch auch der Otto-Partikelfilter entfernt werden.
Im Interieur des Corvette C8 Stingray Cabrios rüstet SlyStyle in puncto Carbon auf. Die ab Werk installierten Kohlefaser-Elemente ergänzt der Tuner um weitere Bereiche auf der Mittelkonsole und zwischen den beiden Lehnen der Serien-Sportsitze. Das jeweils abgeflachte Lenkrad trägt im oberen und unteren Bereich ebenfalls Carbon und zeigt durch Schaltblitze an, wann optimalerweise die aus dem leichtgewichtigen Verbundwerkstoff gefertigten Schaltwippen benutzt werden sollten.
Optimierte Alltagstauglichkeit
SlyStyle kümmert sich aber auch um die Alltagstauglichkeit des US-Sportlers. So vermeiden spezielle Domlagerabdeckungen lästige Korrosion an diesen empfindlichen Punkten. Am Fahrzeug fest verbaute Wagenheberaufnahmen erleichtern dessen Handling in der Werkstatt. Ein schwarz pulverbeschichteter Kühler-Steinschlagschutz aus Edelstahl mit Wabenmuster wie beim werksseitigen C8-Heckdiffusor schützt die feinen Lamellen des Radiators. © auto motor und sport
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